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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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als wäre mir eine Riesenlast von den Schultern genommen worden. Zum erstenmal seit meiner Rückkehr aus Perv war ich wieder Herr über mein eigenes Schicksal!
    Kein Gehirnzermartern mehr, was ich zum Wohle des Königreichs unternehmen sollte - oder zum Wohle der Mannschaft ... oder zum Wohle der gesamten Zivilisation, wenn wir schon dabei sind. Die Dinge waren wieder in die richtige Perspektive gerückt! Meine Zukunft gehörte wieder mir, ich konnte damit machen, was ich wollte, ohne mir überlegen zu müssen, was wohl für andere das beste wäre.
    Ich ertappte mich dabei, wie ich auf meinem Gang durch das Schloß vor mich hin pfiff, was ich schon lange nicht mehr getan hatte. Ich mußte sogar der Versuchung widerstehen, vor Freude herumzuhüpfen.
    Und kaum hatte ich bemerkt, daß ich einer Versuchung widerstand, genehmigte ich mir auch prompt ein paar kleine Hopser.
    Ich hatte es endlich hinter mir gelassen, mir bei allem, was ich tat oder unterließ, zu überlegen, ob andere es für richtig hielten ... oder genauer: ob ich glaubte, daß andere es für richtig halten würden. Von nun an würde ich tun, was ich wollte, und der Rest der Welt - und von mir aus auch sämtliche anderen Dimensionen! - täten besser daran, sich damit abzufinden!
    Mit dieser Entscheidung tat ich einen besonders hohen Sprung. Es mag vielleicht nicht gerade klassischer Tanz gewesen sein, fühlte sich aber gut an. Herrje! Ich fühlte mich gut. Besser als je zuvor in meinem Leben.
    Mir fiel auf, daß mich ein paar Leute aus der Ferne anstarrten, ja, daß einige sogar die Hälse reckten, um mich besser beobachten zu können. Doch anstatt mit Verlegenheit zu reagieren oder mich peinlich berührt zu fühlen, winkte ich ihnen nur fröhlich zu und setzte meine Tollerei fort.
    Ich mußte es unbedingt jemandem erzählen! Mein neues Glück mit meinen Freunden teilen! Sie hatten mir alle während der schlimmen Zeit die Treue gehalten. Nun wollte ich auch bei ihnen sein, wenn ich mich gut fühlte!
    Ich würde Bunny davon erzählen, nein, Aahz! Ich würde es erst Aahz erzählen und dann Bunny. Mein Partner hatte es verdient, als erster davon zu erfahren.
    »He, Boß! Skeeve!«
    Ich drehte mich um und sah, wie mir Nunzio vom anderen Ende des Gangs aus zuwinkte. Ich war überrascht, ihn zu sehen, und wollte gerade zurückwinken, als mir plötzlich einfiel, daß dies das erstemal war, daß er mich zu sich gerufen hatte. Bisher war es immer umgekehrt gewesen. Ein Gefühl der Beunruhigung fegte meine Unbeschwertheit fort.
    »Komm schnell, Boß! Es ist wichtig!«
    Meine Befürchtungen hatten sich bestätigt. Irgend etwas war faul. Irgend etwas war außerordentlich faul!
    Ich eilte auf ihn zu, doch er setzte sich noch vor mir in Bewegung, folgte dem Gang und blickte sich nur ab und zu nach mir um, um sicherzugehen, daß ich auch mitkam.
    »Warte auf mich, Nunzio!« rief ich.
    »Beeilung, Boß!« erwiderte er, ohne sein Tempo zu verlangsamen.
    Mittlerweile ging mir ein wenig die Puste aus, doch er wurde nur noch schneller. Dann huschte er eine Treppenflucht hinunter, und mir kam eine Idee.
    Als ich den Treppenabsatz erreichte, begab ich mich nicht auf gewöhnliche Weise nach unten, sondern sprang einfach über das Geländer und benutzte meine Magik, um hinter ihm herzufliegen (was ja nur eine umgekehrte Levitation ist). Das schien mir doch ein bißchen schneller zu sein als das Gerenne, ganz sicher aber war es weitaus weniger anstrengend für meine Lungen! Ich schaffte es gerade noch, wieder etwas Luft zu schnappen und meinen Leibwächter einzuholen, als wir auch schon auf den Palasthof hinauskamen.
    »Was ist denn los, Nunzio?« fragte ich und verlangsamte mein Tempo, um mich seinem Schritt anzupassen.
    Anstelle einer Antwort zeigte er geradeaus.
    Im Hof hatte sich eine Gruppe von Leuten versammelt. Einige davon gehörten zur Wachmannschaft oder dem Palastpersonal, doch schienen auch diverse kostümierte Figuren darunter zu sein. Dann erblickte ich Guido und Pookie, und Aahz!
    »He, Aahz! Was ist denn los?« rief ich.
    Beim Klang meiner Stimme blickte die ganze Gruppe in meine Richtung, wich ein Stück zurück und ...
    Und dann sah ich, um was sie sich versammelt hatten!
    »Gliep!«
    Mein Hausdrache lag auf der Seite, ohne das geringste Anzeichen seiner üblichen energischen Lebhaftigkeit.
    Ich erinnere mich nicht mehr, wie ich landete ... oder mich überhaupt bewegte. Ich weiß nur noch, wie ich plötzlich neben meinem Haustier kauerte und seinen Kopf in

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