Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
Vom Netzwerk:
Es war ein friedlicher Abend, als ich mit Phil in Richtung Broadway fuhr, wo wir uns ein Musical ansehen wollten, das seit Monaten ein ausverkauftes Haus brachte.
    Phil blätterte gelangweilt in der Daily News, als er plötzlich stutzte: »Jerry, hör dir mal an, was die Reporter da wieder für einen Unsinn geschrieben haben: Totale Unfähigkeit der New Yorker Polizei! Es werden in einer 8-Millionen-Stadt, besonders mit der gemischten Zusammensetzung New Yorks, Tag für Tag eine gewisse Anzahl Verbrechen begangen, laut Statistik zum Beispiel alle sechsunddreißig Stunden ein Mord. Es ist zwar nicht ganz so selbstverständlich, aber doch zu begreifen, dass es der Polizei nicht gelingt, jedes einzelne dieser Verbrechen aufzuklären. Es ist abe’r geradezu empörend, dass vier Morde, begangen an nicht unbekannten Mitgliedern der New Yorker Gesellschaft, und zwar im Zeitraum von einer Woche, noch immer nicht aufgeklärt sind. Die Polizei hat noch keine einzige Erfolg versprechende Spur aufnehmen können. Wir haben über diese infamen Verbrechen an Mrs. Joane Baker, Mrs. Dolly Springs, Mr. Edward Soneshine und Mr. Ismael Banisters bereits ausführlich berichtet. In all diesen Fällen ähneln sich die Begleitumstände derart, dass man zu der Schlussfolgerung gezwungen wird, die Morde seien von demselben Täter verübt worden. Wir erlauben uns die Frage: Schläft unsere Polizei eigentlich? So weit der Artikel, den sicherlich der Kriminalreporter der Daily News, John Master, verbrochen hat. Diese Burschen haben gut schreiben!«
    »Du hast Recht, das ist ganz die Schreibweise von Master. An sich ein tüchtiger Bursche, der den Mund selten zu voll nimmt. Ich müsste mich sehr täuschen, wenn er über die Geschichte nicht mehr weiß, als er geschrieben hat«, antwortete ich.
    Phil brummte noch etwas vor sich hin und legte dann die Zeitung weg.
    Aus alter Gewohnheit hatte ich die Sprechfunkanlage in meinem Jaguar eingeschaltet und hörte auf diese Weise den Polizeifunk mit.
    Phil fingerte an seiner funkelnagelneuen Krawatte und brummte gerade - »Schalte doch endlich aus. Schließlich sind wir jetzt mal nicht im,Dienst« als eine Durchsage kam, die uns aufhorchen ließ.
    Eine aufgeregte Stimme gab die Meldung an verschiedene Streifenwagen: »Rufe das Hauptquartier! Hier ist Wagen 26, Standort 64. Straße. Im Gebäude Nr. 10 wurde soeben eine Frau erschossen. Der Täter flüchtete in den Central Park. Der Täter ist knapp sechs Fuß groß, trägt dunkelgrauen Anzug und grauen Hut. Äußerste Vorsicht bei Festnahme. Der Mann ist bewaffnet.«
    Nur Augenblicke später schaltete sich das Polizeihauptquartier ein und gab folgende Weisung durch: »An alle Streifenwagen! Unverzüglich zum Central Park. Wagen 16 sperrt die Fünfte Avenue nach Norden. Wagen 18nach Süden…« Es folgten genaue Anweisungen vom Polizeihauptquartier an die Streifenwagen. Ein Kesseltreiben auf den Mann im grauen Anzug hatte eingesetzt. Rings um den Central Park wurde ein Netz gesponnen, in dessen feinen Maschen sich der Mann im grauen Anzug fangen sollte.
    Unser Musical? Ich brauche wohl nicht zu erklären, wie es um unseren Theaterbesuch bestellt war…
    Mit Sirenengeheul bog ich in die Fünfte Avenue ein.
    »Jerry, das Broadway-Theater liegt bestimmt nicht in dieser Richtung«, knurrte Phil. Aber sein Verhalten strafte seinen Unmut Lügen. Mein Freund spähte wie ein Falke in die sprühende Landschaft der Leuchtreklame, die die Fünfte Avenue in ein zuckendes und gleißendes Lichtermeer verwandelte.
    Mein Jaguar, dem ich mächtig die Sporen gab, ließ die Streifenwagen, die aus den Nebenstraßen auftauchten, schnell hinter sich, und nach wenigen Augenblicken war der Central Park in Sicht.
    Ich überlegte gerade, wo ich den Jaguar parken sollte, als uns ein mausgrauer Chevrolet in halsbrecherischem Tempo überholte und mit singenden Reifen kurz vor uns an der Bordkante stoppte.
    Was jetzt geschah, spielte sich in wenigen Sekunden ab und ging so schnell, dass ein Eingreifen unsererseits nicht möglich war: Aus den Büschen, die den Central Park zur Straße hin abgrenzen, brach ein Mann - knapp sechs Fuß hoch - in einem dunkelgrauen Anzug.
    Die Beleuchtung war hier so gut, dass man dies ohne weiteres erkennen konnte. Der Mann trug eine Pistole in der Hand und hetzte auf den mausgrauen Chevrolet zu.
    Der Flüchtende war nur noch wenige Meter von dem Chevrolet entfernt, als aus einem Fenster dieses Wagens gelbe Mündungsflammen zuckten. Die Salve einer

Weitere Kostenlose Bücher