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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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seine Besichtigung der Hütte fort, während ich ihn betrachtete. Er war humanoid; das heißt, er hatte zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf. Er war von kurzer aber kräftiger Statur, die Schultern ein wenig breiter als bei einem Mann und sehr muskulös, aber er war kein Mensch. Ich meine, man sieht nicht allzu viele Menschen, deren Körper mit grünen Schuppen bedeckt sind und deren spitze Ohren eng am Kopf anliegen.
    Ich entschloß mich, eine Frage zu stellen.
    »Äh, entschuldigt bitte.«
    »Ja, Kind?«
    »Hm, Ihr seid doch ein Dämon, nicht wahr?«
    »Wie? Ach, so, ja, ich glaube, das könnte man sagen.«
    »Also, wenn Ihr mir die Frage nicht übelnehmt, warum benehmt Ihr Euch dann nicht wie ein Dämon?«
    Der Dämon warf mir einen angeekelten Blick zu, dann wandte er den Kopf mit einer märtyrerhaften Geste himmelwärts.
    »Jeder hat doch irgend etwas zu mäkeln. Ich will dir was sagen, Kind: Wärst du zufriedener, wenn ich dir die Gurgel mit meinen Zähnen durchbisse?«
    »Nun, nein, aber ...«
    »Bei der Gelegenheit, wer bist du eigentlich? Bist du ein unschuldiger Zuschauer oder bist du mit dem Mörder gekommen?«
    »Ich gehöre zu ihm«, beeilte ich mich zu erwidern und deutete mit zittrigem Finger auf Garkins Leiche. Die Bemerkung von wegen die Gurgel durchbeißen hatte mich wieder in Alarmzustand versetzt. »Oder zumindest gehörte ich zu ihm. Garkin! Derjenige der ... den, eh Euch gerufen hat! Ich bin ... ich war sein Schüler.«
    »Ohne Quatsch? Garkins Lehrling?«
    Er kam auf mich zu und streckte eine Hand aus. »Erfreut, dich ... Was ist los?«
    Als er näher trat, wich ich entsetzt vor ihm zurück. Ich versuchte das zwar möglichst unauffällig zu tun, doch er bemerkte es.
    »Na ... es ist, weil ... Ihr seid halt ein Dämon.«
    »Ja, und?«
    »Hm, ja ... Dämonen sollen doch angeblich ...«
    »He, bleib mal locker, Kerlchen. Ich beiße nicht. Schau, ich bin ein alter Kumpel von Garkin.«
    »Aber Ihr habt doch gesagt, Ihr seid ein Dämon?«
    »Das stimmt. Ich stamme aus einer anderen Dimension. Ein Dimensionenwanderer, oder kurz gesagt ein Dämon. Kapiert?«
    »Was ist eine Dimension?«
    »Und du willst wirklich Garkins Lehrling gewesen sein?« schalt der Dämon. »Ich meine, er hat dir überhaupt nichts von den Dimensionen erzählt?«
    »Nein«, antwortete ich. »Ich will sagen, ja, ich bin sein Lehrling, aber er hat mir niemals etwas von Dämon-Sonnen erzählt.«
    »Dimensionen heißt das«, verbesserte er. »Also, eine Dimension ist eine andere Welt, genauer gesagt eine von mehreren Welten, die gleichzeitig mit dieser, aber auf verschiedenen Ebenen existiert. Kannst du mir soweit folgen?«
    »Nein«, versicherte ich überzeugend.
    »Na, dann nimm einmal einfach an, daß ich von einer anderen Welt stamme. Und in dieser Welt bin ich ein Magiker wie Garkin. Wir hatten ein Austauschprogramm laufen, wonach wir dem anderen auf Aufforderung erschienen, um unsere jeweiligen Lehrlinge zu beeindrucken.«
    »Aber Ihr habt doch gesagt, Ihr wärt ein Dämon«, sagte ich mißtrauisch.
    »Das bin ich doch auch! Kind. In meiner Welt wärst du ein Dämon, ein Geist, aber im Augenblick befinde ich mich in deiner, also bin ich der Dämon.«
    »Aber Ihr sagtet doch, Ihr wärt ein Zauberer.«
    »Das ist doch nicht zu glauben!«
    Der Dämon beschwor wieder zornig die Himmel. »Da steh ich und fechte mit so einem Knirps herum ... Schau, Kerlchen.«
    Er richtete wieder seinen Blick auf mich.
    »Laß mich's mal so herum versuchen. Wirst du mir nun die Hand geben, oder muß ich dir das Herz herausreißen?«
    Wenn er die Sache so drehte ... Ich meine, als er so in Wut geriet und zu schreien begann, klang er wirklich wie Garkin. Dies verlieh seiner Behauptung, ein Freund meines Ex-Lehrers gewesen zu sein, Glaubwürdigkeit. Ich ergriff seine dargebotene Hand und schüttelte sie vorsichtig.
    »Ich bin ... mein Name ist Skeeve.«
    Sein Händedruck war kalt, aber fest. So fest nämlich, daß es unmöglich war, meine Hand so schnell zurückzuziehen, wie ich dies gern getan hätte.
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Kerlchen. Ich bin Aahz.«
    »Oz?«
    »Nein, mit dem bin ich nicht verwandt.«
    »Verwandt? Mit wem?« wollte ich wissen, doch er inspizierte schon wieder den Raum.
    »Also, hier gibt es sicher nichts, was den Neid seiner Kollegen erregen könnte. Recht urzeitlich und stabil, aber nicht besonders komfortabel.«
    »Uns gefällt es«, sagte ich würdevoll. Nun, da ich meine Angst überwunden hatte, mißfiel mir der Spott

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