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Ein delikater Liebesbrief

Ein delikater Liebesbrief

Titel: Ein delikater Liebesbrief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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in der schimmernden Rüstung, der kommen würde, um sie zu retten. Dies würde niemals geschehen.
    Eine Träne bahnte sich verstohlen ihren Weg über Henriettas Wange. Unwillig wischte sie sie weg und läutete nach ihrer Zofe.
    Im Bad vollzog sie ein altes Ritual: Sie zählte auf, was ihr Leben lebenswert machte. Bevor Darby auf der Bildfläche erschien, war sie vollkommen glücklich gewesen, und sie würde es wieder sein. Sie hatte liebe Freundinnen, sie wurde gebraucht und sie fühlte …
    Sie fühlte, wie eine Träne von ihrer Nasenspitze tropfte, und dann noch eine und noch eine.

18
    Esme Rawlings muss erkennen, dass manche Wahrheiten nur schwer zu verbergen sind
    »Es ist nicht dein Kind«, sagte Esme und erhob sich leicht schwankend. »Es ist Miles’ Kind.«
    Sebastian starrte sie nur an. Er war sitzen geblieben, ein Zeichen dafür, wie betroffen er war. »Oh Gott«, flüsterte er. »Du erwartest tatsächlich ein Kind.«
    »Miles’ Kind«, wiederholte sie und versuchte ihrer Stimme Nachdruck zu verleihen. Doch er reagierte nicht darauf, deshalb knöpfte sie ihre Pelisse auf. »Schau!« Sie strich den Stoff ihres Kleides über dem angeschwollenen Bauch glatt.
    Sebastian schaute darauf.
    Sie wartete, dass er die entsprechenden Schlüsse zog.
    Als er weiterhin schwieg, konnte sie nicht länger an sich halten. »Wenn es dein Kind wäre, wäre ich erst im sechsten Monat. Dann könnte man wohl kaum etwas erkennen.«
    Mit Mühe löste er seinen Blick von ihrem Bauch und schaute hoch in ihr Gesicht. »Wann wird das Baby zur Welt kommen?«, wollte er wissen.
    Esme versuchte, den Eindruck zu erwecken, als wäre ihr dies vollkommen gleichgültig. »Vielleicht im nächsten Monat.«
    Plötzlich fiel ihm auf, dass sie stand, und er sprang auf. Schweigend musterte er sie von Kopf bis Fuß. Esme hielt seinem Blick stand. Sie fand, er könnte ruhig sehen, wie unförmig sie geworden war. Das würde ihn mehr als alles andere davon überzeugen, dass es Miles’ Kind sein musste. Und das war immens wichtig, weil … weil … Sie wusste nicht genau, warum. Aber er würde sie dann nicht mehr so liebeskrank ansehen, wenn er erkannte, dass sie keine schöne elegante Dame mehr war, sondern eine verfettete Frau mit einem Hang zur Weinerlichkeit und Unvernunft.
    Dennoch schien Sebastian sich nicht von ihr abwenden zu wollen. Immer noch schweigend legte er beide Hände um ihre Schultern und streichelte sie in einer zärtlichen Kreisbewegung, die so guttat, dass Esme fast wieder in seine Arme gesunken wäre.
    »Nun«, sagte sie stattdessen. »Ich sollte lieber wieder ins Haus gehen. Ich habe furchtbar viel zu tun. Morgen kommt mein Damennähkränzchen.«
    Sebastian schnaubte ungläubig. »Du spielst die Gastgeberin bei einem Damennähkränzchen? Du, die berüchtigte Esme?«
    »Nenn mich nicht so«, sagte sie mit strafendem Blick. »Ich bin Witwe und eine ehrbare Frau, kannst du das nicht verstehen?«
    »Kannst du überhaupt mit Nadel und Faden umgehen?«
    Esme wollte ihn eigentlich keiner Antwort würdigen, doch es schien ihn wirklich zu interessieren und nicht ironisch gemeint zu sein.
    »Nicht so gut«, gab sie zu. »Aber wir säumen ohnehin nur Decken für die Armen der Gemeinde. Ab und zu schaut der Vikar herein, um uns Mut zu machen.«
    »Hört sich sterbenslangweilig an«, meinte Sebastian.
    »Mr Fetcham ist ein wirklich netter Mann und er sieht sehr gut aus«, fügte sie mit einer Spur ihres früheren Esprits hinzu.
    Der Druck seiner Hände um ihre Schultern verstärkte sich, sein Blick blieb jedoch kühl und gelassen. »Ein Vikar könnte niemals bei dir mithalten, mein Liebe.«
    »Es muss auch niemand bei mir mithalten«, entgegnete Esme indigniert. »Und überhaupt: Nimm bitte zur Kenntnis, dass ich vielbeschäftigt und glücklich bin. Und ich wäre dir überaus dankbar, wenn du baldmöglichst wieder nach Italien verschwindest, weil in der nächsten Woche einige gemeinsame Bekannte bei mir zu Gast sein werden, zum Dinner. Verabschiede dich von der törichten Idee, den Gärtner spielen zu wollen«, fuhr sie fort und ließ ihren Blick über den Rosenhag schweifen.
    Zum Glück waren die alten Reben und Zweige so dicht ineinander verwoben zwischen den Holzlatten, dass man sie dahinter vermutlich nicht sehen konnte. Und wenn doch, so würde niemand auf die Idee kommen, dass sie, Esme Rawlings, ein heimliches Stelldichein mit ihrem Gärtner im Rosenhag hatte. Zumindest nicht im Winter.
    »Wenn du unverzüglich gehst, wird niemand

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