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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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fünfzehn Rollen in sieben Minuten, und hatte einmal noch neun Sekunden weniger gebraucht als er. »Bleiben Sie hier!« rief ich ihm zu. »Ich komme gleich mit Ihnen.«
    Ich machte nun die Maske Benny Greys, jenes farblosen Aushilfsarbeiters, der im »Haus ohne Türen« die Morde verübt - zwei rasche Striche, um etwas Niedergeschlagenheit in meine Züge zu bringen durch zwei Linien von der Nase zu den Mundwinkeln, eine Spur von Säcken unter den Augen und etwas gelblichblasser Puder ... ich brauchte nicht mehr als zwanzig Sekunden dazu, ich hätte es im Schlaf machen können. Das Stück war im Theater zweiundneunzigmal gespielt worden, ehe man es auf Band aufnahm. - Dann sah ich Broadbent an, und er holte tief Luft. »Mein Gott, das ist unglaublich!«
    Ich blieb in meiner Rolle als Benny Grey und hatte kein Lächeln der Zustimmung. Broadbent aber konnte nicht begreifen, daß die Fettschminke überhaupt nicht nötig war. Sie macht die Sache natürlich leichter, aber ich hatte nur eine Spur davon verwendet, hauptsächlich weil er es erwartete. Er als Laie nahm natürlich an, daß das Make-up aus Schminke und Puder bestünde.
    Er starrte mich noch immer an. »Hören Sie«, sagte er leise, »könnten Sie so etwas auch mit mir machen? So ganz schnell?«
    Ich wollte gerade verneinen, als mir klar wurde, daß dies eine interessante fachliche Herausforderung war. Ich wollte schon sagen, daß, wenn mein Vater ihn sich fünf Minuten vorgenommen hätte, er jetzt auf dem Jahrmarkt Bonbons verkaufen könne, aber ich unterließ es. »Sie möchten nur die Gewißheit haben, nicht erkannt zu werden?« fragte ich.
    »Jawohl. Können Sie mich anmalen oder mir eine falsche Nase machen oder so etwas?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Bei jedem Make-up würden Sie einfach aussehen wie ein Kind, das sich zum Maskenball verkleidet hat. Sie können nicht schauspielern, und Sie können es in Ihrem Alter auch nicht mehr lernen. Wir wollen Ihr Gesicht in Ruhe lassen.«
    »Ja, aber mit diesem Schnabel ... «
    »Hören Sie auf mich. Alles, was ich mit dieser stolzen Nase machen könnte, würde bestimmt nur die Aufmerksamkeit darauf lenken. Würde es Ihnen genügen, wenn ein Bekannter Sie ansähe und sagte: >Der große Mann da erinnert mich an Dak Broadbent. Natürlich ist es Dak nicht, aber er sieht ihm etwas ähnlich.< Ja?«
    »Vermutlich. Sofern er überzeugt wäre, daß ich es nicht bin. Man nimmt nämlich an, daß ich auf ... Ja, man nimmt also nicht an, daß ich augenblicklich auf der Erde bin.«
    »Man wird überzeugt sein, daß Sie es nicht sind, weil wir Ihren Gang verändern werden. Das ist das Auffallendste an Ihnen. Wenn Ihr Gang anders ist, können Sie es unmöglich sein, es muß also ein anderer grobknochiger, breitschultriger Mann sein, der Ihnen etwas ähnlich sieht.«
    »Gut, machen Sie mir vor, wie ich gehen soll.«
    »Nein, das könnten Sie nie lernen. Ich werde Sie zwingen, so zu gehen, wie Sie nach meiner Meinung gehen sollen.«
    »Auf welche Weise?«
    »Wir legen eine Handvoll Kieselsteine oder so etwas vorn in Ihre Stiefel. Dadurch müssen Sie hinten auf den Fersen gehen und sich aufrecht halten. Sie können dann nicht so katzenfüßig und geduckt vorwärtsschleichen nach Art der Raumfahrer. Ich werde Ihnen auch eine Schnur um die Schulterblätter binden, um Sie daran zu erinnern, daß Sie die Schultern zurücknehmen sollen. Das wird genügen.«
    »Glauben Sie, man wird mich nicht erkennen, nur weil ich anders gehe?«
    »Unbedingt. Ihr Bekannter wird nicht wissen, warum er davon überzeugt ist, daß Sie es nicht sind, aber der Umstand, daß diese Überzeugung unterbewußt und nicht analysiert ist, wird jeden Zweifel ausschließen. Ich werde mir übrigens doch Ihr Gesicht ein wenig vornehmen, nur damit Sie sich sicherer fühlen - aber notwendig ist es nicht.«
    Wir kehrten in das Wohnzimmer zurück. Ich war natürlich noch immer »Benny Grey«. Wenn ich eine Rolle übernehme, bedarf es einer Willensanstrengung für mich, wieder ich selbst zu werden.
    Dubois war am Visiphon. Er blickte auf, sah mich und sperrte den Mund auf. Er kam aus der Nische hervorgestürzt und fragte: »Wer ist das? Und wo ist der Schauspieler geblieben?« Nach seinem ersten Blick auf mich hatte er weggesehen und mich nicht weiter beachtet. »Benny Grey« ist so ein langweiliger, bedeutungsloser kleiner Mann, daß es keinen Sinn hat, ihn anzusehen.
    »Was für ein Schauspieler?« erwiderte ich in Bennys farblosem Tonfall.
    Daraufhin wendeten Dubois’

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