Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
Augen sich wieder mir zu. Er sah mich an, wollte schon wieder wegsehen, aber seine Augen richteten sich erneut auf mich. Dann sah er meine Kleider an.
    Broadbent lachte laut auf und schlug ihm auf die Schulter. »Und du hast gesagt, er könne nicht spielen!« Scharf fügte er hinzu: »Hast du alle erreicht, Jock?«
    »Ja!« Dubois sah mich von neuem an, völlig verblüfft, und blickte dann wieder weg.
    »Wir müssen also in vier Minuten von hier weg. Nun zeigen Sie mal, wie schnell Sie mich herrichten können, Lorenzo.«
    Dak hatte einen Stiefel ausgezogen und sein Hemd hochgestreift, so daß ich die Schnur um seine Schultern legen konnte ... da leuchtete die Lampe über der Tür auf, und der Summer ertönte.
    Dak erstarrte. »Wir erwarten doch niemand, Jock?«
    »Wahrscheinlich ist es Langston. Er sagte, er wolle versuchen, herzukommen, ehe wir aufbrächen.« Dubois ging zur Tür.
    »Langston wird es nicht sein. Es könnte ...«
    Ich bekam nicht mehr zu hören, wer es nach Daks Meinung sein könnte, da Dubois die Tür öffnete. Im Rahmen stand wie ein Giftpilz aus einem Alptraum ein Marsbewohner.
    In der Panik dieser Sekunde konnte ich nichts sehen als ihn. Ich sah nicht den Menschen, der hinter ihm stand, noch bemerkte ich die Waffe, die er in seinem Pseudo-Arm trug.
    Dann kam der Marsbewohner hereingestürzt, der Mann hinter ihm trat ebenfalls ein, und die Tür fiel zu. »Guten Abend, meine Herren«, kreischte der Marsmann. »Wollen Sie ausgehen?«
    Ich war wie betäubt, wie erstarrt durch eine plötzliche krankhafte Angst vor dem widerlichen fremdartigen Geschöpf. Dak war durch seine in Unordnung geratene Kleidung behindert. Aber der kleine Jock Dubois handelte mit einem schlichten Heldenmut. Er stürzte sich auf die Marswaffe, unmittelbar darauf zu, er machte keinen Versuch, ihr auszuweichen.
    Er muß, noch ehe er zu Boden stürzte, tot gewesen sein, denn er hatte im Unterleib ein Loch, durch das man eine Faust stecken konnte, aber er ließ nicht los, und der Behelfsarm des Marsmenschen reckte sich wie Gummi und brach dann ab, wenige Zoll vom Nacken des Ungeheuers entfernt. Der arme Jock hielt mit seinen toten Armen noch immer die Waffe umklammert.
    Der Mensch, der diesem stinkenden Wesen ins Zimmer gefolgt war, mußte zur Seite treten, bevor er einen Schuß abgeben konnte, und er machte einen Fehler. Er hätte zuerst auf Dak schießen müssen und dann auf mich. Statt dessen verschwendete er den ersten Schuß an Jock, und er kam nicht mehr dazu, ein zweitesmal zu feuern, da Dak ihm gerade ins Gesicht schoß. Ich hatte nicht einmal gewußt, daß Dak bewaffnet war.
    Als der Marsbewohner seiner Waffe beraubt war, machte er keinen Versuch mehr, zu entkommen. Dak sprang auf die Füße, glitt auf ihn zu und sagte: »Ah, Rrringriil, ich sehe Sie.«
    »Ich sehe Sie, Kapitän Dak Broadbent«, kreischte der Marsbewohner und fügte dann hinzu: »Sie werden meine Sippe benachrichtigen?«
    »Ich werde Ihre Sippe benachrichtigen, Rrringriil.«
    »Ich danke Ihnen, Kapitän Dak Broadbent.«
    Dak streckte seine lange, knochige Hand aus und stieß sie hart gegen den Schädel des Marsbewohners. Die Behelfsglieder des Wesens glitten in Reflexzuckungen in den Rumpf zurück, aber das tote Geschöpf blieb noch eine Weile unerschüttert stehen. Dak eilte ins Badezimmer. Ich hörte, wie er sich die Hände wusch. Ich blieb an meinem Platz.
    Dak kam zurück und sagte: »Wir müssen hier aufräumen. Uns bleibt nicht viel Zeit.« Er hätte ebensogut von einem verschütteten Drink sprechen können.
    Ich versuchte mit einem gemurmelten Satz zu erklären, daß ich mich daran nicht beteiligen würde, daß wir die Polizei rufen müßten, daß ich mich gern von hier entfernen möchte, ehe die Polizei käme, daß er zusehen solle, wie er mit seinem närrischen Plan, ein Double einzusetzen, zurechtkäme, und daß ich das Feld räumen würde. Dak schob alles beiseite. »Reden Sie nicht, Lorenzo. Wir haben ohnehin schon Verspätung. Helfen Sie mir, die Leichen ins Badezimmer zu schaffen.«
    »Was? Großer Gott, Mann! Wir sollten abschließen und weglaufen! Vielleicht wird niemand uns hiermit in Verbindung bringen.«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab er zu, »da niemand uns hier vermutet. Aber man könnte feststellen, daß Rrringriil Jock getötet hat, und das können wir nicht zulassen. Jetzt können wir es nicht.«
    »Wieso?«
    »Wir können uns keine Sensationsnachricht über einen Marsbewohner erlauben, der einen Menschen getötet hat. Also halten

Weitere Kostenlose Bücher