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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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näherte, bereitete sie sich auf die noch viel stärkere Woge der Lust vor, von der sie wusste, dass sie kommen würde. Trotzdem schrie sie, als sein Mund schließlich ihr Zentrum fand. Es war eine äußerst leichte Berührung, beinahe ein Necken, aber dennoch setzte sie sich halb auf, grabschte nach dem Bettzeug und zog es von beiden Enden des Bettes weg und zu sich hin. Diese Position ließ die Unbequemlichkeit in ihrem Rücken augenblicklich verschwinden, und Christiana war einen Moment lang erleichtert, bis sein Mund wieder über sie hinwegwanderte. Sie drehte den Kopf zur Seite und schnappte nach Luft, die bei seiner Berührung aus ihr herausgeströmt sein musste. Sobald sie allerdings wieder genug eingeatmet hatte, stieß sie die Luft mit einem Schrei wieder aus, denn sie stellte fest, dass sie Richard anstarrte, der halb unbedeckt im Bett lag und ganz eindeutig nicht sonderlich gesund wirkte.
    Der Richard unter ihrem Kleid hörte mit dem auf, was er bisher getan hatte, und krabbelte unter dem Stoff hervor. Er klang überrascht, als er sagte: »Nun, das ging schnell.«
    Christianas einzige Reaktion war, ihn mit weit aufgerissenen Augen anzustarren und erneut zu schreien. Dann setzte sie ihm einen Fuß auf die Brust und stieß ihn mit einer Kraft von sich, die aus Entsetzen geboren wurde. Sie sprang vom Bett und lief zur Tür.
    Als Richard auf dem Hartholzboden landete, fluchte er verblüfft, dann setzte er sich auf und sah zu seiner Gemahlin hin. Christiana verließ gerade fluchtartig das Bett … auf dem George nur halb bedeckt und eindeutig tot lag. Jetzt fluchte Richard noch heftiger, sprang auf und lief hinter Christiana her. Glücklicherweise war sie zu der Tür gerannt, die zum Korridor führte und daher verschlossen war. Sie kämpfte mit der Tür und versuchte verzweifelt, sie aufzubekommen. Er packte sie am Arm.
    »Christiana, warte, hör mir zu.«
    »Rühr mich nicht an«, schrie sie und schüttelte seine Hand ab, ließ die Tür los und wich hastig vor ihm zurück. Panik stand in ihrem Gesicht, als ihr Blick von ihm zum Bett und wieder zurück schoss.
    »Schon gut, ich fasse dich nicht an«, sagte Richard ganz ruhig. Er hoffte, sie würde sich ebenfalls beruhigen, wenn er es tat. »Es ist alles in Ordnung. Du bist bei mir in Sicherheit. Alles ist gut.«
    »Alles ist gut?«, ahmte sie ihn ungläubig nach. Seine Stimme schien sie kein bisschen zu beruhigen. »Wer bist du?«
    »Richard Fairgrave, der Earl von Radnor«, sagte er ernst.
    »Und wer ist das da?«, fragte sie und deutete auf das Bett.
    Richard bemerkte, dass ihre Hand zitterte, und er seufzte angesichts ihrer unnötigen Aufregung. Es war alles sein Fehler. Wie ein brünstiger Bulle hatte er sich auf sie gestürzt und dann offenbar vollkommen den Verstand verloren, als das Blut in seine Männlichkeit gerauscht war. Eine andere Erklärung hatte er nicht dafür, dass er dumm genug gewesen war, mit ihr ausgerechnet auf dem Bett zu schlafen, auf dem sein toter Bruder lag. Du meine Güte, er hatte ganz vergessen, dass die Leiche auch noch da war, hatte nur nach der nächstbesten Möglichkeit gesucht, wo sie sich hinlegen konnten und er in sie eindringen konnte.
    »Das«, sagte er müde, »ist mein Zwillingsbruder George.« Zu hoffen, dass sich Christiana plötzlich entspannen und sagen würde: »Oh, dann ist es ja gut, gehen wir in mein Zimmer und beenden wir, was wir angefangen haben«, war vermutlich zu viel erwartet, dachte Richard. Seine pochende Männlichkeit wäre dafür allerdings wirklich dankbar gewesen.
    Stattdessen kniff Christiana argwöhnisch die Augen zusammen, und ihre Lippen wirkten plötzlich seltsam schmal, was ihm verriet, dass ein paar Erklärungen angebracht waren.
    Er fuhr sich mit einer Hand müde durch die Haare. »Vor etwas mehr als einem Jahr bin ich nach Hause zurückgekehrt und hörte in den oberen Zimmern einen gedämpften Schrei. Ich lief hoch und stellte fest, dass mein Kammerdiener gegen vier Angreifer kämpfte. Unglücklicherweise kam ich zu spät, um ihm helfen zu können. Noch während ich mein Zimmer erreichte, schlitzte einer von ihnen Robbie die Kehle auf und ließ ihn sterbend aufs Bett fallen. Ich hatte auf dem Weg nach oben eine Büste aus der Eingangshalle mitgenommen, die ich dem Mann, der Robbie getötet hatte, auf den Schädel knallte. Der Schlag hat den Mann vermutlich auf der Stelle getötet. Aber es waren immer noch drei Männer da, die mich jetzt angriffen, und nachdem wir ein Weilchen miteinander

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