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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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folgte ihm durch das Zimmer. Sie bückte sich und starrte auf seinen Hintern.
    »Oh! Da ist sie«, sagte sie und streckte eine Hand aus, um mit einem Finger über das Geburtsmal zu tasten. Wie Langley gesagt hatte, war es ein blassroter oder dunkler pinkfarbener Fleck auf seiner linken Gesäßhälfte. »Es hat allerdings nicht so ganz die Form einer Erdbeere, oder? Eher die einer Rosenknospe. Langley sagte, es wäre –«
    »Mylady? Eure Schwestern sind … Oh, du meine Güte!«
    Christiana richtete sich abrupt auf und drehte sich zu der Verbindungstür zwischen ihren Schlafzimmern um, die sie selbst offen gelassen und die Daniel nicht geschlossen hatte. Dort stand jetzt Grace, die Augen weit aufgerissen, als sie auf den Anblick starrte, den sie am Fenster boten. Ein Moment des Schweigens verging, während Christiana versuchte, sich irgendetwas einfallen zu lassen, das sie sagen könnte, dann fing die Zofe an, sich zurückzuziehen, murmelte eine Entschuldigung, die abrupt erstarb, als sie die Leiche auf dem Bett sah. Ihr Blick glitt von dort zu dem Mann hinter Christiana und wieder zurück, während sie erneut »Oh, du meine Güte!« hauchte.
    »Ich kann alles erklären«, sagte Christiana sofort und ging eilig auf ihre Zofe zu. Als sie hinter sich ein ergebenes Seufzen und das Rascheln von Kleidung hörte, warf sie einen Blick über die Schulter und sah, wie Richard verzweifelt seine Hose hochzog. Sie vermutete, dass er einen ziemlich schwierigen Morgen hatte, wenn man bedachte, dass sie die Leiche gefunden hatte, seinen Hintern sehen wollte und jetzt auch noch Grace die Leiche entdeckt hatte. Christiana konnte es ihm nachfühlen. Schließlich hatte sie selbst ein schweres Jahr gehabt, und es sah nicht so aus, als würden die Dinge in allernächster Zeit leichter werden.

11
    »Das heißt also«, sagte Grace, sobald Christiana mit ihrer Erklärung fertig war und schwieg, »Ihre Heirat mit Dicky-George war nicht legal, weil auf der Heiratsurkunde der Name Richard Fairgrave, Earl von Radnor, steht, aber George sich nur als Richard ausgegeben hat, als er die Papiere unterzeichnet hat?«
    »Ich denke, das ist wahrscheinlich so«, gestand Christiana.
    »Aber jetzt haben Sie die Ehe, die mit Dicky-George illegal war, mit Dicky-Richard vollzogen … führt das dann dazu, dass die Ehe mit Dicky-Richard legal ist? Oder …« Grace verstummte, aber mehr musste sie auch nicht sagen. Christiana wusste, was sie dachte. War sie jetzt legal mit Richard verheiratet, oder war sie eine gefallene Frau, die in einer falschen Ehe mit einem toten Mann lebte, der nicht der war, der zu sein er behauptet hatte?
    Sie hatte wirklich gedacht, sie hätte Probleme, als Richard einfach so auf dem Ball aufgetaucht war und sie geglaubt hatte, Dicky sei wiederauferstanden. Aber mittlerweile wurde alles nur noch komplizierter, ein Problem folgte dem anderen. Sie räusperte sich und sagte: »Ich glaube nicht, auch wenn Richard die Ehe vielleicht fortbestehen lässt. Er möchte sehen, wie gut wir miteinander auskommen, bevor er sich entscheidet.«
    Grace schnaubte angewidert. »Letzte Nacht hat er offensichtlich gedacht, dass Sie sehr gut miteinander auskommen, als er die Ehe vollzogen hat, in die sein Bruder ihn hineingezogen hat.«
    »Ja, nun, das war möglicherweise mein Fehler«, räumte Christiana ein und errötete heftig. »Ich hatte versucht, seine Erdbeere zu sehen, und … äh …«
    »Sind dabei auf seinen Pfahl gefallen?«, fragte Grace trocken.
    »Grace!«, rief Christiana entsetzt.
    »Ach, hören Sie sich doch nur an, wie Sie die Schuld für alles auf sich nehmen«, sagte die Zofe ungeduldig. »Bis gestern Abend waren Sie eine unerfahrene Frau, das beweist das Blut auf den Laken. Und Sie waren auch noch betrunken. Sie haben ihn für Ihren Gemahl gehalten, während er wusste, dass er es nicht war«, fügte sie grimmig hinzu. »Sie sind hier die Unschuldige. Die beiden im Zimmer nebenan sind für all das verantwortlich, was hier passiert ist.«
    »Sie hat recht.«
    Christiana schwang herum und sah Richard mit düsterer Miene in der Verbindungstür stehen. Er war einverstanden gewesen, im Schlafzimmer des Hausherrn zu warten, während sie Grace erklärte, worum es ging, aber anscheinend war er ungeduldig geworden.
    Christiana biss sich auf die Lippe, als er jetzt auf sie zukam. Sie machte sich Sorgen, dass er Grace wegen ihres Verhaltens, das manche als Übertritt empfinden mochten, zur Rede stellen würde. Aber Grace war in ihrem Haushalt,

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