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Ein Earl mit Mut und Leidenschaft

Titel: Ein Earl mit Mut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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nahm.
    Hugh hinkte ins Zimmer und sah auf George hinab. „Ist doch nur ein Kratzer“, stellte er leidenschaftslos fest.
    „Anne, Anne“, sagte Daniel heiser. Die ganze Zeit, in der sie George Chervils Gefangene gewesen war, hatte er die Angst um sie im Zaum gehalten. Er hatte sich ausschließlich darauf konzentriert, sie zu retten, aber jetzt, da sie in Sicherheit war ...
    „Ich dachte, ich würde dich verlieren“, keuchte er und hielt sie so fest, wie es nur irgend ging. Er barg sein Gesicht an ihrer Schulter und merkte verlegen, dass er ihr Kleid mit seinen Tränen tränkte. „Ich wusste nicht... ich glaube nicht, dass ich gewusst habe ...“
    „Ich hätte sie übrigens nicht erschossen“, sagte Hugh und ging zum Fenster. George jaulte auf, als er ihm „aus Versehen“ auf die Hand trat.
    „Du bist ja völlig wahnsinnig“, sagte Daniel so empört, dass seine Tränen prompt versiegten.
    „Oder“, schlug Hugh gelassen vor, „ich war noch nie verliebt.“ Er blickte auf Anne hinunter. „Da ist man doch viel klarer im Kopf.“ Er deutete auf seine Waffe. „Und treffsicherer.“
    „Wovon spricht er?“, wisperte Anne.
    „Weiß ich auch meist nicht“, gab Daniel zu.
    „Wir müssen Chatteris reinlassen.“ Hugh schob pfeifend das Fenster hoch.
    „Er ist nicht bei Sinnen“, sagte Daniel und rückte nur so weit von Anne ab, um ihr Gesicht mit beiden Händen umfassen zu können. Sie sah so schön aus, so kostbar, so lebendig. „Er ist völlig irre.“
    Sie lächelte zitternd. „Aber effektiv.“
    Daniel spürte, wie es tief in seinem Bauch zu glucksen begann. Gelächter. Lieber Himmel, vielleicht war er auch verrückt.
    „Brauchst du Hilfe?“, rief Hugh, und sie wandten sich beide zum Fenster.
    „Sitzt Lord Chatteris im Baum?“, fragte Anne.
    „Was, in Gottes Namen, ist bei euch los?“, fragte Marcus und kam im selben Augenblick ins Zimmer gepurzelt. „Ich habe Schüsse gehört.“
    „Hugh hat ihn angeschossen“, sagte Daniel und nickte zu Chervil hinüber, der gerade versuchte, zur Tür zu kriechen. Marcus ging sofort zu ihm hinüber und versperrte ihm den Weg. „Während er Anne festgehalten hat.“
    „Ich glaube, du hast dich noch nicht bei mir bedankt“, meinte Hugh und linste aus Daniel unerfindlichen Gründen aus dem Fenster.
    „Danke“, sagte Anne. Hugh drehte sich um, und sie lächelte ihn so strahlend an, dass er wahrhaftig zusammenzuckte.
    „Also, na ja“, sagte er ein wenig peinlich berührt, was Daniel ein Lächeln entlockte. Die Atmosphäre veränderte sich tatsächlich, wenn Anne im Zimmer war.
    „Was sollen wir mit ihm anfangen?“, fragte Marcus, der immer gern die praktische Seite eines Problems beleuchtete. Er bückte sich und hob etwas auf, betrachtete es einen Augenblick lang und hockte sich dann neben George.
    „Au!“, heulte George auf.
    „Ich fessle ihm die Hände“, sagte Marcus. Er sah Anne an. „Ich vermute, dass er damit zuvor Sie gefesselt hatte?“
    Sie nickte.
    „Das tut weh!“
    „Dann hätten Sie sich nicht anschießen lassen sollen“, erklärte Marcus. Ohne jedes Mitleid. Er blickte sich nach Daniel um. „Wir müssen uns entscheiden, was wir mit ihm machen sollen.“
    „Sie haben versprochen, dass Sie mich nicht töten“, winselte George.
    „Ich habe Ihnen versprochen, dass Sie am Leben bleiben würden, wenn Sie Anne gehen lassen“, erinnerte Daniel ihn.
    „Das habe ich doch gemacht.“
    „Nachdem ich Sie angeschossen hatte“, erwiderte Hugh.
    „Er ist es nicht wert, umgebracht zu werden“, stellte Marcus fest und zurrte die Fesseln fest. „Das wirft nur unnötige Fragen auf.“
    Daniel nickte, dankbar, dass sein Freund einen kühlen Kopf bewahrte. Allerdings war er auch noch nicht bereit, Chervil vom Haken zu lassen. Er küsste Anne rasch auf den Scheitel und stand auf. „Darf ich?“, fragte er Hugh und streckte die freie Hand aus - in der anderen hielt er noch immer das Messer.
    „Ich habe neu geladen“, sagte Hugh und reichte ihm die Waffe.
    „Das war mir klar“, murmelte Daniel. Er trat zu George.
    „Sie haben gesagt, Sie würden mich nicht umbringen!“, wiederholte George weinerlich.
    „Tue ich auch nicht“, entgegnete Daniel. „Zumindest heute nicht. Aber wenn Sie je wieder auch nur in die Nähe von Whipple Hill kommen, werde ich Sie töten.“
    „Aber ich wohne in London!“
    „Jetzt nicht mehr.“
    Marcus räusperte sich. „Ich muss sagen, in Cambridgeshire hätte ich ihn auch nicht gerne.“
    Daniel nickte

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