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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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verletzt? Sollen wir nach einem Arzt schicken?«
    »Weiß deine Mutter Bescheid?«
    »Du solltest dich hinsetzen. Sofort.«
    Kate ließ sich zu einem Stuhl führen und nahm mit einem verdrießlichen Seufzer Platz. »Ich bin zwar vom Pferd gefallen, aber völlig wohlauf, keine Sorge. Ich brauche weder einen Arzt noch meine Mutter. Hat jemand nach Tee geläutet, ich möchte unbedingt …«
    »Ja, ja«, rief Mirabelle ungeduldig, »aber bist du auch ganz gewiss nicht verletzt? Von einem Pferd abgeworfen zu werden ist keine Kleinigkeit, Kate. Vielleicht sollten wir …«
    Mirabelle brach ab, als sie sah, wie Kate schuldbewusst das Gesicht verzog.
    »Daisy hat mich nicht abgeworfen«, gestand Kate widerstrebend. »Ich bin aus dem Sattel gefallen.«
    Betretenes Schweigen entstand, dann zog Evie die Augenbrauen hoch und sagte: »Nun, ich muss zugeben, dass das etwas anderes ist.«
    Kate nickte und bedeutete ihren Freundinnen, wieder Platz zu nehmen. »Ich war auf der Ostweide und hielt an, um mir eine kleine Blume anzusehen, die gerade mitten im Nirgendwo aufblühte, und noch dazu so früh. Ich dachte, wenn ich herausfinden könnte, was das für eine Blume ist, könnte ich ein paar davon hinten in dem ummauerten Garten pflanzen, wo so wenig Sonne hinkommt. Ihr wisst schon, wo außer stachligem Unkraut anscheinend nichts wächst, und …«
    »Kate«, tadelte Mirabelle ihre Freundin sanft.
    »Richtig, nun … ich habe mich vorgebeugt, um sie näher zu betrachten, und mein Kleid, oder vielleicht war es mein Absatz …« Sie hielt inne, um einen fragenden Blick auf ihre Füße zu werfen. »Jedenfalls bin ich an irgendetwas hängen geblieben, und dann lag ich auch schon mit dem Gesicht im Schlamm. Daisy stand ganz ruhig da.«
    Evie und Mirabelle sahen sie mitfühlend an. Mirabelle konnte nicht umhin, sie noch einmal nach ihrem Befinden zu fragen.
    »Ich fühle mich vollkommen wohl. Wirklich«, antwortete Kate. »Nichts hat Schaden genommen außer meinem Reitgewand, das sich ersetzen lässt, und meinem Stolz – der im Laufe der Jahre eine gesunde Hornhaut entwickelt hat und sich bis zum Abend zweifellos vollständig erholt haben wird. Oh, und die Blume. Ich bin auf sie gefallen.«
    »Ein Jammer«, bemerkte Evie.
    »Wie wahr. Jetzt werde ich nie erfahren, was für eine Blume es war.«
    »Gewiss gibt es noch mehr davon«, meinte Mirabelle. »Du solltest dich umziehen, bevor du dich erkältest.«
    »Oh nein, das ist nicht notwendig. Unter all dem Schlamm bin ich vollkommen trocken. Da wir gerade von Kleidern sprechen, du siehst heute ganz reizend aus, Mira. Ist das ein neues Kleid?«
    »Ja.« Sie zupfte an den Röcken. »Mein Onkel hat heute Morgen seinen Brief geschickt. Ich dachte, das Kleid könnte mich vielleicht aufheitern.«
    Kate beugte sich vor und nahm ihre Hand. »Du brauchst nicht hinzugehen, weißt du. Sag nur Mutter, dass du bleiben willst, sie wird sich darum kümmern.«
    Mirabelle drückte ihrer Freundin die Hand. Ohne Zweifel würde Lady Thurston sich darum bemühen. Doch unglücklicherweise erhielt Mirabelles Vormund gemäß den Bedingungen im Testament ihrer Eltern jährlich die Summe von dreihundert Pfund, bis Mirabelle das Alter von siebenundzwanzig Jahren erreicht hatte, vorausgesetzt, sie verbrachte jedes Jahr mindestens sechs Wochen unter seinem Dach. Nach Mirabelles Vermutung war dies eine Vorsichtsmaßnahme, die sicherstellen sollte, dass man sie nicht einfach ins Armenhaus steckte. Ein wohlmeinender Gedanke, der mehr geschadet als genützt hatte.
    »Ich weiß, aber mein Onkel würde es so schwer machen, und ich möchte nicht, dass euer Heim durch solche Streitereien vergiftet wird.«
    »Wie lange dauert es noch, bis das Testament seine Gültigkeit verliert und du endgültig zu uns gehörst?«, fragte Evie.
    »Nicht mehr lange, keine zwei Jahre mehr.«
    Dieses Wissen hatte entscheidend dazu beigetragen, dass sie sich ein neues Kleid gekauft hatte. Nach ihrem siebenundzwanzigsten Geburtstag würde sie ihre dürftigen Ersparnisse von achtzig Pfund nicht länger brauchen. Ihre Eltern hatten augenscheinlich entschieden, dass, wenn es ihr bis zu diesem Alter nicht gelungen war, einen Ehemann zu finden, es unwahrscheinlich war, dass das je geschah, und dann würde ihr Erbe von fünftausend Pfund – gegenwärtig eine Mitgift – ihr gehören, und sie konnte darüber nach ihrem Belieben verfügen.
    Es würde ihr sehr gefallen, dachte sie, ihr eigenes Haus zu haben – wo die Leute zur Abwechslung einmal sie

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