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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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»Nicht einmal im Tod würde dieser Mann sein Geld loslassen.«
    Evie sah sie fragend an, und Mirabelle nahm sie bei der Hand und führte sie in einen kleinen Salon am Ende des Flurs. »Komm, ich erkläre es dir, wenn Kate von ihrem Ausritt zurückkehrt. Läute unterdessen nach Tee und diesen köstlichen Keksen, die die Köchin backt. Ich weiß, es ist noch früh, aber ich bin vollkommen ausgehungert. Und nun, da du mir nicht entwischen kannst, bestehe ich darauf, dass du mir endlich alles über deine Reise nach Bath im vergangenen Monat erzählst.«
    »Du hast immer Hunger«, murmelte Evie, nachdem sie an dem Klingelzug gezogen und das Hausmädchen, das darauf erschienen war, nach Erfrischungen geschickt hatte. »Und ich habe dir bereits gesagt, Bath war eben Bath. Eine stattliche Anzahl hässlicher Menschen in schönen Kleidern, die schmutziges Wasser tranken. Ich habe dir gewissenhaft geschrieben«, beendete sie ihren Bericht und nahm Platz.
    »Du hast einen einzigen Brief geschickt, und sein gesamter Inhalt drehte sich um einen schrecklichen Musikabend bei den Watlingtons, den du besuchen musstest. Ich möchte die Höhepunkte hören.«
    »Das
war
der Höhepunkt«, beharrte Evie. »Miss Mary Willory ist über den Saum ihres Rockes gestolpert und hat den Cellisten zu Fall gebracht, bevor ihr Kopf heftig auf der Rückenlehne seines Stuhles aufschlug, und um das einmal klarzustellen, ein Brief ist gewissenhafte Korrespondenz, soweit es mich betrifft.«
    »Ich weiß«, lachte Mirabelle. »Es ist ein Glück, dass andere gern Briefe schreiben, sonst würde ich nie erfahren, was bei deinen Abenteuern geschieht.«
    »Bei meinen Abenteuern geschieht gar nichts, deshalb schreibe ich auch so wenig. Es kostet mich eine halbe Woche meiner Zeit, genügend Material für eine Seite zu sammeln, und um ehrlich zu sein, ein Großteil davon ist Übertreibung – der Dramatik zuliebe, du verstehst.«
    »Natürlich. Auch der Zwischenfall mit Miss Willory?«
    Evie grinste boshaft. »Oh nein, mein Bericht über dieses Ereignis entsprach der Wahrheit bis zum letzten wundervollen Detail. Gott weiß, dass ich mir diese Szene so gut als möglich eingeprägt habe. Von dieser Erinnerung werde ich noch Jahre zehren.«
    Mirabelle unterdrückte ein Lächeln, was ihr nicht recht gelang. »Wir machen uns wohl selbst kaum Ehre, wenn wir uns auf ihr Niveau der Schadenfreude herablassen. Außerdem hätte sie verletzt werden können.«
    »Oh, aber das wurde sie ja«, erwiderte Evie fröhlich und ohne jede Reue. »Sie hatte auf der Stirn eine Beule von der Größe eines Hühnereis.« Die Erinnerung daran ließ sie sehnsüchtig lächeln. »Sie war herrlich – ganz schwarz und blau und rot an den Rändern.«
    »Gott, das klingt schmerzhaft.«
    »Das will ich hoffen. Und nach einigen Tagen nahm sie einen spektakulären Grünton an. Etwas Derartiges habe ich noch nie gesehen. Ich war in Versuchung, Miss Willory zur Schneiderin mitzunehmen, um mir zu diesem Anlass ein Kleid in genau diesem Farbton anfertigen zu lassen, aber ich hätte ihre Gesellschaft wohl nicht so lange ertragen.«
    Die Tür ging auf, und das Erscheinen einer jungen Frau schnitt Mirabelle das Wort ab.
    »Kate!«, riefen beide Mädchen aus, teils erfreut über ihr Kommen, teils entsetzt über ihren Zustand.
    Lady Kate Cole war unter besseren Umständen eine Schönheit – groß genug, um die gegenwärtige hochtaillierte Mode ohne Weiteres tragen zu können, aber doch so schlank, dass sie gleichzeitig zart wirkte – und zugleich mit so vielen weiblichen Kurven gesegnet, dass die Augen und Gedanken der Männer sich erst gar nicht mit derlei Betrachtungen aufhielten. Die Natur hatte ihr zu ihrem Glück das hellblonde Haar und die sanften blauen Augen geschenkt, von der die feine Gesellschaft gegenwärtig schwärmte, außerdem hatte sie eine gerade Nase, ein reizendes kleines Kinn und einen perfekten Rosenknospenmund. Normalerweise war sie eine Augenweide. Im Moment jedoch hatte sich ihr Haar halb aus seinen Nadeln gelöst und hing ihr in feuchten Strähnen um den Hals. Ihr Kleid war zerrissen und vorne über und über mit Schlamm bespritzt.
    »Oh, Kate«, seufzte Evie und stand auf, um die Hand ihrer Cousine zu ergreifen. »Was ist denn passiert?«
    Kate blies sich eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht. »Ich bin vom Pferd gefallen.«
    Mirabelle und Evie gaben überraschte Laute von sich. Kates Missgeschicke waren nichts Ungewöhnliches, aber meist harmlos.
    »Du bist was?«
    »Bist du

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