Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten
erzählen?«
Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«
Onkel Theo erzählt vom Kamel
»So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Das Kamel.« Und er kratzte sich am Kopf.
»Bestimmt habt ihr schon einmal ein Kamel gesehen. Das gibt es in jedem größeren Zoo. Das Kamel ist insgesamt ein eher unauffälliges Tier. Wenn es nicht so groß wäre, würde man es wahrscheinlich kaum bemerken. Aber auffällig sind die Buckel auf seinem Rücken. Was es mit diesen Buckeln auf sich hat, das werde ich euch später verraten.
Zuerst einmal müsst ihr wissen, dass das Kamel ein Bewohner der Wüste ist, und nur dort ist es wirklich glücklich. In seiner Heimat trabt es den ganzen Tag auf seinen breiten Füßen durch den Sand. Abends wird es müde und macht sich aus feinem Sand ein schönes, kleines Bett zurecht. Das Kamel läuft also im Sand, es schläft im Sand – und es frisst sogar Sand, denn etwas anderes gibt es in der Wüste nicht.
Wenn man sich ein Kamel von Nahem betrachtet, kann man sehen, dass seine Lippe eine ungewöhnliche Form hat. Die Oberlippe ist gespalten, damit das Kamel den Wüstensand leichter zu sich nehmen kann. Es saugt den Sand mit der geschürzten Lippe ins Maul und rüttelt ihn mit seiner rauen Zunge, die wie ein Sieb den Sand von groben Steinen reinigt. Die Steine werden aus den Nasenlöchern wieder ausgepustet, sodass wirklich nur der feinste Sand in dem empfindlichen Magen des Kamels landet.
Weil die Kamele auf diese Weise ungeheuer viel Sand aufsaugen, nennt man sie auch die Staubsauger der Wüste. In manchen Gegenden, wo es besonders viele Kamele gibt, wurde der Sand schon knapp und die Wüste musste mehrfach wieder aufgefüllt werden!
Darüber hinaus ist das Kamel ein sehr musikalisches Tier. Mit seiner gespaltenen Oberlippe ist es in der Lage, durch Zähne und Lippen hindurch herrliche Melodien zu flöten, die selbst den Gesang der Nachtigall übertreffen. Man kann sich sogar Lieder wünschen, das Kamel kennt sie fast alle. Man muss ihm nur einen Titel sagen und sofort beginnt es zu flöten.
Aus diesem Grund legen sich manche Leute statt eines Kanarienvogels oder statt eines Wellensittichs ein Kamel als Haustier zu. Falls ihr bei euch zu Hause ein Kamel halten möchtet, solltet ihr dafür sorgen, dass die ganze Wohnung schön staubig ist. So hat es das Kamel gerne und vermisst nicht seinen gewohnten Wüstensand . Dann wird es sich bei euch richtig wohlfühlen und in allen Zimmern staubsaugen, wie es das daheim in der Wüste macht!
Nun aber zu den Buckeln! Bestimmt wisst ihr schon längst, dass man diese Buckel Höcker nennt. Und wahrscheinlich wisst ihr auch, dass manche Kamele einen Höcker haben, und andere zwei. Aber wisst ihr auch, wozu das Kamel diese Höcker braucht?«
Die Kinder schüttelten den Kopf.
»Das ist so«, sagte Onkel Theo. »In der Wüste gibt es häufig Sandstürme, die alles unter sich begraben. Und natürlich kommt es vor, dass auch die Kamele vom Sand verschüttet werden. Doch weil ihre Höcker aus dem Sand herausragen, kann man die Kamele ganz leicht wiederfinden und ausbuddeln. Und so geht niemals ein Kamel verloren!«
»So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
»Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«
Onkel Theo erzählt von den Zahlen
»So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Die Zahlen.« Und er kratzte sich am Kopf.
»Zahlen kommen sehr häufig vor und fast jeder kennt welche. Bestimmt kennt ihr alle Zahlen von eins bis hundert, vielleicht sogar noch mehr. Doch selbst die klügsten Leute, die fast alle Zahlen kennen, wissen nicht genau, was Zahlen eigentlich sind. Sobald man darüber nachdenkt, wird es schwierig.
Nehmen wir zum Beispiel die Zahl sieben. Man kann sagen, ein Junge ist sieben Jahre alt. Oder es gibt sieben Eier oder sieben Äpfel. Aber was bleibt von der Zahl übrig, wenn man die Jahre, die Eier oder die Äpfel weglässt? Nichts! Denn sieben Äpfel ohne die Äpfel ist eigentlich
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