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Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten

Titel: Ein Esel ist ein Zebra ohne Streifen - 44 fast wahre Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ebbertz
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die geduldigen Schafe? Sie betrachteten den roten Sand. Sie schnupperten ein bisschen daran, sie leckten mit der Zunge darüber, sie probierten ihn und stellten fest: Das ist kein Gras und vom Sand werden wir nicht satt.

    Doch dann gingen sie nicht etwa fort und suchten anderswo nach einer Wiese. Nein, sie blieben auf dem Ascheplatz stehen und warteten. Den ganzen Tag warteten sie geduldig. Es wurde Mittag, es wurde Abend, es wurde Nacht. Und am nächsten Morgen standen sie noch immer da und warteten geduldig darauf, dass das Gras wächst. Fast wären sie verhungert, denn auf einem Ascheplatz wächst niemals Gras und von rotem Sand werden selbst die genügsamsten Schafe nicht satt.
    Verhungert sind sie trotzdem nicht, denn zum Glück bemerkte der Platzwart irgendwann den Irrtum und schickte die Schafe auf den richtigen Platz.
    Übrigens, während der Warterei gingen die Schafe ab und zu in die Knie und hielten die Ohren an den Boden. Könnt ihr euch denken, warum?«
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Nun, die geduldigen Schafe wollten hören, ob das Gras schon wächst. Und seitdem sagt man, wenn jemand etwas bemerkt, was außer ihm noch niemand weiß: Er hört das Gras wachsen!«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was erzählen?«
    Doch weil die Kinder sehr darum baten, sagte Onkel Theo: »Also gut. Vielleicht ein anderes Mal. Aber für heute ist Schluss.«

Onkel Theo erzählt von der Schokolade
    »So, liebe Kinder«, sagte Onkel Theo. »Heute werdet ihr mal wieder was lernen.« Die Kinder setzten sich auf Onkel Theos grünes Sofa und spitzten die Ohren. »Also«, sagte Onkel Theo. »Die Schokolade.« Und er kratzte sich am Kopf.
    »Sicher habt ihr alle schon einmal Schokolade gegessen. Schokolade ist ein essbarer Gegenstand, der sich im Mund in eine süße, klebrige Masse verwandelt.
    Aber das war nicht immer so. Als die Schokolade erfunden wurde, sah sie aus wie ein Käse , sie schmeckte wie ein Käse und sie roch wie ein Käse. Genau genommen, roch sie viel stärker als jeder Käse, den wir heutzutage kennen. Die erste Schokolade, die es gab, war nämlich die berüchtigte Stinkschokolade. Wie? Ihr habt noch nie davon gehört? Dann passt mal gut auf.
    Um so eine Stinkschokolade zu essen, brauchte man vier Dinge: Messer und Gabel, ein Paar Handschuhe und – ganz wichtig – eine Wäscheklammer . Mit Messer und Gabel schnitt man ein Stückchen von der Schokolade ab, die Handschuhe trug man, damit die Hände nichts von dem Gestank abbekamen, falls sie versehentlich doch mal die Schokolade berührten, und mit der Wäscheklammer klemmte man sich die Nase zu. So hat man früher Schokolade gegessen. Noch heute spielt man manchmal auf Kindergeburtstagen ein Spiel, das an diese uralte Tradition erinnert.
    Aber eigentlich braucht man heutzutage weder Handschuhe noch Messer und Gabel, denn moderne Schokolade stinkt nicht. Im Gegenteil, sie duftet und schmeckt zuckersüß.
    Vielen Menschen ist die moderne Schokolade allerdings viel zu fade, ihnen fehlt der kräftige Käsegeschmack. Das gilt ganz besonders für Kinder.

    Es gibt sicher ein paar Ausnahmen, aber in den meisten Ländern der Welt essen die Kinder nicht sehr gern Schokolade. Am Mittelmeer liegt ein Land, das hat den Namen Montenegro . Wisst ihr, was das bedeutet?«
    Die Kinder schüttelten den Kopf.
    »Montenegro«, sagte Onkel Theo, »das heißt auf Deutsch schwarzer Berg – und woraus der besteht, könnt ihr euch jetzt denken! Dieser riesige schwarze Berg ist nichts anderes als all die Schokolade, die die Kinder nicht aufgegessen haben.
    Dabei geben sich die Eltern in Montenegro durchaus Mühe. Wenn morgens in Montenegro ein Kind aufsteht, fragt der Vater als Erstes: ›Hast du deine Schokolade schon gegessen?‹ Und wenn ein Kind am Mittag fragt: ›Darf ich heute ein bisschen Fisch mit Spinat essen?‹, sagt die Mutter: ›Wenn du dich gut benimmst, ja. Aber erst isst du schön brav deine Schokolade auf!‹
    Und bevor das Kind am Abend ins Bett geht, erinnern es die Eltern: ›Vor dem Schlafen, nach dem Essen Schokolade nicht vergessen!‹
    Aber das nützt alles nichts, die Kinder schaffen es einfach nicht, die ganze Schokolade zu vertilgen. Und deshalb steht in Montenegro der schwarze Berg, der größte Schokoladenberg der Welt!«
    »So ein Quatsch! «, riefen die Kinder.
    »Was?«, fragte Onkel Theo. »Quatsch nennt ihr das? Und euch soll ich noch mal was

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