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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zwar
schlagartig .« Ich schnippte mit den Fingern.
    »Interessant«, murmelte Murphy.
»Sie hatte Unmengen von Apomorphin im Leib .«
    »Apomorphin? Etwas Ähnliches
wie Morphium?«
    »Nein, das hat mit Morphium
nichts zu tun. Es wird von dem Wort Morphium abgeleitet, aber es ist kein
Rauschgift, sondern ein starkes Brechmittel. Eine winzige Dosis davon kann als
Hustenmittel verwandt werden, und eine nicht viel größere veranlaßt Sie, das
ganze Arsen, das Ihnen Ihre Frau in den Haferbrei gemischt hat, wieder von sich
zu geben — aber restlos! Apomorphin ruft akute Übelkeit, Brechreiz, Schwäche
und Schwindelgefühl hervor. Es ist schwer zu sagen, wieviel sie eingenommen hat, aber es reichte jedenfalls für die eben erwähnte Wirkung
aus .«
    »Aber warum um alles auf der
Welt sollte sie so etwas trinken, wenn sie ohnehin vorhatte, von dort oben
hinabzuspringen ?« sagte Lavers .
    »Sie hat es nicht getrunken —
es ist eingespritzt worden. Nicht daß das eine große Rolle spielte, nur der
zeitliche Ablauf ist verschieden«, erklärte Doc Murphy. »Apomorphin wird für
gewöhnlich so verabreicht — in den Arm, nicht in den Magen .«
    »Dann sieht es wirklich so aus,
als ob da jemand ein bißchen nachgeholfen hätte«, sagte ich. »Die wenigsten
Leute laufen umher und stechen sich selber Injektionsnadeln in die Arme .«
    »Eine Menge Leute tun das«,
berichtigte mich Murphy. » Soviel ist sicher — jeder
Rauschgiftsüchtige wird es Ihnen bestätigen plus einer Menge anderer Leute, die
sich aus diesem oder jenem Grund selbst Spritzen geben .«
    »Vielleicht hatte sie eine
schlechte Auster gegessen«, sagte Lavers düster,
»wollte sie wieder loswerden und nahm das Zeug, und danach kam sie zu dem
Schluß, sie sei ohnehin lebensmüde, Auster hin oder her. So kletterte sie auf
den Mauervorsprung hinaus und grübelte dort eine Weile nach, um zu einem
Entschluß zu gelangen, und dann — wumm .« Er schnaubte
leicht. »Quatsch! Das ist natürlich völliger Unsinn .«
    »Wie lange nach der Injektion
tritt die Wirkung ein ?« fragte ich den Doktor.
    Er kratzte sich am Kopf und
verzog das Gesicht. »Schwierig zu sagen, jedenfalls für mich — . Ich habe seit
meiner Zeit im Unfallkrankenhaus keine Gelegenheit mehr gehabt, es anzuwenden.
Vielleicht in zehn Minuten oder einer Viertelstunde.«
    Der Sheriff begegnete meinem
fragenden Blick mit einem mürrischen Gesichtsausdruck. »Sie rief unten am
Empfang an und teilte dort mit, sie wolle hinunterspringen«, sagte er finster.
»Sie schickten sofort den Hausdetektiv hinauf, um nachzusehen, ob es sich um
einen dummen Witz handelte oder nicht. Ich war mit Polnik zusammen sofort dort — Sie brauchten ja länger dazu — «
    Letzteren Kommentar ließ er mir
durch zusammengebissene Zähne zukommen. »Ich nehme an, die ganze Geschichte
zwischen ihrem Anruf am Empfang und ihrem Sturz dauerte etwa eine
Viertelstunde, ein paar Minuten hin oder her .«
    »Wurde die Injektionsnadel in
ihrem Zimmer gefunden ?« fragte ich.
    »Gestern hat niemand danach
gesucht, und heute war nichts mehr da. Alles, was sie bei sich hatte, war ein
leerer Übernachtungskoffer — was darauf schließen läßt, daß sie, wenn sie schon
ein Hotelzimmer nahm, es auf dem schnellsten Weg wieder zu verlassen gedachte .«
    »Wann war sie angekommen ?«
    »Erst zwei Stunden zuvor. Es
war niemand bei ihr, niemand rief an oder ging zu ihr hinauf, soweit die Leute
am Empfang darüber Bescheid wissen. Sie wohnte in einem Einzelzimmer im
schäbigen Teil von Grenville Heights. Polnik wird
jetzt eben dabeisein , dort Ermittlungen anzustellen.
Sie hat nur eine Verwandte, soweit wir erfahren konnten: eine Cousine .«
    »Wenn sie unter Sechzig ist und
weniger als hundertachtzig Pfund wiegt«, sagte Murphy vergnügt, »wird Wheeler
mit einem ganzen Dossier zurückkommen, komplett mit Angaben bis zum letzten
Muttermal — . Und wissen Sie, wo man das meistens
findet ?«
    »Sie sind nur eifersüchtig,
genau wie der Sheriff«, sagte ich verächtlich. »Heuchlerischer Hippokrates!«
    Lavers betrachtete uns beide mit
unheilvollem Blick. »Die Cousine heißt Dolores Keller — allgemein unter dem
Namen Sture Dolores bekannt .« Er schüttelte in dumpfer Verzweiflung den
Kopf. »Allen Anzeichen nach wird das ein echter Wheeler-Fall. Vermutlich sollte
ich mir allmählich darüber klargeworden sein, daß man gegen das Schicksal eben
nicht an kann. — Stimmt’s, Doktor?«
    »Sture
Dolores ?« brachte ich mühsam hervor. »Wie

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