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Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Titel: Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Der Himmel ist weit.
    Sein Schatten ist lang.
    (Spruch der Hennuni)
     
     
    1.
    Unter Thaggs gütigem Schein
     
     
    Das Kind rannte, als wären ihm alle Dämonen des Öligen Todes auf den Fersen. Und so ähnlich war es ja auch. Das Kind hatte den Tod zwar noch nicht unmittelbar gesehen, aber es hörte ihn: das Krachen und Bersten von starken Zweigen und Ästen, wie ein Sturm, der durch das Gebüsch rast. Einmal wagte das Kind, einen kurzen Blick über die Schulter zu werfen, und es sah die Wipfel schlanker Maidenlorbeeren schwanken, immer näher auf sich zukommen.
    Das Kind schrie und weinte und rannte weiter um sein Leben. Noch nie hatte es so viel Angst gehabt. Die Eltern hatten es gewarnt, ihm verboten, zu nah in die Sümpfe zu gehen. Aber welche Wahl hatte es gehabt? Die anderen hätten es ausgelacht und noch mehr verhöhnt als ohnehin.
    Obwohl der Boden weich und nachgiebig war, schmatzend und schleimig an den Sandalen des Kindes saugte und versuchte, sie ihm von den Füßen zu reißen, spürte es ein leichtes Zittern und Beben. Der Tod musste schon sehr nahe sein. In unmittelbarer Nähe zersplitterte ein Ast mit hellem Knall, und dann erklang ein tiefes Grollen, Schnauben und Grunzen.
    Das Kind stolperte atemlos und erschöpft dahin, suchte sich seinen Weg durch den Sumpf, wusste nicht, wohin. Tief drin sollte tückischer Morast lauern, der einen unnachgiebig einsaugte und verschlang, am liebsten kleine Kinder.
    Während der Verfolger lauter hinter ihm herlärmte, wurde das Kind stiller. Es hatte keine Kraft mehr, um Hilfe zu rufen, die Tränen rannen lautlos über die flaumigen Wangen. Vater hätte jetzt zu einem Gebet geraten, aber es hatte keine Kraft mehr dazu. Nicht mehr lange, dann würde der Dämon nach ihm greifen, es packen und zerreißen, sein Herz herauszerren und verschlingen, mitsamt der Seele.
    Warum hatte sich das Kind dazu überreden lassen? Sonst war es doch nie so dumm gewesen, solche Herausforderungen anzunehmen! Wie oft passierte dabei etwas, es kam zu Unfällen, ja, manchmal kam sogar jemand zu Tode. Die Erwachsenen hatten die Mutproben deshalb streng verboten, aber so gut wie kein Kind hielt sich daran. Jeder musste daran teilnehmen, um dazuzugehören.
    Aber wollte das Kind das wirklich? Bisher war es gut ohne die anderen zurechtgekommen, sie schätzten seinen Rat und seine Besonnenheit, nie war es körperlich herausgefordert worden. Und das war gut bei seiner schwächlichen Statur.
    Es lag am Sumpf. Das Kind hatte nie an die Flüsterlegenden geglaubt, die selbst die Erwachsenen dazu brachten, Schutzzeichen gegen den Öligen Tod zu schnalzen.
    Ein Ungeheuer im Sumpf? Ein Dämon, der zur Zwielichtstunde jeden Unvorsichtigen holte, der ihm zu nahe kam? Lächerlich! Das hatte das Kind beweisen wollen: Aberglaube war dumm.
    Also hatte es sich bereit erklärt - was für sich betrachtet schon bodenlose Dummheit war -, den Goldwabenhonig genau zu dieser Stunde zu holen, wenn die gefährlichen Ginsterbienen gerade schlafen gegangen waren. Nur dann war es möglich, ihren Honig zu stehlen und lebend davonzukommen.
    Nachts wäre es natürlich weitaus besser gewesen, wenn es dunkel und kalt war im Sumpf, aber dann durfte das Kind nicht aus dem Haus. Und nachts ging der Dämon angeblich auch nicht mehr um, sondern ganz andere, höchst reale Wesen lauerten: blutsaugende Schwirrer, deren Stiche gefährliches Fieber auslösen konnten. Vor denen fürchtete das Kind sich, seit seine Schwester an den Folgen eines solchen Stiches gestorben war. Vor dem Dämon hatte es - bisher! - keine Angst gehabt.
    Die Zwielichtstunde war fast um, der rötliche Schein am Horizont, gerade so durch das Blätterwerk sichtbar, schlug allmählich um in Grau, und bald würde schwarze Nacht herrschen.
    Endlich entdeckte das Kind einen vertrauten Pfad. In seiner Panik war es im Kreis gelaufen und kam nun genau auf demselben Weg zurück, auf dem es in den Sumpf hineingegangen war. Die Honigwabe hatte es auf seiner Flucht längst verloren, und nun lockte er auch noch den Dämon auf die Spur seiner Freunde!
    Das Kind nahm seine letzten Kräfte zusammen und stürmte mit heftig rudernden Armen aus dem Gebüsch ins Freiland, schrie: »Flieht, schnell! Er ist mir auf den Fersen!«, übersah dabei eine Bodenunebenheit, stolperte, stürzte und überschlug sich.
    Ein gewaltiges Krachen und Bersten, begleitet von donnerndem Gebrüll, übertönte die keuchenden Atemzüge des Kindes.
    Die anderen Kinder, die in sicherer Entfernung gewartet

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