Ein Fall Fuer Die Weihnachtsdetektive
Klassenzimmer geht jemand hin und her. Und schiebt Stühle über den Boden. Oder rückt einen Tisch beiseite oder den Kleiderschrank oder sonst irgendwas Schweres. Und macht dann laute Musik an …
»Das ist bei Emils«, stellt Jasper nach einem Moment fest. »Und entweder sind da gerade Einbrecher, die ihnen die Wohnung leer räumen, oder …«
»Emils räumen selber ihre Wohnung leer«, meint Moritz.
Frau Klassenzimmer erscheint mit einer neuen Kanne Tee.
»Hören Sie das?«, frage ich und zeige zur Decke.
»Ja, furchtbar«, nickt Frau Klassenzimmer. »Immer diese laute Musik! Das kommt von diesen Emils, die über mir wohnen. Die letzte Woche war es ja schön ruhig, da waren sie im Urlaub, aber seit heute Morgen sind sie wieder da und schon geht es wieder los!«
Sie stellt die Teekanne auf den Tisch und greift nach dem Besen, der in der Ecke steht. Dann klopft sie mit dem Besen gegen die Zimmerdecke. Nach den Abdrücken an der Decke zu urteilen, macht sie das öfter. Aber die Musik läuft trotzdem weiter.
»Haben Emils eigentlich auch einen Hund?«, fragt Jasper ganz harmlos.
»Sie hatten einen«, vertraut uns Frau Klassenzimmer flüsternd an. »Obwohl es ja eigentlich verboten ist. Der Vermieter will keine Hunde im Haus. Aber Emils hatten trotzdem einen. Nur für ein paar Tage, dann war er wieder weg. Aber ich habe sie vom Fenster aus beobachtet, wie sie ihn nachts rausgebracht haben, damit er sein Häufchen machen kann…«
»Okay«, sage ich, »das war eigentlich alles, was wir wissen wollten. Wir gehen dann jetzt mal wieder. Und danke noch mal für die Kekse!«
»Wir müssen nämlich jetzt weg«, erklärt Jasper.
»Aber vielleicht kommen wir noch mal wieder«, sagt Moritz. »Die Kekse waren nämlich richtig lecker.«
Wir geben Frau Klassenzimmer noch alle die Hand und dann poltern wir möglichst laut die Treppe runter. Bis wir hören, dass Frau Klassenzimmer ihre Tür zugemacht hat. Dann schleichen wir wieder zurück …
Was passiert, als die drei Brüder zu Emils kommen?
Lies morgen weiter!
18. Dezember
B ei Emils vor der Tür liegt ein Fußabtreter. Mit einem Hund drauf! Also natürlich nicht mit einem echten Hund, sondern nur mit dem Bild von einem Hund. Der Hund sieht ein bisschen aus wie Friedolin. Und an der Tür hängt ein Schild, auf dem steht: VORSICHT! BISSIGER HUND!
Jasper guckt mich irritiert an.
Ich zucke mit der Schulter und klopfe.
»Die Musik ist zu laut!«, flüstert Moritz neben mir.
Also hämmern wir alle drei mit den Fäusten gegen die Tür.
Und dann stehen wir Herrn Emil gegenüber. Ich glaube jedenfalls, dass er Herr Emil ist. Auch wenn er ein bisschen merkwürdig aussieht. Zumindest habe ich bisher noch nie jemanden getroffen, der an einem Samstag in seiner eigenen Wohnung mit einem schwarzen Anzug rumrennt. Und mit einem roten Hemd mit so komischen Falten neben den Knöpfen und einer weißen Krawatte und Schuhen, die so poliert sind, dass man sich glatt drin spiegeln könnte!
»Was wollt ihr?«, brüllt Herr Emil gegen die Musik an. »Ich habe keine Zeit!«
»Wir kommen wegen dem Hund«, versucht Jasper zu erklären. »Wir haben nämlich …«
»Aha, daher weht also der Wind!«, unterbricht ihn Herr Emil. »Der Vermieter hat euch geschickt, um zu spionieren. Aber das könnt ihr vergessen, wir haben keinen Hund!«
»Aber Sie hatten einen«, sagt Jasper. »Und wir haben Ihren Zettel gefunden und den Hund haben wir auch.«
»Was?!«
»Sie können sich freuen«, sage ich. »Ihr Terrier ist wieder da!«
»Whitie«, plappert Moritz los. »Und er ist so süß. Aber fast wäre er gestorben, wenn wir ihn nicht gefunden hätten. Er ist nämlich ausgesetzt worden! Und eigentlich hat ihn auch Friedolin gefunden, und nicht wir. Friedolin ist unser eigener Hund und der hat den kleinen Whitie in dem Pappkarton da gefunden. Und jetzt ist er bei der Tierärztin, bei der Caro ihr Parki…«
»Praktikum«, nickt Jasper.
»Genau, wo Caro letzten Sommer war, da ist er jetzt. Sie brauchen ihn nur abzuholen!«
»Edelgard, kommst du mal?«, brüllt Herr Emil in die Wohnung hinter sich.
Aber Edelgard hört ihn nicht. Weshalb sich Herr Emil umdreht, um sie zu holen. Uns lässt er einfach im Flur stehen.
»Edelgard Emil«, kichert Jasper.
»Guck mal da!«, ruft Moritz und zeigt auf die Fotos an der Wand.
Die Fotos hängen so dicht, dass zwischen den Rahmen kaum noch Platz ist. Und auf jedem Foto ist irgendein Hund! Lauter verschiedene Hunde, auch ein chinesischer Nackthund,
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