Ein Fall von Liebe
eine Freude es ist, dich zu beobachten. Würdest du’s nicht gern selber tun?«
»Es selber tun?«
»Denke an jemanden, den du sehr gern magst, und laß alle Hemmungen fahren. Es wäre ein Hochgenuß für mich.«
Peter starrte ihn an, wurde rot und brach in verlegenes Gelächter aus. »Ich dachte, ich hätte schon alles getan, was es gibt. Aber dies ist das Verrückteste. Nein, das kann ich nicht.«
»Ich bin sicher, du kannst es«, sagte Walter ruhig. »Du brauchst nicht verlegen zu sein. Denke nur an dein eigenes Vergnügen. Tu so, als sei ich gar nicht hier. Stell dir vor, du seist allein zu Hause und sehntest dich sehr nach jemand.« Walters Stimme hatte etwas Hypnotisches.
Peter bedeckte mit einer fast schützenden Geste sein Glied. »Aber ich kann nicht...«
»Natürlich kannst du. Es ist dir nur peinlich, deine Hand das Natürliche tun zu lassen. Aber es braucht dir wirklich nicht peinlich zu sein. Denke nur an den Genuß, den du dir selber bereiten kannst. Streichle es so, wie du es tätest, wenn du allein wärst. Siehst du, jetzt geht’s schon. Es muß ein sehr angenehmes Gefühl sein. Nur, du mußt dich ganz entspannen.«
Peter hatte die Augen geschlossen. Er dachte an Tim, während er langsam über sein Glied strich, bis es steif wurde. Er hörte das Klicken eines Schalters, und ein wütendes kleines Summen füllte den Raum. Die Stimme dröhnte weiter.
»Das ist ja riesig. Das hätte ich nie gedacht. Nimm deine Hand nur für einen Augenblick weg. Ja. Prächtig. Ich glaube, es wäre gut, wenn du jetzt beide Hände benutztest. Hast du das noch nicht probiert? Es wäre bestimmt ein Genuß für dich. Ja, so. Wenn es dir kommt, mach dir keine Gedanken darüber, wohin es spritzt. Denke nur an deine Lust. Denkst du an Tim? Er hat einen herrlichen Körper, weißt du. Aber das hast du dir sicher schon gedacht. Er ist gar nicht wie deiner. Groß und stark und muskulös. Michelangelo, mit wunderbarem, lockigem goldenem Haar, fast so golden wie dein Schamhaar. Und was das Hauptinstrument betrifft, ich weiß, es wird dich entzücken. Es ist nicht ganz so lang wie deins, aber viel dicker, gewaltig. Ich nannte ihn immer den Pflüger. Daran erinnert er. Stark und kräftig und hart. Pflügend und säend. Ja, ach ja.«
Peter stieß einen kurzen Schrei aus, als er den Orgasmus erreichte. Sein ganzer Körper wand sich, und er ergoß sich über das Bett. Seine Knie wurden weich. Er hörte ein Grunzen, und das Summen hörte auf ein Klicken hin auf.
»Hier, mein Junge, benutz dies.« Er schlug die Augen auf und sah, wie ihm ein Handtuch gereicht wurde. Er nahm es und wischte sich stumm ab. Er blickte um sich, ohne zu Walter hinzusehen, sah einen Papierkorb und warf das Handtuch hinein. Er kehrte dem Bett den Rücken.
»Ich hätte das nicht tun sollen.«
»Natürlich hättest du es tun sollen. Du hast es bestimmt genossen, und es war eine Riesenfreude für mich. Es war sehr schön.«
»Ich bin etwas durcheinander. Tim hat gesagt, alles, was ich mit dir täte, sei in Ordnung.«
»Das kann ich mir denken. Er wußte genau, daß ich dich nicht anrühren würde.«
»Ich muß darüber nachdenken. Ich bin gewiß betrunkener, als ich glaubte.«
»Macht es dir etwas aus, einen meiner Morgenröcke anzuziehen? Ich sehe gern einen jungen Mann in einem Morgenrock herumgehen.« Walter brachte ihm einen, und Peter streifte ihn über. »Willst du noch etwas Kognak? Ich würde mich gern noch mit dir unterhalten.«
Peter nickte. Walter deutete auf einen Stuhl, auf den er sich setzen sollte. Er tat es, und Walter schob einen Stuhl für sich heran. Peter war weniger beschämt als seltsam schüchtern, weil er einen so intimen Akt vor einem Zeugen vollführt hatte. Daran gewöhnt, ehrlich gegen sich selbst zu sein, wußte er, daß er es genossen hatte, aber auf eine Art, die ihn beunruhigte. Es war eine Schaustellung, die gegen seine Natur war. Er wollte nicht, daß Tim etwas davon erfuhr, aber er wußte, er würde es ihm sagen müssen.
»Du mußt doch inzwischen gemerkt haben, daß du sehr faszinierend und schön bist«, sagte Walter. »Ich bin von dir ganz hingerissen. Ja, wirklich. Mehr als ich seit vielen Jahren von jemandem hingerissen gewesen bin. Hast du eine hübsche Wohnung?«
Einen Augenblick konnte sich Peter nicht erinnern, in welchem der schäbigen Zimmer er seine Koffer gelassen hatte. »Ach ja. Ja. Sie ist ganz hübsch.«
»Ich frage, weil ich in diesem Hause noch eine andere Wohnung habe. Sie ist zwar sehr klein,
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