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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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alles anfangen würde. Ziehmutter für an die hundertfünfzig Kinder… und ich dachte, ich sei Bibliothekarin.
    Daheim hatte sie den Nachthimmel geliebt, auf einen Blick konnte sie die anderen Sterne von Sjandra Kei sehen, manchmal die anderen Welten. Ihre Heimatorte hatten an ihrem Himmel gestanden. Für einen Moment schien die Abendkühle zu einem Winter zu gehören, die niemals weichen würde. Lynne und ihre Leute und Sjandra Kei. Ihr ganzes Leben bis vor drei Jahren. Es war nun alles dahin. Denk nicht drüber nach. Irgendwo da draußen befanden sich die Aniara-Flotte und die Reste ihres Volkes. Kjet Svensndot. Tirroll und Glimfrell. Sie hatte sie nur für ein paar Stunden kennen gelernt, doch sie waren von Sjandra Kei – und sie hatten mehr gerettet, als sie jemals erfahren würden. Sie würden noch am Leben sein. Die Sicherheitsgesellschaft von SjK hatte in ihrer Flotte ein paar Staustrahlschiffe. Sie konnten eine Welt finden, nicht hier, sondern näher am Ort der Schlacht.
    Ravna warf den Kopf zurück und suchte den Himmel ab. Wo? Vielleicht jetzt nicht einmal überm Horizont. Von hier aus gesehen, war die Scheibe der Galaxis ein Glimmen, das fast senkrecht zur Ekliptik durch den Himmel aufstieg. Nichts deutete auf ihre wahre Gestalt oder die exakte Position des Planeten darin; das Gesamtbild trat hinter näherliegender Pracht zurück, hinter den hellen Knoten offener Sternhaufen, erstarrten Juwelen vor dem schwächer leuchtenden Hintergrund. Doch knapp überm Südhorizont standen zwei fleckige Lichtwolken. Die Magellanschen Wolken! Plötzlich rastete die Geometrie ein, und das Weltall da oben war nicht mehr gänzlich unbekannt. Die Aniara-Flotte müsste…
    »Ich frage mich, ob wir den Straumli-Bereich von hier aus sehen können«, sagte Johanna. Länger als ein Jahr hatte sie die Erwachsene spielen müssen. Von morgen an würde sie für immer diese Rolle haben. Doch jetzt eben war ihre Stimme wehmütig, kindlich.
    Ravna öffnete den Mund, im Begriff zu sagen, wie unwahrscheinlich das sein müsse.
    »Vielleicht können wir es, vielleicht, können wir es.« Es war Amdi. Das Rudel hatte sich zusammengezogen, gesellig zwischen die Menschen gelagert. Die Wärme war willkommen. »Weißt du, ich habe im Datio nachgelesen, was sich wo befindet, und herauszufinden versucht, wie es zu dem Bild von hier aus passt.« Ein Paar Nasen zeichnete sich einen Augenblick lang gegen den Himmel ab, wie ein Mensch, der mit den Armen weit ausholend zum Firmament weist. »Die hellsten Dinge, die wir sehen, sind nur eine Art örtliches Blendwerk. Sie eignen sich nicht gut als Wegweiser.« Er zeigte auf ein paar offene Sternhaufen und behauptete, sie entsprächen Objekten, die er im Datio gefunden hatte. Amdi hatte auch die Magellanschen Wolken bemerkt und weitaus mehr als Ravna herausgefunden. »Also, der Straumli-Bereich lag« – lag! Du hast es erfasst, Junge! – »im Hohen Jenseits, aber nahe an der Scheibe der Galaxis. Seht ihr das große Quadrat von Sternen dort?« Nasen zeigten die Richtung. »Wir nennen es das Große Viereck. Also gleich links von der oberen Ecke und dann sechstausend Lichtjahre weiter, und ihr wärt im Straumli-Bereich.«
    Jefri kniete sich hin und starrte eine Weile schweigend hinauf. »Aber so weit entfernt, ist da überhaupt etwas zu sehen?«
    »Nicht die Straumli-Sterne, aber gerade mal vierzig Lichtjahre von Straum entfernt gibt es einen blauweißen Riesen…«
    »Ja«, flüsterte Johanna. »Storlys. Er war so hell, dass sein Licht nachts Schatten warf.«
    »Nun, das ist der vierthellste Stern von der Ecke aufwärts; seht ihr, sie bilden fast eine Gerade. Ich kann ihn sehen, also könnt ihr es auch.«
    Johanna und Jefri schwiegen lange und blickten nur empor zu jenem Stück Himmel. Ravna presste zornig die Lippen aufeinander. Es waren gute Kinder, sie hatten die Hölle durchgemacht. Und ihre Eltern hatten darum gekämpft, diese Hölle zu verhindern; sie waren der PEST entkommen, zusammen mit dem Mittel, um sie zu vernichten. Aber… wie viele Millionen Rassen hatten im Jenseits gelebt, waren ins Transzens vorgedrungen und hatten Pakte mit Teufeln geschlossen? Wie viel andere hatten sich selbst dort vernichtet? Ah, doch das hatte dem Straumli-Bereich nicht genügt. Sie waren ins Transzens gegangen und hatten dort ein Ding zum Leben erweckt, das sich der Galaxis bemächtigen konnte.
    »Glaubst du, dass dort jemand übrig ist?«, fragte Jefri. »Glaubst du, dass wir die Letzten sind?«
    Seine Schwester

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