Ein geniales Studium: Schneller lesen, aktiv lernen, Ziele erreichen (German Edition)

zu werden (einfach nur besser zu arbeiten).
    Effizienz bedeutet, dass man eine bestimmte Sache gut und zügig bzw. mit geringem Kostenaufwand durchführt, Effektivität bedeutet, die richtige und angemessene Sache zu erledigen. Effizienz kann leicht als Ausrede für fehlende Effektivität benutzt werden. Verstanden?
    Effektiv: ich tue das Richtige, effizient: ich arbeite fleißig.
    Ein Beispiel aus dem Leben: mein Zimmer ist unordentlich, also beschließe ich, es aufzuräumen. Das wäre an sich effektiv, denn ich antworte auf den entsprechenden Reiz mit der passenden Reaktion. Wenn ich jedoch nicht die schmutzigen Kleidungsstücke vom Boden in die Wäschetonne trage und andere grobe Aufräumarbeiten erledige, sondern zuerst einmal meinen Kleiderschrank neu ordne, kann ich noch so gut arbeiten, ohne mein gewünschtes Ergebnis zu erreichen. Am Ende des Nachmittags bin ich vom Neuordnen so müde, dass ich die Wäsche am Boden liegen lasse und eigentlich, obwohl ich den ganzen Nachmittag lang aufgeräumt habe, meinem Ziel praktisch nicht näher gekommen bin.
    Zur Wiederholung: Oft füllen wir ganze Lern- oder Arbeitstage aus, ohne uns wirklich auf Effektivität zu konzentrieren. Diesen Fehler zu beheben, spart uns viel kostbare Lebensenergie.
    Effektivität heißt, dass man die richtigen Dinge tut, die einen auch zum Ziel führen. Das bedeutet im Prinzip nichts anderes, als dass der wichtigste Schritt beim Speed-Reading die Auswahl des besten Textes ist.
    „Wie weißt du, was wirklich wichtig ist?
    Das ist die wichtigste Frage.
    Wenn du das erst einmal weißt,
    dann wird der Rest ganz einfach.”
    Leo Babauta: The Power of Less

WIE SCHNELL LIEST DU?
     
    Um den Fortschritt einer Diät zu messen, stellst du dich täglich auf die Waage und freust dich über verlorene Kilos, genauso machen wir es mit der Lesegeschwindigkeit. Dazu bekommst du nun den folgenden Text, liest ihn und stoppst mit, wie lang du dafür brauchst. Es ist wichtig, dass du jetzt nicht extra schnell oder langsam liest, sondern genauso, wie du jeden normalen Text lesen würdest. Pass dabei auf, dass du den Text auch verstehst, dann hast du einen guten Ausgangswert dafür, wie dein normales Leseverhalten aussieht. Verwende jetzt eine Stoppuhr um deine Zeit zu messen.

START – DRÜCKE DIE STOPPUHR!
     
    Wofür lesen wir überhaupt etwas? Meine Befürchtung ist, dass wir nur in seltenen Fällen reflektiert an Texte herantreten, in den meisten Fällen dürfte es eher ein Füllen der Leere sein.
    Viele Menschen lesen weniger, um wirklich etwas Neues zu erfahren, als einfach aus Langeweile. Das Beispiel mit den Zeitungen: Ich lese immer wieder die Überschriften und vertiefe mich dann aber nur in wirklich interessante Artikel, schließlich sind viele Dinge, die man heute lesen kann, morgen schon wieder überholt. Außerdem gibt es zahlreiche Situationen, die so schön sind, dass man sie ohne Zeitung noch viel besser genießen kann. Zum Beispiel liebe ich es, beim Frühstück mit meiner Freundin zu quatschen, auf der Terrasse genieße ich die Sonne und ein paar Oliven und am Strand spiele ich lieber im Sand, z.B. mit meinen Brüdern.
    Im Café ist es aber natürlich etwas völlig Anderes. Ich bestelle mir gerne einen Espresso, setze mich an einen Tisch oder hocke mich gemütlich an die Bar und lese ein wenig Zeitung, einfach so vor mich hin. Da ich Lesetechniken gelernt habe, kann ich dabei natürlich schnell jene Artikel studieren, die mein Interesse geweckt haben und habe so in wenigen Minuten das Wichtigste erfahren. Schließlich kann man, wie du im nächsten Kapitel noch erfahren wirst, bereits beim Durchblättern durch passives Lesen mehr Informationen aufnehmen als allgemein angenommen.
    Falls du übrigens denkst, dass man mit der Schnelllesetechnik weniger mitbekommt und man den Text eigentlich nur überfliegt, so kann ich dich beruhigen: Diese Annahme ist falsch. Menschen, die gezielt die Methoden des Speed-Readings einsetzen, schaffen es, bei deutlich höherer Geschwindigkeit auch ein besseres Textverständnis zu erzielen. Bald gehörst auch du zu dieser glücklichen Gruppe und kannst in deiner Arbeit oder bei deinen Studienkollegen auftrumpfen. Am meisten wirst du dich aber selbst freuen, wenn du es geschafft hast, in weniger Zeit mehr Inhalt aufzunehmen, dadurch gewinnst du nämlich viel Zeit für andere Aktivitäten.

STOPP – WIE LANG HAST DU GEBRAUCHT?
     
    Dieser Text enthält 313 Wörter, das normale Pensum eines Lesers liegt bei 200 bis 250