Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
unsterblich, also mach dir keine Sorgen!“ Dio sah keine sichtbaren Verletzungen, also zog er an dem Laken, doch dann hielt er in seiner Bewegung inne und drehte sich zu Ari um. „Würdest du dich bitte umdrehen und wegschauen?“
„Was hast du vor?“
„Ich muss herausfinden, wie sie ihn lahmgelegt hat. Und da Zeus nackt zu sein scheint ...“ Er musste seinen Satz nicht beenden. Ari drehte sich mit rotem Gesicht weg. „Danke, Baby, obwohl ich bezweifle, dass Zeus etwas dagegen hätte, von einer schönen Frau bewundert zu werden.“ Im Gegenteil: Es würde ihn wahrscheinlich anmachen, wenn er es mitbekäme. Aber Dio würde dies nicht zulassen, denn Ari gehörte ihm, und wenn sie jemanden anmachte, dann sollte es nur er sein.
Als er das Laken anhob und Zeus’ Körper inspizierte, schüttelte Dio seinen Kopf. Wie hatte Hera dieses Mal ihren Mann ausmanövriert? Dies wäre eine Geschichte für die Geschichtsbücher. Mit effizientem und gründlichem Blick schweiften Dios Augen über den Körper seines Vaters. Als sie Zeus’ Leistengegend erreichten und dort einen goldenen Schimmer unter dem dunklen Fleck seiner Schambehaarung sahen, stieß er einen Fluch aus.
„Ach! Fuck! Wirklich?“
„Was ist los?“ Aris Stimme klang alarmiert.
„Das willst du gar nicht wissen. Schau bitte nicht, okay?“ Denn eine goldene Haarnadel aus Zeus’ Unterleib zu ziehen war das Abscheulichste, was er je getan hatte. Und er hatte eine Menge widerlicher Dinge getan. Als er die zehn Zentimeter lange Nadel heraus gezogen hatte, schloss sich die Haut um das kleine Loch sofort und war im Nu verheilt.
Zeus rührte sich sogleich mit einem Fluch auf seinen Lippen. „Dieses verdammte, niederträchtige, hinterhältige –“
„Ich könnte es nicht besser sagen.“ Dio bedeckte Zeus gerade wieder, als dessen Augen aufflogen und ihn festnagelten.
Einen Augenblick später riss Zeus seine Hände aus den Handschellen, als ob diese aus Pappmaché wären. „Mein Sohn!“ Die überschwängliche Begrüßung wurde schnell von einem Stirnrunzeln überschattet. „Du darfst nie jemandem sagen, was hier passiert ist.“
Dio hasste es, herumkommandiert zu werden. „Lass es mich nicht bereuen, dass ich dir geholfen habe!“
Zeus setzte sich auf, doch bevor er noch etwas weiteres sagen konnte, schweifte sein Blick an Dio vorbei, und ein laszives Grinsen breitete sich über seinem Gesicht aus. „Oh la la! Sie sieht ja aus der Nähe noch schöner aus.“
Ari spürte, wie sie zum hundertsten Mal an diesem Tag errötete. Sie hätte nie gedacht, dass Zeus so aussah: jung, schön, stattlich, voller Energie – nicht alt und nicht mit einem weißen Bart wie er in der griechischen Mythologie dargestellt wurde. Und dieser Mann, nein, dieser Gott, dachte, sie sei schön? Doch obwohl ihr das Kompliment schmeichelte, rief es nicht dasselbe Gefühl hervor, das ihren Körper durchzog, wenn Dio sie ansah. Dio konnte ihren Körper mit einem einzigen Blick in ein Inferno verwandeln. Sein Vater war in dieser Hinsicht keine Konkurrenz.
Als sie ihren Blick von Zeus abwandte, bemerkte sie, dass Dio sie durchdringend ansah. Sofort schmolz ihr Inneres, und ihre Knie wurden weich, während ihr Magen aufgeregt hüpfte. Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals, als sie bemerkte, wie sich seine Augen verdunkelten.
„Tut einfach so, als wäre ich nicht hier“, unterbrach Zeus und brach den Bann.
Dio und sie wandten sich ihm zu.
„Ich gehe davon aus, dass Glückwünsche angebracht sind?“
Dio schüttelte den Kopf, eine Bewegung, die ihr ins Herz schnitt. „Leider hat sich deine Frau eingemischt und meine Braut davon überzeugt, dass ich sie nicht will und plane, mich an ihr zu rächen. Hera hat Ari eingeredet, dass ich sie am Altar stehen lassen werde.“
Zeus schlug mit der Faust in die Matratze. „Dieses niederträchtige, hinterhältige –“ Er unterbrach sich und lächelte Ari an. „Ich kümmere mich später um sie. Mein Sohn ist dir also nicht gut genug?“ Zeus’ dröhnende Stimme erfüllte den Raum, sodass immer mehr Nervosität ihre Wirbelsäule hinaufkroch. Hatte er vor, sie zu bestrafen?
„Das ist nicht das, warum –“
Er schnitt ihr das Wort ab. „Er ist ein guter Mann.“
Das wusste sie bereits. Von dem Moment an, als sie ihn im Garten auf dem kleinen Podium hatte stehen sehen, war ihr das klar geworden. Aber ein kleiner Hauch von Zweifel war geblieben, und es war schwer, die Bilder, die Hera ihr gezeigt hatte, abzuschütteln.
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