Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
hatte, war noch nicht in Zeus’ Peripherie getreten, und wenn Dio es verhindern konnte, dann würde sein Vater sie nie zu Gesicht bekommen, zumindest nicht, bis Dio mit ihr fertig war.
„Und was soll das jetzt wieder heißen?“, forderte Hermes ihn heraus.
Eros ließ einen wissenden Blick über ihn schweifen. „Es sieht so aus, als ob unser lieber Freund ein Opfer gefunden hat, das Zeus’ geschultem Auge bisher entgangen ist.“
Denn eine Schönheit wie sie würde sofort Zeus’ Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Dio zwinkerte dem Gott der Liebe zu. „Und das ist alles, was ich euch verrate.“
„Wer ist sie? Ist sie hier?“, fragte Hermes eifrig und reckte seinen Hals, um seine Augen über die Menschen schweifen zu lassen, die bereits im Wohnzimmer waren und sich jetzt um eine gute Position in der Schlange vor dem Buffet bemühten.
„Sehe ich dumm genug aus, um jemanden aus der Hochzeitsgesellschaft zu wählen, wenn Zeus sie dann ganz bestimmt für sich in Anspruch nimmt, sobald er sie sieht?“
„Ah, vielleicht eine der Kellnerinnen?“, warf Eros ein.
„Nein, auch nicht eine der Kellnerinnen. Wenn Zeus sie sieht, kann nicht einmal Francescas Schönheit ihn davon abhalten, meinem Mädchen nachzusteigen.“ Nicht, dass sie schon die Seine war. Die schöne Ariadne hatte sich bisher seinen Avancen widersetzt und nur ein paar keusche Küsse erlaubt. Sie hatte behauptet, sie wolle ihn zuerst näher kennenlernen. Genau wie Dio sie auch kennenlernen wollte: auf biblische Art und Weise.
„Dein Mädchen? Dio, soll das heißen, du hast deine Nur-für-eine-Nacht-Regel abgelegt?“ Hermes setzte sein Du-willst-mich-wohl-verarschen Gesicht auf.
Dio schüttelte den Gedanken ab, als wäre er giftig. „Mach dich nicht lächerlich! Siehst du mich in absehbarer Zeit in Richtung Kirche gehen? Sobald ich sie gehabt habe, lege ich sie auch schon wieder ab. Die Wochen, in denen ich sie ausgeführt habe, werden sich heute Abend auszahlen.“
Eros legte seine Hand auf Dios Unterarm. „Stopp! Willst du damit sagen, dass du sie noch nicht gefickt hast?“
Dio schluckte schwer. Seinen Freunden gegenüber zuzugeben, dass er eine Frau nicht beim ersten Versuch ins Bett bekommen hatte, war so, als gäbe er eine monumentale Niederlage zu. „Ich genieße die Jagd.“ Was nicht ganz unwahr war. Ariadne langsam zu verführen hatte seinen Reiz. In der Tat gefiel ihm der Nervenkitzel einer langsamen Verführung immer mehr. Und aus irgendeinem seltsamen Grund genoss er dieses ungewohnte Gefühl.
Hermes brach in herzhaftes Lachen aus. „Endlich eine Frau, die nicht sofort ihr Höschen fallen lässt, wo du deinen Finger krümmst.“
Wut sammelte sich in Dio an. Er fühlte sich gezwungen, seine sexuelle Leistungsfähigkeit gegen Hermes’ Angriff zu verteidigen. „Glaube mir, heute Abend wird sie ihr Höschen fallen lassen, oder ich bin mit ihr fertig!“
„Klingt wie eine Herausforderung.“ Eros hob sein Glas zu einem Pseudo-Prosit.
„Das ist eine Tatsache!“ Heute Abend würde sich Ariadne ihm hingeben. Er würde in ihre süße Hitze sinken und schließlich seine Leidenschaft für sie entfesseln, sie zu nie gekannten Höhen bringen und sie um mehr fiebern lassen. Und dann würde er es wieder tun, bis zum Sonnenaufgang. Denn wenn die Nacht vorbei war, würde er sie gesättigt verlassen und sich der unerklärlichen Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte, entziehen. Es war diese Anziehungskraft, die ihn gezwungen hatte, sie zu umwerben, obwohl er doch in der Regel nur One-Night-Stands hatte. Mit Ariadne war es anders. Seit zwei Wochen spielten sie schon dieses kleine Spiel und gingen zum Abendessen und Tanzen aus, aber jedes Mal, wenn er weiter gehen wollte, hatte sie ihn gestoppt. Bei jeder anderen Frau hätte er mit seinen Verführungsversuchen sofort aufgehört und wäre zur Nächsten gezogen, nicht bereit, seine Zeit mit ihr zu verschwenden. Aber Ariadne hielt seine Aufmerksamkeit länger als gewohnt wach.
Er starrte seine beiden Freunde an. „Heute Abend gehört sie mir. Und ab morgen werde ich mich der nächsten Frau widmen.“ Er hob sein Glas. „Darauf könnt ihr zählen!“
Als er seinen Freunden zuprostete, schweifte sein Blick in die Ferne und kollidierte mit Heras. Der finstere Blick ihrer eisigen blauen Augen bestätigte, dass sie jedes einzelne Wort seines Gespräches mit seinen Freunden mit angehört hatte.
Die Mutter Göttin war nicht erfreut.
2
Ariadne drehte sich vor dem Spiegel in
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