Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Treppe hinauf und achtete darauf, dass ihre Stöckelschuhe nicht zu viel Lärm auf den hölzernen Stufen machten, um die Nachbarn nicht zu wecken.
Ihre Wohnung war noch genauso unordentlich, wie sie sie am Morgen verlassen hatte. Sie war so in Eile gewesen, ins Geschäft zu gelangen, dass sie nicht einmal ihre schmutzige Kleidung in den Wäschekorb geworfen hatte. Als sie einen BH und ein Unterhemd auf der Couch entdeckte, griff sie schnell danach.
„Schau dich ruhig um!“ Ari ging ins Bad, die Unterwäsche in der Hand, und schloss die Tür hinter sich. Sie warf die Sachen in den Wäschekorb und ärgerte sich über sich selbst. Es sollte keine Rolle spielen, dass ihre Wohnung unordentlich war, aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen wollte sie einen guten Eindruck machen. Obwohl er dies nicht verdiente. Und doch musste sie gleichzeitig zugeben, dass die Person, in die sich Dio seit dem Unfall verwandelt hatte, genau die Art von Person war, die sie mochte. Er war rücksichtsvoll, höflich, liebevoll und verletzlich.
Sie war sich sicher, dass es diese Verletzlichkeit war, die sie jetzt anzog. Es war so, als ob die Mauer, die es um ihn herum gegeben hatte, als sie sich kennengelernt hatten, nicht mehr da wäre. Seine Gefühle schienen vollkommen offen für sie dazuliegen. Und alles, was sie sah, war seine Begierde und Zuneigung für sie. Vielleicht war sie zu streng mit ihm gewesen, und es war an der Zeit, ihm doch noch eine Chance zu geben.
Ari schaute in den Spiegel und bemerkte ihr gerötetes Gesicht. Schnell spritzte sie sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht, als ihr Blick auf eine Flasche Mundwasser auf dem Waschbecken fiel. Sie zuckte die Achseln und blickte nochmals in den Spiegel.
„Er hat sich gut benommen“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild und rechtfertigte damit ihre nächste Tat. Sie griff nach dem Mundwasser, nahm einen kleinen Schluck und gurgelte. Ein paar Küsse würden doch nicht schaden. Aber sie würde nicht zulassen, dass die Dinge außer Kontrolle gerieten.
Zufrieden mit ihrer Argumentation öffnete sie die Tür und ging zurück ins Wohnzimmer, auf der Suche nach Dio. Sie schritt ins Schlafzimmer und spähte hinein, aber es war leer. Langsam drehte sie sich um. War er ohne ein Wort gegangen?
„Dio?“, rief sie, ging um die Couch im Wohnzimmer und blieb überrascht stehen. Dort auf ihrer Couch ausgestreckt lag Dio mit geschlossenen Augen.
„Dio?“
Da er nicht reagierte, legte sie eine Hand auf seine Schulter und rüttelte leicht an ihm. „Schläfst du?“
Doch er rührte sich nicht, und ein weiteres Rütteln an seiner Schulter holte ihn auch nicht aus seinem Schlaf. Er schlief tief und fest, und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Ihre Vorfreude auf ein wenig Schmusen mit Dio war reine Zeitverschwendung gewesen.
19
Nachdem er auf Ariadnes Couch eingeschlafen war, hatte Dio sie nicht mehr gesehen und nur kurz am Telefon mit ihr gesprochen. Ihre Arbeitszeiten stimmten einfach nicht überein. Ariadne war ans Geschäft gebunden, da es Lisas freier Tag war, und Dio arbeitete sowohl die Mittags- als auch die Abendschicht im Restaurant. Am nächsten Tag sah es nicht besser aus.
Am dritten Tag, als Dio spät aufwachte, fiel sein Blick auf die Hochzeitseinladung, die er als Gedächtnisstütze auf seinen Nachttisch gelegt hatte. Er musste an diesem Tag nur die Abendschicht im Restaurant arbeiten, und obwohl er Ariadne sehen und mit ihr zum Mittagessen gehen wollte, wusste er, dass es wichtiger war, mit Triton und Sophia zu sprechen und herauszufinden, was sie über ihn wussten. Er hoffte, dass er nicht nur ein entfernter Bekannter von ihnen war.
Nach einer schnellen Dusche zog er sich Khaki-Shorts und ein Polo-Shirt an und verließ seine Wohnung.
Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Er hatte das Restaurant am Abend zuvor um elf Uhr verlassen und war völlig erschöpft und ausgelaugt ins Bett gefallen, als er nach Hause gekommen war. Wenn dies sein Leben sein sollte, dann musste er etwas daran ändern. Die Arbeit als Kellner würde ihn letztendlich umbringen. Es musste etwas anderes finden, das ihm lag. Er war doch klug und sprach mehrere Sprachen. Warum arbeitete er überhaupt als Kellner?
Dio dachte immer noch über sein Schicksal nach, als er bei der Pension ankam. Er trat durch die offene Tür und ging die Treppe hinauf in Richtung Rezeption. Als er den Flur erreichte und hinter sich Schritte hörte, drehte er sich um.
Eine hübsche, dunkelhaarige junge Frau
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