Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Ende Zwanzig kam aus der Küche, ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht. „Dionysos! Was für eine schöne Überraschung! Du kommst gerade rechtzeitig zum Mittagessen.“
Sie umarmte ihn herzlich und küsste ihn auf die Wange.
Erleichtert, dass die Frau ihn erkannte, meinte er: „Du musst Sophia sein.“
Für einen Moment runzelte sie die Stirn. Dann zuckten ihre Lippen mit einem Lächeln. „Sehr witzig. So lange waren wir jetzt auch wieder nicht weg!“ Sie drehte sich zur Küche um. „Triton?“
„Was brauchst du, agapi mou?“, antwortete eine männliche Stimme.
Dio erkannte die Stimme nicht, aber er verstand den Kosenamen, den der Mann verwendet hatte. Und er wusste, was er bedeutete: meine Liebe. Der Mann hatte griechisch gesprochen – Dios Muttersprache. Das waren gute Neuigkeiten. Er würde seinen beschissenen Job verwetten, dass er mit diesem Mann eng befreundet war.
„Dionysos ist hier.“
Ein großer blonder Mann mit sonnenverwöhnter Haut und durchtrainiertem Körper kam eine Sekunde später aus der Küche. Er war in Shorts und T-Shirt gekleidet. „Hey, Dio, schön dich zu sehen! Willst du mit uns essen? Ich wollte gerade eben ein paar Meeresfrüchte auf den Grill werfen.“
Dio lächelte. Dies waren seine Freunde und so wie es aussah, sogar enge Freunde. „Gerne.“ Doch er fühlte sich immer noch wie ein Dieb, der sich irgendwo hineingeschlichen hatte, wo er nicht hingehörte, denn er erkannte weder Sophia noch Triton.
„Ich hole einen zusätzlichen Teller. Könntest du dich um den Wein kümmern, Dio?“, bat ihn Sophia, als sie Triton zurück in die Küche folgte.
Dio trat in die riesige Küche und sah sich um. Wenn Sophia wollte, dass er sich um den Wein kümmerte, dann waren seine Freunde mit Sicherheit nicht wegen seines Trinkens besorgt. Ehrlich gesagt, das war eine Erleichterung. Er hatte seit dem Treffen der Anonymen Alkoholiker kein Glas Wein mehr getrunken, aber der Wein fehlte ihm; und Dio wusste, dass es nicht richtig sein konnte, dass er für immer auf Wein verzichten sollte.
„Dio, der Wein“, erinnerte Triton ihn, als er Garnelen, kleine Tintenfische und Fischstücke auf eine große Platte häufte, während Sophia einen Teller und Besteck aus einem Schrank holte. Dio blickte sich in der Küche auf der Suche nach Weinflaschen um.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte Triton und warf ihm einen neugierigen Blick zu.
Dio rieb sich den Nacken. Vielleicht sollte er sofort mit der Wahrheit herausrücken und es hinter sich bringen. „Vielleicht könntest du mir sagen, wo du den Wein aufbewahrst. Ich kann mich nicht erinnern.“
Triton hob verwundert eine Augenbraue, dann deutete er in Richtung eines Schrankes. Die Schranktür sprang auf und enthüllte ein Weinregal dahinter. Dio fuhr erschrocken zurück und knallte mit seiner Hüfte gegen den Tresen hinter sich.
„Scheiße!“ Wie war die Tür einfach aufgegangen, wenn doch niemand den Griff berührt hatte? Verdammt noch mal, was war denn hier los?
Sowohl Triton als auch Sophia hielten inne und starrten ihn an, als ob er verrückt wäre. War er das? Waren die Halluzinationen, die er vor ein paar Tagen gehabt hatte, wieder gekommen? Und – zum Hades – er hatte noch nicht einmal Wein getrunken!
„Warum bist du so nervös?“, fragte Triton.
Dio blickte zurück zu dem offenen Schränkchen und den Weinflaschen darin. Vielleicht gab es eine einfache Erklärung. Die Türscharniere könnten kaputt sein und bei dem geringsten Luftzug im Raum aufgehen. Das musste es sein. „Ich bin nur erschrocken, als die Tür aufsprang, ohne dass sie jemand berührt hat.“
„Na und? Ich habe sie geöffnet.“
Dio drehte seinen Kopf zu Triton. „Du hast das verdammte Ding überhaupt nicht angefasst.“
Triton wechselte einen Blick mit Sophia. Dann stellte er die Platte in seiner Hand ab. „Okay. Raus mit der Sprache! Was geht hier vor? Niemand außer uns Dreien ist hier, um Zeuge meiner Kräfte zu werden. Nicht einmal Zeus würde etwas einzuwenden haben. So, vielleicht sagst du mir also jetzt, was mit dir los ist.“ Er warf seiner Frau einen Blick zu. „Sonst macht sich Sophia noch Sorgen um dich.“
Tritons Worte schlitterten in Dios Gehirn umher. Kräfte? Zeus? Wovon sprach er? War dieser Mann wirklich sein Freund? Was, wenn er verrückt war? Konnte er ihm wirklich anvertrauen, dass er sein Gedächtnis verloren hatte? Was, wenn der Kerl ihm einfach nur etwas vormachte, weil er wusste, dass Dio seine Aussagen weder bestätigen
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