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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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in
Schwierigkeiten geraten, wenn er das Richtige anstellt.« Er stießden
Engel freundschaftlich in die Rippen. »Und wenn wir uns beide irrten, hm? Stell
dir nur mal vor, ich hätte mich Richtig verhalten und du Falsch. Komisch, was?«
    »Nein,
eigentlich nicht«, sagte Erziraphael.
    Kriecher blickte
ins Paradies und wurde wieder ernst. »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Ein
schiefergrauer Regenschleier umhüllte Eden. Donner grollte über den Hügeln. Die
Tiere – sie hatten gerade erst ihre Namen erhalten – verkrochen sich irgendwo.
    Weit entfernt
im nassen Wald glühte und schimmerte es zwischen den Bäumen.
    Eine
dunkle und stürmische Nacht zog herauf.

EIN GUTES
    OMEN
    Eine
Erzählung, die Gewisse Ereignisse
    während
der letzten elf Jahre
    der
menschlichen Geschichte schildert.
     
    In völliger
Übereinstimmung
    (wie
sich herausstellen wird)
    mit dem
prophetischen Werk
    Die
freundlichen und zutreffenden
    Prophezeiungen
    der Hexe Agnes
Spinner
     
    Zusammengestellt,
redigiert, mit Der Bildung
    Förderlichen
Fußnoten und Lehren
    Für Die
Klugen versehen von
    Terry
Pratchett und Neil Gaiman

 
     
     
    D ie aktuellen Theorien über
die Erschaffung des Universums laufen auf folgendes hinaus: Wenn der Kosmos
überhaupt erschaffen wurde und nicht einfach entstand, wie man inoffiziell
annimmt, so ist er derzeit zwischen zehn und zwanzig Milliarden Jahre alt.
    Demnach müßte
das Alter der Erde etwa viereinhalb Milliarden Jahre betragen.
    Diese Angaben
sind nicht korrekt.
    Im Mittelalter
stellten jüdische Gelehrte umfangreiche Berechnungen an und gelangten zu dem
Schluß, die Schöpfung sei im Jahr 3760 vor Christi Geburt erfolgt.
Griechisch-orthodoxe Theologen sind etwas großzügiger und glauben, die Welt
habe 5508 v. Chr. Gestalt angenommen.
    Auch das stimmt
nicht.
    1654
veröffentlichte Erzbischof James Usher (1580 bis 1656) die Annales
Veteris et Novi Testamenti, und darin
führte er aus, die Schöpfung habe im Jahre 4004 v. Chr. Himmel und Erde
entstehen lassen. Einer seiner Mitarbeiter wollte es noch genauer wissen und
verkündete schließlich triumphierend, die Erde sei am Sonntag, dem 21. Oktober
4004 v. Chr., um genau neun Uhr erschaffen worden – offenbar pflegte Gott seine
Arbeit morgens zu erledigen, wenn er sich noch frisch fühlte.
    Der Assistent
des Erzbischofs irrte sich. Um fast eine Viertelstunde.
    Die Sache mit den Fossilien und Dinosaurierknochen ist ein Witz, den die
Paläontologen nur noch nicht verstanden haben.
    Was zwei Dinge
beweist.
    Erstens: Gottes
Wege sind nicht nur unerfindlich, sondern führen durch ein Labyrinth, in dem
selbst Er sich zu verirren droht. Gott würfelt nicht etwa mit dem Universum.
Nein, Er hat ein ganz neues Spiel erfunden, und wenn man es aus dem Blickwinkel
seiner Mitspieler* [* Womit alle
lebenden Wesen gemeint sind.] betrachtet, so läßt es sich mit einer besonders
verzinkten Pokerpartie vergleichen. Das Spiel findet in einem finsteren Zimmer
statt, und man benutzt Karten, die weder Zahlen noch irgendwelche Symbole
aufweisen. Alle Einsätze sind unbegrenzt hoch, und was den Geber betrifft …
Er weigert sich hartnäckig, die Regeln zu erklären – und lächelt die
ganze Zeit über.
    Zweitens: Die Erde ist eine Waage.
    Als diese
Geschichte beginnt, enthält die IHRE STERNE HEUTE-Rubrik im Tadfield-Kurier folgende astrologische Botschaft:
    WAAGE – 24. September bis 23. Oktober.
    Sie fühlen sich erschöpft und
im täglichen Trott gefangen. Häusliche und familiäre Angelegenheiten gewinnen
eine besondere Bedeutung und führen zu diversen Schwierigkeiten. Vermeiden Sie
unnötige Risiken. Ein Freund erweist sich als hilfreich. Warten Sie mit
wichtigen Entscheidungen, bis Sie die Folgen überblicken können. Heute besteht
die Gefahr einer Magenverstimmung; verzichten Sie auf Salat. Vielleicht
erhalten Sie Hilfe von unerwarteter Seite.
    Das Horoskop gibt genau die richtige Auskunft – sieht man einmal von der Sache mit dem Salat ab.
    Es war keine dunkle und
stürmische Nacht.
    Eigentlich
sollte es eine dunkle und stürmische Nacht sein, aber auf das Wetter ist eben
kein Verlaß. Für jeden wahnsinnigen Wissenschaftler, der sein großes Werk
fertigstellt, während draußen Blitze zucken, gibt es ein Dutzend andere, die
ziellos unter friedlichen Sternen umherwandern, während Igor Überstunden macht.
    Aber lassen Sie
sich von dem Nebel (später soll es regnen, und außerdem hat die
Wettervorhersage einen Temperatursturz angekündigt) nicht in

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