Ein Happy End für unsere Liebe
bedeutest mir wesentlich mehr, als du glaubst.“
Penny wollte ihm glauben, aber ein zweites Mal würde sie nicht auf ihn hereinfallen. „Fürs Protokoll – ich vertraue dir nicht mehr.“
4. KAPITEL
Am nächsten Morgen war Jason in keiner guten Stimmung.
Nach einer schlaflosen Nacht begann der neue Tag mit einem dringenden Anruf von seiner Sekretärin, der seine Laune nicht gerade verbesserte. Und die kalte Schulter, die Penny ihm zeigte, als er sich in der Küche einen Kaffee einschenkte, machte alles nur noch schlimmer.
Wie konnte sie ihn so ignorieren, nachdem sie vor weniger als acht Stunden mit ihm geschlafen hatte?
„Offenbar wirken sich all die Hormone, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, auch auf die Libido aus. Das muss es gewesen sein.“
Ihre Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf, aber er glaubte ihr ebenso wenig wie am Abend zuvor im Cottage. Wenn er es zuließ, würde sie vermutlich den ganzen Tag so tun, als wäre er nicht da. Aber er hatte nicht vor, sich unsichtbar zu machen, nur weil Penny es wollte. Und ganz sicher würde er nicht bestreiten, dass er der Vater ihres Babys war.
Leider verbrachte er den größten Teil des Vormittags am Telefon. Doch während er mit seiner Sekretärin oder dem Geschäftsführer der Niederlassung in Denver sprach, musste er immer wieder an die Bombe denken, die Penny hatte platzen lassen. Vermutlich wäre das unerwartete Problem im Büro von seinem Schreibtisch aus einfacher zu lösen, aber er würde die Ranch auf keinen Fall verlassen, bevor er sich nicht mit Penny geeinigt hatte. Schließlich war das Kind, das sie bekam, auch seins.
Natürlich würde sie dazu mit ihm reden müssen, aber er war zuversichtlich. Besser gesagt, er war wild entschlossen, sie zu einer Aussprache zu bewegen.
Als alle wieder am großen Tisch in Travis’ Esszimmer saßen, vor sich Teller mit Truthahnfleisch, Schinken und Kartoffelpüree, begann Jason einen Plan zu schmieden.
Und dabei bekam er noch zusätzlichen Auftrieb, als sein Vater sich erhob und in die Runde blickte.
„Wir haben uns hier versammelt, um gemeinsam Thanksgiving zu feiern, und das ist immer ein Anlass, darüber nachzudenken, wofür wir dankbar sein sollten. Ich habe mein ganzes Leben hindurch das große Glück gehabt, gesund zu sein und in einer wunderbaren Familie zu leben. Aber in diesem Jahr habe ich noch einen Grund, dankbar zu sein, und dieser Grund ist die hübsche Braut an meiner Seite.“
„Ich sehe keine Braut“, warf Livie ein.
„Ich glaube, dein Grandpa will uns sagen, dass er und Mrs. McCord geheiratet haben“, erklärte Zane seiner Tochter.
„Jetzt heißt sie Mrs. Foley“, verkündete Rex stolz. „Aber du kannst sie Grandma nennen.“
„Oder einfach nur Eleanor“, ergänzte seine Frau, um das Kind zu nichts zu drängen.
„Na ja, dann sind wohl Glückwünsche angebracht“, sagte Charlie und hob sein Glas, aber er klang eher skeptisch.
Die Foleys und die anderen McCords machten es ihm nach.
„Glückwunsch.“
„Auf dass ihr beide ein langes, glückliches Leben habt.“
„Auf die Braut und den Bräutigam.“
Alle stießen mit den beiden an, aber Jason wusste, dass nicht jeder von der Heirat begeistert war. Vermutlich würde es eine Weile dauern, bis die zwei Familien akzeptierten, dass die uralte Fehde zwischen ihnen vorbei war.
Jason stand auf. „Es gibt noch etwas zu feiern“, begann er.
Um ihn herum verstummten die Gespräche, und alle sahen ihn an – auch Penny. Aber ihre Augen waren groß und voller Panik.
Sie schüttelte unmerklich den Kopf. Es war eine stumme, verzweifelte Bitte, aber er ignorierte sie. Offenbar konnte sie nicht mehr so tun, als gäbe es ihn gar nicht, und er wollte dafür sorgen, dass es auch so blieb.
„Ich werde Vater.“ Er warf der Mutter des Kindes einen Blick zu. „Penny bekommt ein Baby von mir.“
Penny war nicht überrascht, als am Tisch verblüfftes Schweigen einsetzte.
Außer ihrer Mutter, ihrer Schwester und seit gestern Abend auch Gabby hatte niemand von ihr und Jason gewusst.
„Hurra! Noch ein Baby!“, rief Livie und klatschte in die Hände.
Ihr Vater schien die Freude des Mädchens nicht zu teilen, denn er brachte sie mit einem Stirnrunzeln zum Schweigen.
„Ich hätte erwartet, dass auf eine solche Nachricht die Bekanntgabe des Hochzeitstermins folgt“, sagte Rex Foley streng. Obwohl er dabei seinen Sohn anschaute, hätte Penny sich am liebsten unter dem Tisch verkrochen.
Genau das hatte sie vermeiden wollen.
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