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Ein Hauch von Kirschblüten

Ein Hauch von Kirschblüten

Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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die Kehle eng. Jan
schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. Worauf wollte Florian hinaus? Das
klang nach Abschied, nach einem Ende.
    „Was ... Was willst du damit
sagen? Willst du dich von mir trennen?“ Er brachte die Worte kaum über die
Lippen.
    „Ich denke schon länger darüber
nach.“
    „Das ist schön für dich“, blaffte
Jan. Er holte tief Luft. Eigentlich wurde er nie laut, war ruhig und besonnen,
doch diese Situation überforderte ihn heillos. „Vielleicht hättest du früher
was sagen sollen“, setzte er mit leiserer Stimme hinzu.
    „Ich wollte deine Prüfung nicht
gefährden.“
    „Wie nett“, entschlüpfte es ihm
sarkastisch. „Willst du mir damit sagen, dass du diese Entscheidung für uns beide
getroffen hast, ohne dass ich ein Mitspracherecht habe?“ Wieso wunderte Jan
das? Ihre ganze Beziehung funktionierte auf dieser Basis. Hat so
funktioniert , wisperte eine boshafte Stimme in seinem Hinterkopf.
    „Sei ehrlich: Dieser Schritt
steht schon lange im Raum. Wir haben uns einfach nichts mehr zu sagen. Die
Schmetterlinge sind davongeflogen. Seit Monaten leben wir nebeneinander her,
nicht erst, seit du für die Prüfungen lernst. Kannst du dich daran erinnern,
wann wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben?“
    Jan wollte ihm eine bissige
Antwort entgegen schleudern, hielt jedoch im letzten Moment inne. Florian hatte
recht. Sie lebten seit geraumer Zeit wie in einer WG, sogar mit getrennten
Schlafzimmern. Das hatte sie früher nie davon abgehalten, im Rest der Wohnung
übereinander herzufallen – doch das war vorbei, seit Monaten schon.
    Jan sah Florian eingehend an. Er
war attraktiv, keine Frage, doch das lüsterne Kribbeln, das Jan immer erfasst
hatte, sobald er Florian ansah, war weg. Dennoch wollte er diese Beziehung
nicht einfach aufgeben. Vielleicht würden sie die Probleme in den Griff
bekommen?
    „Es ist doch normal, dass die
Schmetterlinge im Bauch nach zwei Jahren weg sind.“ Es war ein halbherziger
Versuch, die Situation zu retten, das spürte er selbst.
    „Liebst du mich noch?“, fragte
Florian sachlich.
    „Natürlich“, entgegnete Jan
hitzig. „Du kannst doch Liebe nicht an der Häufigkeit von Sex messen.“
    „Du weißt, dass ich das nicht
tue, Jan. Aber ein gewisses Verlangen nacheinander sollte vorhanden sein. Und
selbst wenn das abflaut, muss ein Mindestmaß an Zuneigung bestehen, um eine
Beziehung am Leben zu erhalten.“
    „Das heißt also, du liebst mich
nicht mehr?“ Jan wurde bei dieser Frage schlecht. Er wusste selbst nicht, warum
er von Florian eine Antwort erwartete. Dessen letzte Worte hatten deutlich
ausgedrückt, dass von seiner Seite keine Gefühle mehr vorhanden waren. Und
hatte er nicht vor wenigen Minuten die gleichen Gedanken gehabt? Im Grunde
wusste er, dass ihre Beziehung am Ende war. Warum tat es dann so weh?
    „Es tut mir leid, Jan.“
    „Mir auch“, quetschte er zwischen
zusammengebissenen Zähnen hervor, rutschte vom Barhocker und verschwand in
seinem Zimmer. Ihm war nach Schreien zumute, doch er brachte keinen Ton über
die Lippen. Heiße Tränen brannten in seinen Augen. Er brauchte ein paar
Minuten, um sie zurückzudrängen. Ja, ihre Beziehung war lediglich noch lauwarm,
aber das war doch kein Grund, nicht zu kämpfen. Sie hatten sich mal geliebt.
War das denn gar nichts wert?
    Jan stand am Fenster, starrte
hinaus, ohne etwas wahrzunehmen. Er fühlte sich völlig leer. Wie sollte es
jetzt weitergehen?
    Statt sich mit seinem gekränkten
Ego und den verletzten Gefühlen zu befassen, wurde er sachlich. Diese
Verdrängungstaktik war falsch, das wusste er, doch es half ihm, die Dinge
klarer zu sehen. Mit Florian zu diskutieren hatte keinen Sinn. Nichts brachte
diesen von einer einmal gefassten Entscheidung ab.
    Doch da kamen noch ganz andere
Probleme auf ihn zu, außer Einsamkeit. Nicht nur, dass er noch keinen Job
hatte, jetzt musste er sich auch um eine Wohnung kümmern. Fast bereute er, die
ihm angebotene Stelle im Marienkrankenhaus nicht angenommen zu haben. Sein
Praktikum in der Klinik hatte ihm Spaß gemacht, doch er wollte unbedingt an die
Universitätsklinik. Das Vorstellungsgespräch war für morgen angesetzt. Er war
zuversichtlich, die Assistenzarztstelle in der Unfallchirurgie zu bekommen.
Reichtümer würde er nicht anhäufen, eine eigene Praxis wäre lukrativer, doch
Geld war für ihn nie das Wichtigste gewesen. Ein befriedigender Job, eine gute
Beziehung ... Das waren die Dinge, die ihm etwas bedeuteten.
    Allein!
    Das

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