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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Täler ringsum – und die vielen Menschen, die sie bevölkerten. »Wie viele sind hier? Wie viele werden noch kommen? Schottland lebt – aber nicht in Italien.« In Rom, meinte er, wo Charles Stuart den Rest seines so genannten Lebens damit verbrachte, seine enttäuschten Träume in Alkohol zu ertränken.
    Arch kniff die Augen zusammen, schwieg aber hartnäckig.
    »Ihr wart der dritte Mann, nicht wahr?«, fragte Jamie, ohne Notiz davon zu nehmen. »Als das Gold aus Frankreich an Land gebracht wurde. Dougal MacKenzie hat ein Drittel an sich genommen und Hector Cameron ein weiteres.
Ich weiß nicht, was Dougal mit seinem Drittel angefangen hat – wahrscheinlich hat er es Charles Stuart gegeben, möge Gott seiner Seele dafür gnädig sein. Ihr wart Gefolgsmann Malcolm Grants; er hat Euch geschickt, nicht wahr? Ihr habt in seinem Namen ein Drittel des Goldes an Euch genommen. Habt Ihr es ihm übergeben?«
    Arch nickte langsam.
    »Es wurde uns anvertraut«, sagte er, und seine Stimme überschlug sich. Er räusperte sich und spuckte aus. Der Schleim war schwarz gefärbt. »Mir und dann Grant – der es dem Sohn des Königs hätte geben sollen.«
    »Hat er es getan?«, fragte Jamie neugierig. »Oder war er wie Hector Cameron der Meinung, dass es schon zu spät war?«
    Es war zu spät gewesen; zu diesem Zeitpunkt war die Sache schon verloren gewesen – kein Gold der Welt hätte daran etwas geändert. Arch presste die Lippen so fest zusammen, dass sie fast nicht mehr zu sehen waren.
    »Er hat getan, was er getan hat«, sagte er knapp. »Was er für richtig gehalten hat. Das Geld wurde zum Wohle des Clans ausgegeben. Doch Hector Cameron war ein Verräter und seine Frau auch.«
    »Ihr wart es, der Jocasta in ihrem Zelt angesprochen hat«, sagte ich plötzlich und begriff. »Beim Gathering , wo Ihr Jamie kennen gelernt habt. Ihr wart ihretwegen dort, nicht wahr?«
    Arch schien überrascht zu sein, dass ich ihn ansprach, doch er neigte zur Bestätigung minimal den Kopf. Ich fragte mich, ob er die Anstellung bei Jamie angenommen – oder gar gesucht? – hatte, weil dieser mit Jocasta verwandt war.
    »Und das hier-«, ich stieß mit dem Zeh gegen den angekratzten Goldbarren, »- habt Ihr in Jocastas Haus gefunden, als Ihr mit Roger dort wart, um die Fischersleute abzuholen.« Der Beweis – falls er einen solchen gebraucht hatte -, dass Jocasta ihren Anteil am Gold der Franzosen noch besaß.
    »Was ich mich aber frage«, sagte Jamie und rieb sich den langen, geraden Nasenrücken, »ist, wie zum Teufel Ihr den Rest gefunden und ihn dann fortgeschafft habt.«
    Archs Lippen spitzten sich einen Moment, dann lösten sie sich widerstrebend voneinander.
    »Das war kein großes Kunststück. Ich habe das Salz vor Hectors Grab gesehen – und wie sich die schwarzen Sklaven davon fern gehalten haben. Kein Wunder, wenn er keine Ruhe fand – aber wo sollte das Gold besser aufgehoben sein als bei ihm?« Ein blasses Winterlicht leuchtete in seinen Augen. »Ich kannte Hector Cameron schließlich ein wenig. Er war kein Mann, der irgendetwas aufgegeben hätte, nur weil er tot war.«
    Arch unternahm häufige Handelsreisen nach Cross Creek. Normalerweise übernachtete er nicht auf River Run, doch er war schon oft genug dort gewesen, um sich gut auszukennen. Wenn jemand in der Nacht eine Gestalt
in der Nähe des Mausoleums sah – nun, jeder wusste doch, dass Hector Camerons Geist umging und nur durch das ausgestreute Salz an einem Ort festgehalten wurde; niemand würde je dicht genug herangehen, um es genauer zu untersuchen.
    Und so hatte er nach einer Weile bei jedem Ausflug einen Barren mitgenommen – oder fast bei jedem – und schließlich den ganzen Schatz entfernt, bevor Duncan Innes den Verlust bemerkte.
    »Ich hätte den ersten Barren nicht hier behalten dürfen, das weiß ich jetzt«, sagte er und wies mit einem reumütigen Kopfnicken auf das Stück Gold. »Doch anfangs dachte ich, wir würden ihn vielleicht brauchen – Murdina und ich. Und dann, als sie gezwungen war, diesen Brown umzubringen -«
    Jamies Kopf fuhr auf, und wir starrten ihn beide an. Er hustete.
    »Der hinterhältige Kerl wurde kräftig genug, um in der Hütte herumzuschnüffeln, wenn sie nicht da war; er hat das da -«, er wies erneut kopfnickend auf den Goldbarren, »- in ihrem Handarbeitskorb gefunden, wo sie es versteckt hatte. Er konnte natürlich nicht wissen, was es war – aber er wusste sehr wohl, dass so zerlumpte Leute wie wir so etwas nicht haben

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