Ein Hauch von Schokolade
ich zurück.“
Gabriela nickte und sah Anthonys Gestalt hinterher.
Du wolltest es, sagte sie sich immer wieder, du wolltest es so sehr, warum kneifst du jetzt?
Schließlich erhob sie sich, straffte ihre Schultern, trat hinter dem Anmeldeschalter hervor und schritt langsam durch die Gänge des „Butterfly“. Der dicke rote Teppich verschluckte die Geräusche ihrer Schritte, sie hörte nur die leise Musik, die aus den unsichtbaren Lautsprechern ertönte.
Mit dem messingfarbenem Schlüssel öffnete sie die Tür zum Raum 5. Das Zimmer war ein Traum aus 1001 Nacht und faszinierte Gabriela von allen Räumen am meisten. Ein Diwan stand mitten im Raum, hauchzarter Tüll hing von der Decke herab und war raffiniert um den Diwan drapiert. Unzählige dicke Kissen, in rot und gold gehalten, lagen verteilt auf dem Boden.
In Gedanken sah sie sich schon mit Anthony auf dem Boden wälzen.
Auf einem niedrigen goldenen Tisch standen die obligatorische Champagnerflasche und zwei Gläser. Gabriela öffnete mit einem leisen Plopp die Flasche und schenkte ein. In einem Zug trank sie ihr Glas leer, in der Hoffnung, der Champagner würde ihr ein wenig die Nervosität nehmen. Sie schenkte nach und zuckte zusammen, als sie hinter sich die Tür klappen hörte.
„Gabriela, hat die Dame doch abgesagt?“
Mit einem Ruck drehte sich Gabriela um. „Nein...“ Sie spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht schoss. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, nahm sie beide Gläser und reichte eines davon Anthony.
Nun dämmerte es ihm. „Du...?“
Sie nickte, dann platzte es aus ihr heraus. „Warum sollen es immer die anderen Frauen sein, die sich von dir verwöhnen lassen? Das ist ungerecht!“
Anthony verzog seinen Mund zu einem amüsierten Grinsen. „Aha.“
„Ja! Das ist verdammt ungerecht“, wiederholte Gabriela energisch.
Anthony trat einen Schritt näher und strich ihr sanft über die Wange. „Recht hast du, warum immer die anderen.“ Er nahm ihr das Glas ab und küsste die Innenseite ihres Handgelenks.
Leise seufzend schloss Gabriela die Augen.
„Ist das jetzt ein offizieller Termin?“
Sie nickte. „Ich habe schon bezahlt.“
„Aha. Und warum hast du dich für mich entschieden?“, fragte er.
Nein, das konnte sie ihm wirklich nicht gestehen, er würde es vielleicht falsch verstehen. Daher reagierte sie nicht auf seine Frage.
„Magst du es exotisch? Die Wahl des Raumes zeigt das zumindest.“
„Weiß nicht...“, gestand Gabriela und kaum hörbar fügte sie hinzu: „Ich mag heiße Schokolade mit einem Hauch von Sahne.“
Anthony schaute sie irritiert an und schien nachzudenken. „Kannst du haben...“, grinste er schließlich.
Er zog Gabriela zu sich heran, streifte mit seinen Lippen ihre Schläfe und nestelte an ihrem hochgesteckten Haar, bis er die Haarnadeln entfernt hatte. Mit seinen Fingern durchkämmte er ihr Haar, das sich nun in dicken, dunklen Strähnen über ihre Schultern legte.
„Zieh dich aus, zeig mir, wie du das machst“, forderte er und setzte sich auf eines der Kissen auf dem Boden.
„Ich soll...“
„Ja, leg einen Strip hin. Das kannst du doch?“
So etwas hatte sie nicht erwartet und sie zögerte. Mussten die anderen Frauen das auch tun?
„Nun mach schon, zeig’s mir.“
Langsam begann Gabriela ihre Bluse zu öffnen. Sie schloss die Augen und versuchte sich auf die einschmeichelnden Klänge aus den Lautsprechern zu konzentrieren. Ihre Bewegungen erschienen ihr zuerst hölzern und ungelenk doch allmählich verlor sie ihre Scheu und ihre Hüften wiegten sich aufreizend im Rhythmus der Musik. Die Bluse fiel zu Boden. Sie öffnete den Reißverschluss ihres Rockes und auch er glitt unter den kreisenden Hüften zu Boden.
Sie tanzte nur in ihren roten Dessous - der Spitzencorsage, dem hauchdünnen String und halterlosen Strümpfen - vor Anthony.
„Jetzt die Strümpfe!“
Gabriela schritt wie in Zeitlupe zum Diwan und stellte einen Fuß darauf ab. Langsam rollte sie den Strumpf von ihrem makellosen Bein und legte Anthony die hauchdünne Seide um den Hals. Sie bemerkte den Blick, den Anthony direkt auf ihre Mitte richtete und überlegte, was er wohl als nächstes fordern würde.
Der zweite Strumpf folgte.
„Komm näher!“
Dicht vor ihm blieb sie stehen.
Er saß noch immer auf dem Kissen, den Rücken an den Diwan gelehnt. Seine Hände umfassten ihre Knöchel und er zog sie so weit heran, bis sie direkt über ihm stand. Seine Finger zogen eine heiße Spur an ihren Beinen
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