Ein Haus zum Traumen

Nachricht werden. Kameras, Presse, vielleicht sogar ein Spielfilm. Bücher, Talkshows. Viel Wirbel.«
    »Ja, jetzt verstehe ich es auch. Deine Großmutter hat nicht Selbstmord begangen.«
    »Nein.« Cillas Augen füllten sich mit Tränen. »Sie hat meine Mutter nicht verlassen, jedenfalls nicht so, wie Mom es immer glaubte. Sie kaufte eine pinkfarbene Couch mit weißen Satinkissen. Sie trauerte um ihr totes Kind und bereitete sich auf ein neues Baby vor.
    Sie war keine Heilige«, fuhr Cilla fort. »Sie schlief mit dem Mann einer anderen Frau und hätte seine Familie ohne mit der Wimper zu zucken zerstört. Oder jedenfalls hätte sie sich nicht allzu viel dabei gedacht.«
    »Zum Betrügen gehören immer zwei. Tom hat seine Frau, seine Familie betrogen. Und selbst, als er behauptete, er hätte sich von Janet getrennt, hat er noch einmal mit ihr geschlafen. Er hatte eine schwangere Frau und ein Kind zu Hause und schlief mit dem Bild – und dann weigerte er sich, die Konsequenzen zu tragen.«
    »Ich frage mich, ob es wohl an der Brutalität seines letzten Briefes lag, dass Janets Gefühle für ihn umschlugen? Hat sie ihm deshalb erklärt: ›Ich bin zwar schwanger von dir, aber wir wollen und brauchen dich nicht‹?«
    Cilla stieß die Luft aus. »Das würde ich gerne glauben.«
    »Es passt aber, oder? Auch zu dem, was Tom mir erzählt hat. Cathy hat den Arztbericht an sich genommen und vernichtet, aber von den Briefen wusste sie nichts. Sie wusste nichts von Gatsby .«
    »Ich glaube, Janet hat die Briefe als Erinnerung daran behalten, dass ihr Kind zumindest in der Illusion von Liebe empfangen wurde. Und um sich daran zu erinnern, warum es nur ihr gehörte. Ich glaube, sie hat auch dafür gesorgt, dass die Farm nicht verkauft werden konnte, weil sie wollte, dass das Kind sie eines Tages erbt. Johnnie war nicht mehr da, und sie wusste, dass meine Mutter keine wirkliche Beziehung dazu hatte. Aber nun gab es eine andere Chance.
    Und vielleicht wird es immer noch Fragen geben, aber ich habe die Antworten, die ich gesucht habe. Ob ich jetzt wohl noch von ihr träume?«
    »Möchtest du das denn?«
    »Vielleicht. Manchmal. Aber ich glaube, ich möchte eigentlich lieber von der Zukunft als von der Vergangenheit träumen.« Sie lächelte, als er mit den Lippen ihre Finger streifte.
    »Geh mit mir spazieren.« Er stand auf und zog sie hoch. »Nur du und ich.« Er blickte auf Spock, der seinen Freudentanz vollführte. »Nur wir.«
    Sie ging mit ihm über die Steine, über das Gras, das noch feucht vom Tau war, vorbei an den üppig blühenden Rosen und den letzten Sommerblumen, die ihre Pracht wie Juwelen entfalteten. Ging mit ihm, während der süße, hässliche Hund seine unsichtbaren Katzen um den Teich mit den Seerosen jagte.
    Ihre Hand in seiner, dachte sie, mehr Traum brauchte sie nicht. Für den Augenblick jedenfalls, in dem sie alle drei glücklich, sicher und zusammen waren.
    Und zu Hause.

Limes
    Lust auf Lesen

    Louise Penny

    Und die Furcht
gebiert den Zorn
    Roman. 448 Seiten

    Kanada kaenn sehr schön sein.
Doch manchmal lauert das Böse
auch in der Idylle …

    Three Pines ist ein kleiner Künstlerort, wo man die Haustüren nicht abschließt und die Kinder auf der Straße spielen. Während eines fröhlichen Winterfests wird eine Frau heimtückisch ermordet. Niemand will etwas gesehen haben, niemand hat das Opfer gemocht. Inspector Armand Gamache von der Mordkommission Quebec findet mehr als genug Tatverdächtige, aber wer hat den makabren Mord tatsächlich begangen?

    »Louise Penny ist die beste Krimientdeckung seit Minette Walters. Und wenn Sie ihr Herz nicht an Inspector Gamache verlieren, dann haben Sie wahrscheinlich keines!«
    Kirkus Reviews

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