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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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obwohl natürlich alles genau geplant worden war. Aber es konnte nicht schaden, das Notwendigste zu wiederholen. Eine kleine, in der Hart begangene Unterlassungssünde konnte das ganze Unternehmen gefährden. Während Landon die vorbereiteten Stricke ans der Tasche zerrte und zunächst Mullins fesselte, schleppte Recznick die Säcke nach draußen. Von der Rampe, die eine schmale Treppe mit dem Hof verband, waren es höchstens fünfzehn Meter. Auf dem Weg zur Mauer stieß Recznick einen leisen Pfiff aus. Auf dem Mauersims erschien das rote, verschwitzte Gesicht von Jerry Hogan. Er warf eine Strickleiter über die Mauer. Recznick nahm sich nicht die Mühe, die Säcke die Leiter hochzutragen. Er warf sie einfach mit kräftigem Schwung über die Mauerkrone und hastete davon, um die nächsten Säcke zu holen. Landon kam ihm mit zwei Säcken entgegen.
    „Schon fertig?" fragte Recznick überrascht.
    Landon nickte und stürmte an Recznick vorbei. Binnen weniger Minuten war alles vorbei. Die Säcke lagen auf der anderen Seite der Mauer; dort wurden sie von Hogan in einen Lieferwagen verstaut, der die Aufschrift einer bekannten Brotfabrik trug.
    Recznick kletterte als erster die Leiter hinauf. Landon folgte ihm. Gerade, als Landon sich über die Mauerkrone schwingen wollte, krachte es. Die Feuergarbe einer Maschinenpistole durchlöcherte seine Brust. Sein Mund füllte sich mit Blut.
    Er stürzte von der Mauer, Jerry Hogan genau vor die Füße.
    „Fort von hier, los!" brüllte Hogan und riß den Wagenschlag auf.
    „Wir können ihn nicht liegenlassen", stieß Recznick hervor und öffnete nochmals die hintere Wagentür.
    Jenseits der Mauer begann die Alarmsirene zu heulen.
    „Worauf wartest du noch, Mann?" schrie Hogan hysterisch. Er setzte sich hinter das Lenkrad und drückte auf den Starter.
    Die Maschine sprang sofort an. Recznick bückte sich und hob den Verletzten in den Wagen. Dann schlug er die Tür zu und hastete nach vorn. Er schwang sich neben Hogan auf den Beifahrersitz und sagte, an sich herabblickend: „Schweinerei!"
    Sein Anzug war mit Blut befleckt. Hogan schaute nicht hin. Er fuhr los, noch ehe Recznick Zeit gefunden hatte, den Schlag zu schließen. In diesem Moment krachte es. Eine Kugel durchdrang das Wagenblech. Hogan raste in einem Bogen auf den Ausgang zu. Es krachte zum zweitenmal. Recznick zog seine Pistole. Er konnte jetzt sehen, daß jemand auf der Mauer stand und sorgfältig zielte. Recznick feuerte aus dem offenen Fenster. Der Mann auf der Mauer warf die Arme in die Luft und stieß einen Schrei aus. Dann fiel er auf der anderen Seite der Mauer nach unten. Recznick steckte die Pistole wieder in die Tasche.
    „Versuch die Nerven zu behalten, Jerry", murmelte er. „Wir müssen es schaffen. Wir müssen es schaffen!“
     
    5
     
    „Haben Sie dich erwischt, Mully?" fragte einer der Männer und kniete sich neben Mullins auf den Boden. Mullins hatte die Augen weit geöffnet. Er dachte an Lizzy. Wenn sie jetzt hier wäre. Ich hätte auf sie hören sollen, schoß es ihm durch den Sinn. Es war nur ein flüchtiger Gedanke, den er wieder beiseite schob. Nein, es war schon richtig so. Er hatte seine Pflicht getan. Die losen Fesseln hatte er rasch abstreifen können. Dann war er nach draußen geeilt. Einen der Burschen hatte er noch getroffen, das stand fest.
    „Der Arzt muß gleich hier sein“, sagte der Mann, der neben ihm kniete.
    Mullins schloß die Augen. Ihm war ganz übel. So ist das also, wenn man eine Kugel abbekommt. Das Schlimmste war die Angst. Seine Sachen klebten ihm am Leib. Oder war es Blut? Unsinn — es hatte ihn ja nur an der Schulter erwischt. Nur? Das Atmen machte ihm Beschwerden, und im Mund war der salzige Geschmack von Blut. Er konnte sich nicht rühren.
    Entweder hatte die Kugel seine Lunge verletzt, oder er hatte sich bei dem Sturz von der dreieinhalb Meter hohen Mauer eine innere Blutung zugezogen.
    „Hast du den Wagen gesehen, mit dem sie abgehauen sind?" fragte der Mann neben ihm. Es war Tom Pratt, einer von den Wächtern, die zur Begleitmannschaft des Transportwagens gehörten.
    „Ja", murmelte Mullins. Das Sprechen kostete ihn Mühe. „Ein Lieferwagen, mit der Aufschrift —"
    Ein stechender Schmerz zwang ihn dazu, zu schweigen. Erst nach einigen Sekunden sagte er: „Gelb mit roter Aufschrift. Hyman-Brot.“ Wieder der Schmerz. Es ist besser, ich halte den Mund und liege ganz still, dachte er.
    „Wieviele waren es?"
    „Ich hab nur zwei gesehen", sagte Mullins.
    „Die

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