Ein heißer Wunsch wird wahr (German Edition)
sich, ob Keith jemals über seine alte Flamme, Andrea O‘Rourke, hinweggekommen war. Obwohl er beteuerte, dass es so wäre, verhielt er sich nicht so. Jason seufzte. Zum Glück war er im Augenblick nicht mit einer Frau zusammen, denn sonst könnte dieser Auftrag noch für unangenehme Komplikationen in seinem Leben sorgen. Er wünschte, er könnte Miss Silver einfach so lange einsperren lassen, bis alle Rätsel gelöst wären.
Als er bemerkte, dass er im Begriff war, die erste Pokerrunde zu verlieren, konzentrierte er sich auf das Spiel und vergaß Meredith Silver für eine Weile. Es war fast Mitternacht geworden, als er den Gewinn einsteckte und sich von seinen Freunden verabschiedete. Draußen atmete er die im Mai immer noch kühle Nachtluft ein. Am dunklen Himmel über dem spärlich beleuchteten Parkplatz funkelten die Sterne. Als er den Parkplatz überquerte, um zu seinem Pick-up zu gelangen, hörte er plötzlich außer dem Klacken seiner Cowboystiefel auf dem Asphalt ein leises Geräusch hinter sich. Abrupt blieb er neben seinem schwarzen Pick-up stehen, den er in einer Reihe anderer Fahrzeuge geparkt hatte. Durch seine Erfahrungen bei der CIA war er ein wachsamer Beobachter geworden, und er wusste, dass das, was er gehört hatte, Schritte gewesen sein mussten.
Beim Überqueren des Parkplatzes hatte er keine weitere Person bemerkt. Trotzdem bezweifelte Jason, dass er allein hier war. Sollte er unter dem Auto neben seinem Pick-up nachsehen? Oder wäre es besser, wenn er herauszufinden versuchte, was die Person vorhatte? Jason steckte die Autoschlüssel wieder ein und ging zurück in den Club, wo er durch den langen Korridor hinunter bis zur riesigen Küche eilte. Wortlos legte er kurz die Hand an seinen Stetson, um die Köche zu begrüßen, und durchquerte den Raum. Da die Küchencrew die Mitglieder des Clubs kannte, wunderte sich niemand über seine kurze Anwesenheit. Er verließ das Haus durch die Hintertür, trat in ein Blumenbeet und zwängte sich dann an Büschen und Zedern vorbei. Froh darüber, dass er ein dunkelblaues Jeanshemd und dunkle Jeans anhatte, bewegte er sich lautlos zum Parkplatz. Dort angekommen, hielt er kurz inne, um den schwach beleuchteten Parkplatz mit den Augen abzusuchen. Sein Blick blieb an dem Auto hängen, das neben seinem Pickup parkte.
Jason wusste, dass das Auto Dorian gehörte. Er bemerkte eine Bewegung und konzentrierte sich auf die schwarze Gestalt, die unter Dorians Wagen hervorgekrochen kam und jetzt neben dem Hinterreifen kniete. Dann sah er im Mondlicht etwas aufblitzen und hörte, wie die Luft aus dem Reifen entwich. Als der Reifenaufschlitzer sich zum Vorderreifen bewegte, sprintete Jason aus seinem Versteck, fest entschlossen, dem Vandalen das Handwerk zu legen.
Sowie der Täter Jason auf sich zukommen sah, ließ er das Messer fallen und rannte los. Der kleinen Gestalt nach muss es sich um einen Teenager handeln, dachte Jason. Mit seinen langen Beinen holte er den Rowdy noch auf dem Parkplatz ein, stürzte sich mit einem Hechtsprung auf ihn und schlang die Arme um seine schmale Taille.
„Ich hab dich!“ schnauzte er ihn triumphierend an, als sie beide auf den harten Asphaltboden knallten. Der hohe Schrei, den der Täter ausstieß, irritierte Jason noch nicht. Aber als sie auf dem Boden landeten, und er einen weichen, kurvenreichen Körper unter sich spürte, wurde ihm klar, dass es sich um eine Frau handeln musste. Nach der ersten Überraschung ahnte er, wer das sein musste. Die Verrückte, die Dorian Brady, belästigte – die Wildkatze, die jetzt zu seiner Aufgabe geworden war.
„Oh, verdammt“, murmelte er. Er hatte noch nie in seinem Leben eine Frau verletzt. Gewissensbisse erfüllten ihn, als er seufzte, sie losließ und sich auf seine Fersen setzte. „Sind Sie okay?“
Zwar spendete die Laterne über ihnen genug Licht, um gut sehen zu können, aber die Frau hatte ihm den Rücken zugedreht, so dass ihr Gesicht vollkommen verdeckt war. Sie trug einen schwarzen Jogginganzug und eine schwarze Kappe. Außerdem hatte sie sich irgendeine schwarze Masse ins Gesicht geschmiert, so dass Jason ihr Gesicht auch dann nicht erkennen konnte, als sie sich langsam aufsetzte.
Sie holte aus und traf ihn mit voller Wucht in die Magengrube, denn er war völlig überrascht, dass eine knapp über einsfünfzig kleine Frau das machte, was ein weit über einsachtzig großer und an die achtzig Kilo schwerer Mann nie getan hätte. Der Hieb verschlug ihm einen Moment den Atem, und
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