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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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fixierte die herannahenden Scheinwerfer. Wir hatten höchstens noch eine halbe Minute, bis sie in Schussweite kamen. Keine Zeit, um abzuhauen.
    »Du bleibst immer hinter mir!«, knurrte Alex. »Und du hältst dich raus!«
    Statt zu fluchen, spuckte Jack auf den Boden.
    »Lila.« Demos stand plötzlich neben mir. »Ich brauche dich. Du musst Harvey und Bill unterstützen. Ihr müsst den ersten Wagen ausschalten. Kannst du das?«
    Ein Auto ausschalten? Sollte ich es etwa umkippen? Ich schluckte. »Ich werde es versuchen.«
    »Gut. Alex und Jack – konzentriert euch auf die Männer, die aussteigen. Bevor sie ihre Waffen einsetzen können. Wir haben nicht genug Kämpfer, deshalb wollen wir sie nur daran hindern, uns zu verfolgen. Also: die Autos ausschalten und so viele Männer wie möglich kampfunfähig machen. Und dann nichts wie weg.«
    Im selben Moment hüpften die Scheinwerfer des ersten Autos über die niedrige Kuppe der Straße und rasten auf uns zu. Wir hatten keine Zeit mehr, über Demos’ Taktik zu diskutieren.
    »Demos – jetzt!«, schrie Alicia.
    Demos wirbelte herum und blickte den heranrasenden Autos entgegen. Es waren Panzer. Oder so was wie Panzer. Humvees, gewaltige Fahrzeuge aus mehreren Tonnen Stahl.
    Alex schob sich vor mich; fast hätte ich gelacht, so sinnlos erschien mir die Geste. Nichts konnte diese Dinger aufhalten, keine Kugel, keine Gedankenkraft und schon gar kein Mensch. Wir hatten zu lange gezögert.
    Aber Alex zuckte nicht mit der Wimper. Er stand einfach nur da, die Pistole erhoben und schaute in die gleißenden Scheinwerferstrahlen. Dann feuerte er. Unmittelbar danach platzte ein Reifen.
    »Komm schon, Lila. Wirf ihn um«, sagte Alex durch zusammengebissene Zähne, als der Humvee kurz nach links schleuderte, sich aber sofort wieder fing und noch schneller auf uns zugerast kam.
    Ich konzentrierte mich so sehr wie nie zuvor in meinem Leben. Der Humvee kam jetzt um die letzte Wegbiegung. Er war nur noch hundert Meter entfernt. Ich richtete den Blick auf die Reifen. Ich stellte mir vor, dass sie sich vom Boden hoben. Nichts geschah. Was zum Henker machten Harvey und Bill?
    »Los, schmeiß ihn um!« Alex feuerte wieder. Die Kugel prallte vom Panzer des Humvee ab. Selbst ein Luftgewehr hätte an einer Betonwand mehr Spuren hinterlassen.
    Aus dem Augenwinkel sah ich Jack, aus dessen Pistole immer wieder blaue Blitze schossen. Trotz meiner wachsenden Panik konzentrierte ich mich wieder auf den Humvee. Und dann, als wäre der Koloss nur aus Pappmaschee, hob er plötzlich mit zwei Rädern vom Boden ab und scherte nach links aus. Ich konnte spüren, wie sich die Verbindung zwischen ihm und mir spannte wie ein Gummiband. In meinen Gedanken schlang ich mir das Band ums Handgelenk und ruckte noch einmal kräftig daran. Der Humvee prallte auf den Boden, kam ins Schleudern, kippte plötzlich mit dem Heck in die Luft und überschlug sich. Mit metallischem Kreischen rutschte er über das Dach des zweiten Humvee, der ihm dicht gefolgt war, und krachte auf den Boden zurück, so laut, dass ich mir die Ohren zuhielt. Ein Hagelsturm aus Dreck, Kieseln, Sand und Ästen prasselte vom Himmel herab.
    »Oh. Mein. Gott.«
    »Heilige Madonna.« Alex starrte mich mit offenem Mund an.
    Ich musste ein paarmal heftig schlucken, während ich entgeistert auf das Gemetzel schaute, das ich angerichtet hatte. Im Inneren des demolierten Humvee regte sich nichts. War wirklich ich das gewesen?
    »Los, geht schon!«, bellte Demos. »Ins Auto, fahrt los, wir geben euch Deckung!«
    Der zweite Humvee war von der Straße abgekommen und um hundertachtzig Grad herumgeschleudert worden. Die Türen flogen auf und Männer in Sturmtruppkleidung sprangen heraus. Sie rannten auf uns zu, die Waffen schussbereit erhoben.
    »Hinter das Auto!«, befahl Alex. Er legte mir die Hand auf den Nacken, drückte mich nieder und schob mich gebückt vor sich her zum Wagen. Jack folgte dichtauf.
    Ich zitterte und warf einen schnellen Blick über die Schulter. Ryder deckte die anderen, die sich in das Wohnmobil flüchteten. Demos hatte sich mitten auf die Straße gestellt, ein menschlicher Schutzschild zwischen den Angreifern und uns. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass es ihm gelang, die Männer aufzuhalten. Aber ich hatte keine Ahnung, wie weit seine Kraft reichte und wie viele Männer er gleichzeitig in Schach halten konnte.
    Alex stieß mich neben der Beifahrertür zu Boden und warf sich neben mich. Er griff nach oben und öffnete die

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