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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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ohne sie anzufassen. Hatte ich damit nicht alles Recht der Welt, mich als »andersartig« zu beschreiben?
    Ein verlegenes Schweigen trat ein. Ich wandte mich ab, schaltete endlich den Wasserkocher ein und holte Teebeutel aus dem Oberschrank.
    »Offenbar weiß ich nicht sehr viel über dich«, bemerkte Alex.
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Du hast keine Ahnung, wie wenig du über mich weißt.
    »Was zum Teufel ist das?«
    Mein Kopf flog herum. Alex fluchte nur selten. Jetzt starrte er auf meinen rechten Oberschenkel und stöhnte leise auf. Mit der freien Hand zerrte ich schnell den Saum des T-Shirts weiter hinunter, um den hässlichen schwarzgrünen Bluterguss zu verbergen, der sich wie eine Öllache auf meinem Schenkel breitgemacht hatte.
    Zu spät. Alex kniete nieder und fegte meine Hand beiseite. Vorsichtig fuhr er mit dem Zeigefinger an den Rändern des Ergusses entlang. Er untersuchte die Prellung schnell, methodisch und geschickt, sodass ich mich flüchtig wunderte, ob er das bei der Armee gelernt hatte. Wenn ja, dann wäre es vielleicht keine schlechte Idee, mir öfter mal die eine oder andere kleine Verletzung zuzulegen, wenn er in der Nähe war. Ich sog scharf die Luft ein. Es tat nicht weh, aber seine tastenden Finger schickten herrliche kleine Schockwellen durch meinen Körper.
    Er zog die Hand zurück. »Tut mir leid.«
    Na, und mir erst. Ich hätte noch ewig und drei Tage dastehen und ihn den Doktor spielen lassen können. Rasch wandte ich mich ab. Wenn ich gleich lügen musste, wollte ich nicht, dass er mich sofort durchschaute.
    Aber Alex fragte nicht nach, sondern öffnete nur den Kühlschrank und holte den Eiswürfelbehälter aus dem Gefrierfach. Dann wickelte er ihn in ein Geschirrtuch, legte mir die Hand auf die Schulter und drückte mich auf einen Stuhl. Schließlich kniete er vor mich hin und presste mir den Eispack gegen den Oberschenkel. Ich schnappte nach Luft, als mich der Kälteschock traf. Alex nahm meine Hand und legte sie sanft auf den Eispack, damit ich ihn selbst festhielt.
    Erst jetzt schaute er mich wieder an. »Also: Wie ist das passiert?«
    »War nicht der Rede wert.«
    Er stand langsam auf. »Warum erzählst du es mir dann nicht?« Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine kleine steile Falte. »So ein großer Bluterguss kommt nicht von einer Tischecke. Hat es etwas damit zu tun, dass du so plötzlich hier aufgetaucht bist?«
    Ich ahnte, dass ich die Angelegenheit nicht mit einem Grinsen abtun konnte. Er kannte mich so gut, dass er sofort merken würde, dass ich ihn anlog. Und plötzlich hätte ich ihm am liebsten die ganze Wahrheit erzählt.
    »Okay, okay … Ich sag es dir – aber nur, wenn du mir versprichst, es nicht Jack weiterzuerzählen. Sonst erfährst du nämlich kein Wort.«
    »Ich möchte ihm nichts verheimlichen.«
    Ich lachte spöttisch. »Seid ihr beide eigentlich verheiratet, oder was? Versprich es mir, sonst erfährst du gar nichts.« Alex gab keine Antwort, deshalb machte ich Anstalten, vom Stuhl aufzustehen.
    Er trat rasch näher, wie um mich aufzuhalten. »Gut, einverstanden, ich behalte es für mich.«
    »Prima.« Ich legte eine dramatische Pause ein. »Ich wurde auf der Straße überfallen. Zwei Jungs auf Fahrrädern. Sie haben mich über den Haufen gefahren. Es ist aber sonst nichts passiert.«
    Er starrte mich an; seine Augen waren schmal geworden. »Und warum hast du uns das nicht einfach erzählt?«, fragte er leise.
    Ich schluckte. »Weil ich genau weiß, wie Jack reagiert hätte. Er hätte sich ins nächste Flugzeug gesetzt, um sich die beiden Typen vorzuknöpfen. Du weißt doch, wie er ist.« Ich holte tief Luft. »Hör mal, es ist nicht nötig, dass ihr mich die ganze Zeit beschützt. Ich kann ganz gut auf mich selber aufpassen. Und du hast schon genug zu tun – du musst schließlich deinen Job machen und die ganzen Mission-Impossible -Einsätze, um die Welt zu retten. Ich brauche keinen Babysitter. Geh lieber was Wichtiges in die Luft jagen.«
    Ich stellte fest, dass er die Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpresste. Kein so gutes Zeichen.
    Aber da er nichts sagte, versuchte ich es noch einmal. »Du brauchst dir wirklich keine Sorgen um mich zu machen. Wie gesagt, ich kann mich um mich selbst kümmern. Bin auch mit diesen Burschen gut fertig geworden. Sie kriegten nicht mal meinen iPod.«
    Alex’ Augen wurden groß. »Was? Wie hast du denn das gemacht?«
    Ich blies die Wangen auf und ließ die Luft langsam entweichen. »Äh, na ja,

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