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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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dort tat.
    »Weiß ich nicht. Ich geh den Besitzer des Motels wecken.«
    Chief Maven bog ein paar Minuten später in den Parkplatz ein. Er stieg aus seinem Wagen wie ein Mann, den man mitten in der Nacht aus dem Bett geholt hat, um an einen Tatort gerufen zu werden. Er holte einen Notizblock aus der Manteltasche und sprach eine Minute mit den Polizisten, blickte auf die Tür von Zimmer sechs und dann auf uns beide, wie wir so dastanden. »McKnight«, sagte er, als er auf uns zukam. »Alex McKnight.« Der Mann hatte die kalten blauen Augen eines Polizisten, den Schnurrbart, der dringend gestutzt werden mußte, das von den Jahren gezeichnete Gesicht. Und die Stimme, die ein alter Polizist benutzt wie ein Zahnarzt seinen Bohrer.
    »Das bin wohl ich«, sagte ich.
    »Sie haben das hier gemeldet?«
    »Jawohl, Chief.«
    »Erzählen Sie von Anfang an.«
    »Ich habe ihn gefunden«, sagte Edwin.
    Maven warf ihm einen Blick zu, der den Rost von einer Wetterfahne entfernt hätte. »Noch spreche ich nicht mit Ihnen«, sagte er.
    Edwin machte den Mund zu und starrte zu Boden.
    »Das ist Edwin Fulton«, sagte ich. »Er hat ihn gefunden, hat mich angerufen, ich bin zum Tatort gekommen und habe die Polizei angerufen. Das ist alles.«
    »Hier steht, Sie sind Privatdetektiv.«
    »Ja.«
    »Haben Sie eine Karte?«
    »Noch nicht«, sagte ich. »Ich habe meine Lizenz erst seit ein paar Monaten.«
    Er riß ein Blatt vom Block. »Warum schreiben Sie nicht einfach Ihre Adresse und Telefonnummer hier drauf und wir tun so, als ob es eine Karte sei.«
    Ich blickte ihn einen Augenblick lang an und nahm dann das Stück Papier.
    »Okay, jetzt spreche ich mit Ihnen, Mr.   Fulton.«
    »Ja, Sir?« Er versuchte nicht zu zittern. Er versuchte es mit äußerster Anstrengung.
    »Habe ich richtig verstanden, daß Sie den Toten in diesem Raum gefunden haben?«
    »Ja, Sir.«
    »Habe ich des weiteren richtig verstanden, daß Sie sofort Mr.   McKnight angerufen haben?«
    »Ja, Sir.«
    »Und was haben Sie danach getan?«
    »Ich habe meinen Anwalt angerufen, Sir.«
    Als gehorche er wunderbarerweise diesem Stichwort, bog in diesem Moment Uttley in seinem kleinen roten BMW in den Parkplatz ein.
    Maven schloß die Augen und zwickte sich in den Nasenrükken. »Und dann, Mr.   Fulton«, sagte er. »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Ich habe hier gewartet. Bis Alex kam.«
    »Ist es Ihnen zu irgendeinem Zeitpunkt in den Sinn gekommen, neun-eins-neun anzurufen?«
    »Tut mir leid, Sir«, sagte er. Er blickte mich hilfesuchend an, bekam aber keine. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Verstehe.«
    »Guten Morgen, Leute!« Lane Uttley erschien unter uns. Edwin hatte recht gehabt, er trug seinen Outfit als Rechtsanwalt. Man hatte den Eindruck, er habe sich geduscht, rasiert und sei noch bei seinem Friseursalon vorbeigefahren, habe den Inhaber aus dem Bett geholt und sich rasch noch frisieren lassen. »Alex«, fuhr er in seinem Anwaltston fort. »Gott sei Dank, daß Sie hier sind. Edwin, Sie sehen schrecklich aus. Chief Maven, Roy, bitte, sagen Sie mir, was hier vor sich geht.«
    Maven blickte den Anwalt einen Moment lang an. »Warten Sie hier«, sagte er. »Sie alle.« Er ging zu dem Raum und öffnete die Tür. Wir beobachteten ihn von hinten, wie er den Kopf durch die Tür steckte. Er stand so eine ganze Minute, regungslos. Schließlich schloß er die Tür und sprach noch einmal mit seinen Beamten. Sie hatten inzwischen den Eigentümer des Motels geweckt, einen ratlosen alten Mann, der in Stiefeln und mit einem Mantel über seinem Pyjama zwischen ihnen stand.
    »Wie übel sieht der Bursche aus?« fragte mich Uttley.
    »Man hat ihm direkt ins Gesicht geschossen und die Kehle durchgeschnitten«, sagte ich. »Abgesehen davon geht es ihm gut.«
    Maven trat wieder zu uns. »Meine Herren«, sagte er, »es sieht ganz so aus, als habe der Soo soeben einen Buchmacher verloren.«
    »Tony Bing«, sagte Edwin. »Ich bin hierhergekommen, um ihm Geld zu bringen.«
    »Ich weiß, wer er ist, Mr.   Fulton. Wir besprechen alles weitere auf der Wache, während meine Beamten hier ihre Arbeit tun.«
    »Natürlich, Roy«, sagte Uttley. »Wir tun alles, was wir können, um zu helfen.«
    »Ich weiß das sehr zu schätzen«, sagte Maven. »Jetzt, Mr.   Fulton, hätte ich gern Ihren linken Schuh.«
    »Wie bitte?«
    »Ihren linken Schuh, Mr.   Fulton. Wenn Sie sich seine Sohle ansehen, werden Sie Blut daran entdecken, schätze ich.«
    Edwin legte eine Hand auf meine Schulter und hob den linken

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