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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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der Novemberkälte in der Luft schwitzte ich. Ich starrte mich im Spiegel an und ließ die Wut wachsen. Als ich reichlich davon hatte, ging ich nach draußen.
    Vor der Hütte war ein Stapel Weißeiche. Ich schnappte mir die Axt und begann die Attacke. Ich spaltete jedes Stück in zwei Hälften und dann jede Hälfte in zwei Viertel, indem ich allein mit der linken Hand zielte und dann die Axt mit beiden Händen weit hinter meinen Kopf zurückführte, langsam und sorgfältig, damit das Gewicht der Klinge weit hinter meinem Kopf zu Energie wurde, die sich entlud, wenn sie den ganzen Weg nieder fuhr, hindurch durch das ganze Scheit. Ich zielte dabei nicht einmal auf das Scheit, sondern auf die Mitte des Hauklotzes. Ich schlug mitten durch jedes Scheit und mitten durch den Schmerz, der sich in meiner Schulter aufbaute, da, wo sie die zweite und dritte Kugel herausoperiert hatten.
    Ich mußte den Rhythmus der Arbeit spüren, so wie ich ihn einst beim Baseball bei den Wurfübungen eingeübt hatte. Während jener paar Minuten an jedem Tag, wo nichts existiert hatte als der ununterbrochene Strom der Bälle, der zentral auf dich zukam, so daß du sie voll treffen und wegschlagen konntest, weg von der Wand, bis in die Ränge, immer und immer wieder.
    Als ich mit dem Stapel fertig war, setzte ich meinen Kleinlaster zum Beladen zurück, wobei meine Hände noch brannten. Immer noch konnte ich sie in meinem Körper spüren, die Nachwehen der Angst. Meine Muskeln schmerzten, als hätte ich einen Marathonlauf hinter mir.
    Ich fuhr über die Schotterstraße zur ersten der Blockhütten und lud ein halbes Klafter ab, das ich neben der Eingangstür aufstapelte, so daß die Mieter es nicht weit hatten. Dasselbe machte ich mit der nächsten Hütte, holte eine weitere Fuhre und lud das Holz nach und nach bei der dritten, vierten und fünften Hütte ab, wobei ich mich tiefer und tiefer in den Wald vorarbeitete. Es war später Vormittag, und ich traf niemanden. Alle waren fort zum Jagen.
    Die Jagd mit dem Bogen auf Rotwild war noch offen. Oder so dachte ich jedenfalls. Es war schwierig, die einzelnen Jagdzeiten auseinanderzuhalten. Die Saison für reguläre Schußwaffen begann in Kürze, und die für Vorderlader zwei Wochen später. Die Bärensaison war gerade zu Ende gegangen, mit der für wilde Truthähne war ich mir nicht sicher. Grau- und Rotfuchs waren den ganzen Winter offen, das wußte ich, und ebenso Luchs, Waschbär, Kojote, Kaninchen, Eichhörnchen, Fasan, Waldhuhn und Waldschnepfe. Die Elchsaison war vorüber, würde aber im Dezember wieder beginnen. Inzwischen waren die meisten Jäger Stammgäste, Leute aus dem südlichen Michigan, die jedes Jahr in derselben Woche kamen. Sie mochten die Blockhütten und die Tatsache, daß sie nach nur dreißig Metern Fußmarsch auf Staatsland waren. Und sie mochten es, daß ich ihnen das Brennholz direkt vor die Tür lieferte.
    Als ich zurück in meiner Hütte war, heizte ich meinen eigenen Ofen tüchtig an, um etwas Grundwärme zu bekommen. Ich zog mich bis auf die Unterhose aus und machte einige Liegestütze und Sit-ups. Der hölzerne Fußboden fühlte sich an meinem nackten Rücken kalt an, doch ich fuhr fort, bis ich am ganzen Körper schwitzte. Ich versuchte, die Chemie aus meinem Körper zu spülen, sie aus meinen Muskeln zu treiben, aus meinem Blut.
    Ich duschte heiß, stand einfach da und ließ das Wasser zwanzig Minuten meinen Körper peitschen. Ich zog mich an und machte mir Eier und Kaffee. Während ich wartete, daß sie fertig wurden, drückte ich den Abspielknopf meines Anrufbeantworters. Es war Uttleys unverwechselbare Stimme, glatt und eingespielt wie eine Konzertgeige. Er mußte angerufen haben, während ich das Holz verteilte. »Hallo, wie geht’s, Alex? Hier ist Lane, es ist jetzt Sonntag um zwölf Uhr dreißig. Ich ruf nur an, um mich zu vergewissern, daß Sie letzte Nacht gut nach Hause gekommen sind. Und um mich für Ihre Hilfe zu bedanken. Ich weiß nicht, was Edwin ohne Sie machen würde. Sie sind der beste Freund, den ein Mann nur haben kann. Mir ist das ernst. Ich bin den ganzen Tag zu Hause, falls Sie mich anrufen wollen. Sonst sehen wir uns morgen im Büro. Wär schön, wenn Sie mal reinschauten. Aber wenn Sie sich zwei Tage Ruhe gönnen wollen, ist das auch in Ordnung. Wie auch immer, kein Problem. Ich kann auch irgendwann später mit Ihnen sprechen. Das wär’s für jetzt.«
    Im Moment war mir gerade nicht danach, mit Uttley zu reden – übrigens auch nicht mit

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