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Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Titel: Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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He, was soll das denn? Vorsichtig öffne ich ein Auge, nur um es gleich wieder zu schließen. Über dem Bett baumelt nämlich eine Lampe, die geradezu eklig helles Licht in mein Gesicht strahlt. Okay, irgendjemand will uns mit Gewalt aus dem Bett schmeißen. Die Frage ist nur: wer und warum?
    »Kira, aufwachen! Du musst aufstehen! Sonst kommst du zu spät zur Schule!« Anna steht neben uns und ist erschreckend wach.
    Kira rappelt sich hoch.
    »Mann, Mama, ich bin noch total müde!«
    »Ja, ich weiß. Tut mir auch leid, aber von der Hochallee bis zu deiner Schule brauchst du bestimmt fast eine Stunde. Da musst du gleich los, wenn du es bis acht Uhr schaffen willst.«
    Brrr, ich weiß nicht genau, wann acht Uhr ist. Aber es ist mit Sicherheit eine Uhrzeit, zu der Werner normalerweise noch im Bett liegt. Oder gerade den ersten Kaffee trinkt. Wir beide starten nämlich gern gemütlich in den Tag. Das scheint aber unmöglich zu sein, wenn man zur Schule geht. Ob das wohl bedeutet, dass alle Kinder zur selben Zeit dort sein müssen? Und falls ja: Wer hatte denn diese blöde Idee? Es wäre doch viel entspannter für alle, wenn jeder kommen könnte, wann er wollte!
    Gut, dass Kira und Anna nur ausnahmsweise hier geschlafen haben. Ich hätte wirklich keine Lust, jeden Morgen so früh geweckt zu werden!

    »Was müssen Sie bloß von mir denken! Es ist mir so unangenehm!« Anna und Werner sitzen auf dem großen Sofa im Wohnzimmer, ich liege auf dem Fensterbrett. Seit einer Viertelstunde redet Anna ununterbrochen und erzählt Werner dieselbe Geschichte, die ich heute Nacht von Kira gehört habe. Nur die Sache mit der Polizei lässt sie weg. Stattdessen behauptet sie, dass dieser blöde Vadim sie einfach mit Kira vor die Tür gesetzt hätte. Komisch … ob Werner vielleicht nichts von der Polizei wissen soll?
    Beim Reden fuchtelt Anna so wild mit den Armen, dass ich mich ab und zu wegducken muss, um nicht eins auf die Nase zu kriegen. Also, das unterscheidet sie definitiv von Olga: Während Olga immer ziemlich ruhig war, scheint Anna ein echtes Energiebündel zu sein – sie ist eigentlich immer in Bewegung. Für jemanden wie mich, der den ganzen Tag am liebsten auf dem Sofa herumliegt, ist das schwer zu verstehen. Wozu so viel Stress?
    Allerdings muss auch ich zugeben, dass die letzte Nacht so aufregend war, dass Anna jetzt völlig zu Recht Nervenflattern hat. Auch Kira war vorhin noch ganz aufgescheucht, als sie zur Schule aufgebrochen ist. Ich bin immer noch ganz entsetzt, wie früh das arme Kind losgegangen ist. Allein bei dem Gedanken daran muss ich gähnen und strecke mich ein wenig. Wenn Anna mit ihrer Fuchtelei fertig ist, würde ich gern noch ein bisschen schlafen. So ein Nickerchen vor dem Mittagessen wird mir bestimmt guttun. Dann noch eines nach dem Essen und der Tag ist mein Freund!
    Also: Anna soll mit ihrer Geschichte mal zum Ende kommen! Schließlich sitzt sie auf meinem Sofa und blockiert dort meinen Platz. Werner benutzt es so gut wie nie, wenn wir allein sind, und so hat es sich eingebürgert, dass vor allem ich darauf liege. Wenn die Sonne ab dem frühen Nachmittag auf die Polster scheint, gibt es keinen Platz in der Wohnung, der gemütlicher ist als dieses Fleckchen. Ich hoffe stark, Anna macht ihn mir in Zukunft nicht streitig – aber die soll hier schließlich arbeiten und nicht auf dem Sofa sitzen.
    Es klingelt. Das ist bei uns tagsüber ungewöhnlich. Da bekommen wir eigentlich nie Besuch – genauso wenig wie mitten in der Nacht. Werner seufzt und steht von der Couch auf.
    »Das ist bestimmt die Post. Moment, ich bin gleich wieder da.« Richtig. Ab und zu gibt die Postbotin ein Päckchen für uns ab. Langweilig. Da bleibe ich lieber auf dem Fensterbrett liegen und hoffe, dass Werner doch nicht wiederkommt und sein Platz frei wird.
    Aus dem Flur hört man Stimmen. Werner, klar. Die zweite Stimme ist aber nicht die der Postbotin. Sondern die von Kira. Nanu – ist die Schule etwa schon vorbei? Das ist dann ja echt eine kurze Veranstaltung. Wenn Werner zur Uni geht, ist er immer ein paar Stunden verschwunden. Dass Kira nun schon vor dem Mittagessen zurückkommt, hätte ich nicht gedacht. Sei’s drum, mir wird sie schon nichts wegfressen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich an meinem Napf vergreift.
    Ich hüpfe vom Fensterbrett, um Kira zu begrüßen. Das Kuscheln heute Nacht war nicht so schlecht. Vielleicht kann ich noch ein paar Streicheleinheiten bei ihr abstauben.
    Bevor ich aber bei der Tür

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