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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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»Wie wär’s denn mit dem hier?« Sie zeigte ihr etwas Fließendes mit Rüschen.
    »Oooh«, kreischte Muriel.
    »Zu ausgefallen«, sagte Dawn leise. »Entschuldigung, aber das bin nun wirklich nicht ich!«
    »Oh, Sie müssen sich doch nicht entschuldigen«, sagte Freya. »Wenn wir erst einmal wissen, was Sie nicht wollen, finden wir am schnellsten heraus, was Sie wollen. Okay, weniger Rüschen … Augenblick.«
    Sie zog ein sehr schlichtes Satinteil hervor.
    »Ach, das ist jetzt etwas zu einfach. Gott, mir kann man es aber auch wirklich nicht recht machen, oder?« Dawn rechnete halb damit, dass Freya so entnervt aufseufzen würde, wie es Calums Schwester Demi ständig tat.
    »Keine Sorge«, sagte Freya stattdessen. »Ich hatte hier schon Bräute, die zu vierzig Kleidern Nein gesagt haben!«
    »Was kostet das hier denn?« Muriel hielt ein weißes Satinkleid hoch. Es war genug Stoff, um ein Segel für eine Milliardärsjacht daraus zu nähen.
    »Das kostet dreitausend Pfund«, sagte Freya.
    »Großer Gott, das sind ja wirklich keine Schnäppchen, was?« Muriel hängte es zurück an den Ständer, und das nicht allzu ordentlich. Aber falls Freya es missbilligte, ließ sie es sich nicht anmerken.
    »Und was ist mit dem hier?«
    »Der Ausschnitt ist zu hoch.« Dawn schüttelte den Kopf. »Aber das hier ist hinreißend.« Sie deutete auf ein modisches weißes Teil mit einem ausladenden Rock. Freya schien nicht überzeugt, dass Dawn und dieses Kleid gut zueinander passten, aber sie hängte es ihr trotzdem in die Umkleidekabine. Ein paar Minuten später kam Dawn in dem Kleid wieder zum Vorschein.
    »O verdammt, wo ist dein Schaf, Bo Peep?«, schnaubte Muriel verächtlich.
    Dawn ertrank fast in dem Kleid, und es stimmte, neben dem weißen Stoff erinnerte ihre Hautfarbe an ungekochte Nudeln. Freya nickte auf eine »Ich hab’s Ihnen ja gleich gesagt«-Art, aber trotzdem freundlich. Sie hielt ein Kleid hoch, bei dessen Anblick Dawns Augen glänzten.
    »Das hier ist aus unserer Vintage-Kollektion«, erklärte Freya. »Es ist ein ganz besonderes Kleid.«
    Es war lang und fließend, mit einem wunderschönen Rundausschnitt, der mit pfirsichfarbenen Rosenknospen verziert war, einem langen Rock und Dreiviertelärmeln aus unglaublich glatter, elfenbeinfarbener Seide. Dawn streckte die Hände begehrlich nach dem Kleiderbügel aus. Sie zog den Vorhang der Umkleidekabine zu, und als sie ihn wieder aufzog und in dem Kleid zum Vorschein kam, stöhnten Muriel und Freya entzückt auf.
    »Umwerfend«, sagte Freya. Das Kleid stand der großen, schlanken Frau einfach fantastisch. Der elfenbeinfarbene Ton verlieh ihrer blassen Haut ein bisschen Farbe, ihr Hals schien ein paar Zentimeter länger zu sein, und das Oberteil, das wie angegossen saß, deutete Kurven an, wo nur wenige waren.
    »Oh. Mein. Gott. Das ist es, ich weiß es einfach.« Dawn brach fast in Tränen aus, während sie sich vorstellte, wie sich das Kleid hinter ihr bauschte und auf dem Weg zum Traualtar über den Boden streifte. »Wissen Sie denn irgendetwas über die ursprüngliche Besitzerin? War sie glücklich?« Sie wollte kein Kleid mit negativen Schwingungen zwischen den Fäden.
    »Sehr glücklich«, sagte Freya, bevor sie hinzufügte: »Letztendlich.«
    »Na ja, war doch klar, dass Sie das sagen«, warf Muriel ein. Aber Dawn wollte Freya dennoch glauben. Sie war geködert.
    »Schön ist es ja«, sagte Muriel. »Aber was soll es kosten?«
    »Fünfzehnhundert Pfund. Alle Änderungen sind umsonst, und die werden Sie vermutlich auch brauchen, auch wenn es im Moment fast wie angegossen sitzt. Aber die meisten Bräute nehmen vor der Hochzeit noch ab und müssen ihr Kleid enger machen lassen, wenn der Termin näher rückt.«
    »Fünfzehnhundert Pfund – für ein gebrauchtes Kleid!« Muriel lachte freudlos auf.
    »Es ist eben etwas ganz Besonderes.« Freya lächelte wieder. »Es sieht aus, als ob es nur für Sie gemacht worden wäre.«
    Dawn schluckte. Das Kleid überstieg ihr Budget, aber sie wusste, dass verglichen damit alles andere nur zweite Wahl sein würde. Sie konnte sich bei anderen Dingen einschränken, aber nicht bei dem Kleid. Sie würde um das Wunder einer Gehaltserhöhung oder einen Hauptgewinn beten. Sie würde diese Woche anfangen, beim Lotto ein paar Zahlen mehr zu tippen.
    »Egal – ich nehme es«, hörte sie sich sagen.
    Eine Stunde später hatte Dawn noch einmal zweihundertfünfzig Pfund für Schuhe, einen mittellangen, elfenbeinfarbenen Schleier, ein

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