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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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Brautkrönchen und ein Paar passende Ohrringe ausgegeben. Sie belastete ihre Visacard mit dem Betrag und versuchte, sich ihre Freude nicht von Geldsorgen verderben zu lassen.
    »Sieh dir den hier an«, sagte Gordon. »Er hat acht Schlafkojen.«
    Grace kam pflichtschuldig von der Küchenspüle herüber und spähte über Gordons Schulter auf den Katalog. Dann machte sie sich wieder an die Arbeit, die Töpfe vom Sonntagabendessen zu schrubben, die eindeutig interessanter waren.
    »Jede Menge Platz für unsere Sarah und Hugo und Sable und das Baby, wenn es kommt, und für unsere Laura und Joe.«
    Und für Paul , fügte Grace im Stillen hinzu, aber es hätte nicht viel genützt, es laut auszusprechen. Gordon verstand es zu gut, einfach zu ignorieren, was er nicht hören wollte. Paul war für seinen Vater so gut wie tot.
    »Er hat eine Zentralheizung und eine eingebaute Waschmaschine und Spülmaschine.« Er sah Grace an, die mit dem Geschirrtuch in der Hand dastand. »Er hat mehr, als wir hier haben. Es wäre einfach ideal für uns, wenn du in Rente gingest. Du hast dir eine lange Ruhepause mehr als verdient.«
    »Ich bin erst fünfundfünfzig, Gordon.«
    »Erst?«, schnaubte er. »Du wirst mit jedem Tag älter. Bei der nächsten Frühpensionierungsrunde musst du doch dabei sein. Ich verstehe nicht, wieso sie dich nicht schon längst gefragt haben. Sie haben in deinem Laden doch schon jede Menge Leute in Rente geschickt!«
    Grace zuckte die Schultern, aber sie sagte nichts weiter. Wenn Gordon einen Zauberstab gehabt hätte, dann hätte er ihn vermutlich benutzt, um sie altern zu lassen, damit er sie, in ein hübsches Schultertuch gewickelt, in einem Badestuhl betrachten konnte.
    »Ich weiß nicht, alle anderen in deinem Alter würden sich darauf freuen, endlich einen Gang zurückzuschalten. Kannst du dir das denn gar nicht vorstellen – lange Sommer und Strandspaziergänge? In der Broschüre steht, dass es vor Ort sogar einen Gesellschaftsclub gibt, und nach Skegness, Mablethorpe und Ingoldmells ist es nur ein Katzensprung.«
    »Gordon, würdest du nicht lieber ab und zu für vierzehn Tage in die Sonne fliegen? Italien, Spanien, Frankreich?«
    »Ach, dieses ganze Reisen ist nichts für mich.«
    »Nach Spanien sind es nur zwei Stunden. Mit dem Auto nach Blegthorpe dauert es fast genauso lange.«
    Jetzt änderte Gordon seine Strategie. »Ach, diese ganze Hitze ist nichts für mich.«
    »Wir müssen ja nicht im August fahren!«
    »Außerdem könnten wir die Enkel nicht mit ins Ausland nehmen. Das würde unsere Sarah niemals zulassen.«
    Das bezweifelte Grace. Babysitterdienste würde Sarah niemals ausschlagen. Grace hatte nichts dagegen, ihrer Tochter hin und wieder auszuhelfen, schließlich war Sable ihre Enkelin, und sie liebte sie über alles. Aber Sarah ging einfach davon aus, dass ihre Mutter, wenn sie nicht auf der Arbeit war, ihr rund um die Uhr zur Verfügung stehen sollte. Sarah war noch jemand, der Grace unter Druck setzte, sich frühpensionieren zu lassen, damit sie als festes Kindermädchen bei ihr anfangen und Sarah sich wieder in die Arbeit flüchten konnte.
    »Wir sollten mal übers Wochenende hinfahren und uns ein paar davon mit eigenen Augen ansehen«, schlug Gordon vor, während er die Seiten von »Clark’s Wohnwagen«-Broschüre durchblätterte.
    »Gordon, wir haben das alles doch schon mal durchgekaut, und ich will da wirklich nicht hin.« Ausnahmsweise einmal blieb Grace standhaft. Sie wusste gar nicht mehr, wie oft sie diesen Wortwechsel schon geführt hatten, und wie üblich ging Gordon überhaupt nicht auf ihren Standpunkt ein.
    »Woher willst du denn wissen, was dir gefällt, wenn du’s dir nicht mal angesehen hast?« Das musste ausgerechnet er sagen! Gordon wäre vermutlich spontan verbrannt, wenn er sich je aus seiner winzig kleinen Komfortzone herausgewagt hätte. »Es wird einfach wundervoll sein, unseren eigenen Wohnwagen zu haben, anstatt den anderer Leute mieten zu müssen, du wirst schon sehen«, sagte er, denn Gordon Beamish wusste immer alles am besten.

Viertes Kapitel
    C hristie Somers überprüfte ihr Aussehen in dem riesigen Dielenspiegel, strich das rote Kostüm über der Hüfte glatt und wandte sich dann mit einer schwungvollen Bewegung um.
    »Niki, geht das so? Was meinst du? Oder ist das zu bunt?«
    »Wann trägst du denn je keine Grundfarben?«, fragte ihr Bruder und schüttelte gespielt entnervt den Kopf. »Sag bloß nicht, du bist nervös und willst dich in einem schwarzen

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