Ein kleines Stück vom Paradies (German Edition)
verdarb die wahrscheinlich einzige Gelegenheit Marc wiederzusehen. „Ich… Ich musste dich einfach sehen. Seit ich zurück bin, musste ich dauernd an dich denken. Ich hätte nicht gehen dürfen. Nicht so. Das war das Dümmste was ich je getan habe und ich wünsche wirklich ich hätte es nicht getan.“
„ Oh.“ Marc starrte ihn ausdruckslos an. „Du bist total betrunken, stimmt’s?“
„ Äh, ja“, gab Riordan zu und fragte sich ob er vielleicht besser zumindest die Flasche weggestellt hätte.
Marc stand auf. „Geh ins Bett, Ri. Schlaf dich aus. Wenn du morgen immer noch mit mir reden willst, kannst du—“
„Nein! “ protestierte Riordan und trat einen Schritt näher an Marc heran. „Ich will nicht bis morgen warten. Geh nicht. Hör’ mir wenigstens erst mal zu, okay?“
„ Riordan, du bist besoffen“, stellte Marc mit sanftem Nachdruck fest. „Du verschluckst die Silben und ich glaube nicht, dass das was gerade in deinem Kopf vorgeht, klarer ist als das was du sagst. Lass mich jetzt gehen und wenn du willst, können wir—“
„Ich will aber nicht dass du jetzt gehst! Verdammt, ich will nicht , dass du jemals wieder gehst!“ Allein der Gedanke daran, Marc gehen zu lassen war unerträglich. Sie hatten schon viel zu viel Zeit verloren. Zeit, die Riordan achtlos verschwendet hatte.
„Aber—“
„Bleib. Bitte bleib hier, ja? Ich werde mich benehmen. Ich werde ins Bett gehen und mich ausschlafen oder was auch immer du möchtest, aber… Bleib hier. Ich könnte es nicht ertragen dich schon wieder zu verlieren.“
„Mich wieder zu verlieren? Wovon redest du denn? “ Marc runzelte die Stirn aber sein bisher unnahbarer Gesichtsausdruck wurde ein wenig freundlicher.
„Der Tag auf Mumbayana… Was wir da zusammen hatten. Ich weiß ich habe gesagt dass ich das nicht will, aber ich will es. Genau das, alles davon. Du hast mir ein kleines Stück vom Paradies gezeigt und mir ist klar geworden, dass ich ohne das einfach nicht mehr leben kann. Ich kann einfach nicht mehr ohne dich leben, Marc.“ Riordan stieß die letzten Worte hastig hervor. Er musste sein Herz offen legen bevor er den Mut verlor. „Ich… Ich liebe dich, Marc. Ich hab’ das nicht verstanden. Ich habe das auch nicht gewollt, aber… Ich habe mich in dich verliebt, also bitte, geh’ jetzt nicht einfach.“
Marc stand einfach nur da, mitten im Flur, die Hände in den Taschen und die Arme gespreizt als müsse er sich verteidigen. Er starrte Riordan an. Starrte ihn lange, lange an. Er sah traurig aus, froh, verwirrt und melancholisch, alles auf einmal.
„Was ist? “ fragte Riordan nervös. „Was habe ich gesagt?“
Marc zögerte einen Moment bevor er antwortete. „Du“, murmelte er heiser, „hast gerade das Schönste gesagt, was ich in meinem ganzen Leben gehört habe. Ich hoffe nur dass du das auch noch meinst wenn du morgen wach wirst. Oder dich überhaupt noch daran erinnerst. Wo ist dein Schlafzimmer?“
„ Äh… Häh?“ Wenn einem Mann zu sagen dass man ihn liebte immer diesen Effekt hatte, hätte er das vielleicht schon vorher mal probieren sollen, dachte Riordan verwundert.
„Ich will dass du im Bett liegst wenn dir schlecht wird “, sagte Marc gelassen. „Ich habe nämlich nicht die Absicht, dich dorthin zu tragen wenn du ohnmächtig wirst oder dich zumindest nicht mehr auf den Beinen halten kannst.“
„Werde ich schon nicht “, protestierte Riordan aber er merkte dass vielleicht etwas Wahres an Marcs Worten war. „Hier lang.“ Er führte Marc zu dem riesigen Schlafzimmer im obersten Stock seines Hauses.
Wenn er diese ganze verrückte Sache geplant hätte, hätte er vielleicht auch daran gedacht, das Bett frisch zu beziehen. Oder besser gesagt, er hätte der Putzfrau aufgetragen es zu tun. Er seufzte. Zu spät um es zu ändern.
Riordan suchte eine Zahnbürste für Marc, der sich aus irgendeinem Grund bereit erklärte da zu bleiben, dann ging er ins Bad und schaffte es in der Nähe des Bettes zu sein als die Welt plötzlich aus den Angeln kippte und begann, ihm mit ungefähr einer Sekunde Verzögerung zu folgen.
Marc hatte recht behalten. Riordan war schlecht, also schlüpfte er ins Bett und kuschelte sich dankbar unter die Decke. Wenigstens spürte er jetzt nicht mehr ganz so sehr wie die Welt um ihn herum sich drehte und schwankte. Er merkte dass Marc neben ihm unter die Decke kroch und brummelte zufrieden als er Marcs warmen, harten Körper neben sich spürte.
Wie hatte er nur so lange ohne
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