Ein kleines Stück vom Paradies (German Edition)
bitte?“
„ Wo sind wir? Dieser Ort, dieser…Flughafen. Wo sind wir hier? Wie heißt die Stadt?“
„Ich fürchte ich verstehe nicht ganz“, sagte sie in einem entschuldigenden Tonfall. Als Riordan sie jedoch ärgerlich ansah, fügte sie rasch hinzu „Dies ist der Flughafen von Mumbayana.“
„ Was ?“
Die Frau wich einen Schritt zurück. „Mumbayana“, wiederholte sie schüchtern, dann fragte sie mit einem besorgten Ausdruck in ihren Augen „Wo dachten Sie denn dass Sie hier sind?“
„Ich sollte eigentlich in Mumbai sein “, knurrte Riordan, dem sofort klar war was geschehen sein musste. „Wo zum Henker ist denn dieses verdammte Mumbayana?“
Die junge Frau war anscheinend inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass der unfreundliche Fremde sie nicht umbringen würde, und entspannte sich etwas. „Mumbayana ist eine der schönsten der vielen, vielen Philippinischen Inseln—“
„Philippinische Inseln? Ich bin auf den verdammten Philippinischen Inseln ?“
„Äh , ja.“
Trotz seiner Wut tat Riordan das Mädchen allmählich leid. Unter ihrer natürlich gebräunten Haut war sie ziemlich blass geworden. Es war wirklich nicht ihre Schuld, also atmete er tief durch, zählte im Geiste bis zehn und riss sich zusammen. „In Ordnung. Wann und wohin geht der nächste Flug?“
„ Der nächste Flug? Das wäre dann der Rückflug von dem, mit dem sie gerade gekommen sind und—“
„In Ordnung, den nehme ich. Wo kann ich einchecken? “
Sie lächelte verlegen. „Es tut mir leid, aber ich glaube, Sie verstehen nicht ganz. Es kommt nur ein Flugzeug pro Woche hierher. Das, mit dem Sie gekommen sind, ist gerade abgeflogen und das nächste startet um elf Uhr dreißig nächsten Donnerstag.“
Riordan hätte kaum mehr verblüfft sein können wenn die zierliche Frau ihm ins Gesicht geschlagen hätte. „Nächsten Donnerstag?“
„Ja. Nächsten Donnerstag.“
„Aber…aber es muss doch eine Möglichkeit geben von hier fortzukommen“, protestierte er, doch die Frau schüttelte den Kopf.
„Nein, gibt es nicht. Erst wieder nächsten Donnerstag.“ Sie schaute ein wenig mitleidig als sie hinzufügte „Vielleicht ist das ein Zeichen. Sie sind sehr angespannt und brauchen offensichtlich Urlaub. Warum nehmen Sie sich also nicht einfach ein Zimmer in einem unserer wundervollen Hotels und genießen die Schönheit die Mumbayana zu bieten hat?“
Riordan starrte sie an. „Urlaub? “
Sie nickte, anscheinend recht angetan von ihrer Idee.
„ Ich habe keine Zeit für einen verdammten Urlaub“, giftete Riordan. „Gibt es hier irgendwo ein Telefon? Und wie sieht’s mit Internetverbindung aus? Ich muss dringend meine E-Mails nachsehen.“
„ Nun ja, es gibt nur sehr wenige Telefone auf Mumbayana und keine davon sind öffentlich zugänglich, aber wenn sie in einem Hotel unterkommen, wird man Sie sicherlich telefonieren lassen. Was die Internetverbindung betrifft… Es tut mir leid, aber es gibt einfach keine.“
Völlig perplex schüttelte Riordan den Kopf. „Wie könnt ihr Menschen nur so leben?“
Sie grinste. „Ziemlich friedlich.“
D er Kampf war offensichtlich aussichtslos, also grummelte Riordan ein Dankeschön und drehte sich um. Erst mal musste er jetzt ein Telefon finden und seinen Chef anrufen um den Schlamassel zu erklären. Besser noch, er würde gleich mit Mary-Jane sprechen. Sie war die Sekretärin seines Chefs und anscheinend die einzige kompetente Person in dem Laden außer ihm. Sie würde sicherlich einen Weg finden ihn aus Mumbayana herauszuholen bevor die Sonne ein weiteres Mal unterging.
Seufzend hing er sich seine Laptop-Tasche über die Schulter und hob den kleinen Koffer hoch der seine Ersatzkleidung beinhaltete. Herumstehen war nichts anderes als Zeitverschwendung, also machte er sich auf und verließ das Flughafengebäude.
Tropische Hitze schlug ihm entgegen wie eine sehr reale, sehr solide Wand und sofort entstanden die ersten Schweißtropfen auf seiner Stirn. Diese Temperatur und Luftfeuchtigkeit waren vielleicht gerade noch erträglich wenn man Shorts und ein T-Shirt trug, aber ein komplettes Business-Outfit fühlte sich an wie eine tragbare Sauna.
Riordan spürte bereits wie sich die Feuchtigkeit in seinen Haaren bildete, seinen Nacken herunterlief, sich zwischen seinen Schulterblättern sammelte und seinen Rücken hinunter tropfte. Wenn das so weiter ginge, wäre er innerhalb von Minuten durchnässt und würde anschließend wohl in seinem eigenen Saft gegart. Er war
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