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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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und wartete auf weitere Arbeitsanweisungen.
    »Das ist alles, Rachel. Ich habe mich immer um das Weihnachtsessen gekümmert, und nur, weil ich jetzt in Rente bin, werde ich nicht gleich entspannt die Füße hochlegen! Ganz gleich, wie sehr mein Sohn das bemängelt!«
    Rachel betrachtete die handgemalten Zimtsterne. Nachdem Aidens Projekt beendet sein würde, könnten sie sie vielleicht sogar zusammen backen.
    Weihnachten im Hawthorne Cottage würde wie immer chaotisch werden – denn mit dem sechsjährigen Zak gab es so gut wie keine ruhige Minute –, doch da sie alle zusammen waren und Aiden sich freigenommen hatte, würde es auf seine ganz eigene Weise perfekt sein.
    Milly kletterte auf den Rücksitz von Beas Mini Cooper, ließ sich dort neben ihrem jüngeren Bruder nieder und legte den Sicherheitsgurt an.
    »Darfst du denn Schmuck zur Schule anziehen, Mills?«, fragte Rachel skeptisch und sah über die Schulter hinweg zu ihrer Tochter auf dem Rücksitz. Große, sternförmige Silberohrringe lugten unter Millys rotgefärbtem Haar hervor. Und es sah so aus, als hätte sie ihren Rock an der Hüfte aufgerollt.
    »Ja«, antwortete Milly. »Na ja, jedenfalls sagt niemand was. Hier sind alle deutlich entspannter als an meiner alten Schule.«
    Rachel beschloss, es für den Augenblick dabei bewenden zu lassen. Milly und sie waren sich beim Frühstück schon in die Haare geraten darüber, warum sie in der vorherigen Nacht so spät nach Hause gekommen war, und sie und Aiden mussten sich auf die wesentlichen Themen beschränken. Irgendwann einmal hatte sich Rachel als junge Mutter noch gefragt, ob sie und Milly wohl als Freundinnen Millys Teenagerzeit durchleben würden – doch mit jedem Monat, der verging, schien sich Milly immer weiter abzukapseln.
    »Hi, Mills«, rief Zak und drehte sich mit einem breiten Lächeln in seinem sommersprossigen Gesicht zu seiner Schwester um. »Weißt du was? Tom fliegt Weihnachten zum Disneyland Paris!«
    »Aha«, erwiderte Milly trocken.
    »Ja! Und Mark bekommt eine Wii!«
    Bea sah vom Beifahrersitz aus zu Rachel hinüber und verdrehte schweigend die Augen, was Rachel schmunzeln ließ. Dies war nicht das erste Mal, dass Zak auf die extravaganten Geschenke zu sprechen kam, die seine Klassenkameraden bekommen würden. Während Rachel vom Parkplatz herunterfuhr, betrachtete sie ihre beiden Kinder im Rückspiegel.
    »Wie schön für sie«, entgegnete Milly. Rachel sah flüchtig, wie sie sich den dunkelroten Pony aus den Augen strich. »Deren Eltern müssen ja richtig reich sein.«
    Rachel musste kurz an das letzte Weihnachtsfest denken. Aidens Betrieb hatte sich ganz gut entwickelt, sodass sie Milly und Zak alles kaufen konnten, was die beiden auf ihrer Wunschliste notiert hatten. Das war, bevor sie dann Milly von ihrer Privatschule nehmen, sie auf die örtliche Gesamtschule schicken und ihr den Reitunterricht streichen mussten. Rachel bog nach links auf die Hauptstraße ab und reihte sich in die Warteschlange an der Ampel ein. »Ihr wisst, dass die Situation bei uns in diesem Jahr ein bisschen anders ist, nicht wahr?«, gab sie vorsichtig zu bedenken.
    »Ich weiß«, erwiderte Zak. »Die Konjunktionsschwäche.«
    »Konjunk tur schwäche, du Dumbo!« Milly stupste ihn verspielt in die Rippen. »Santas Benzinpreise sind gestiegen. Da bleibt kein Kleingeld mehr für irgendwelche Möhren für Rudolph. Schon okay, Mum. Wir haben das mit Dads Betrieb, der Hypothek und so weiter verstanden, nicht wahr, Zak?«
    »Okay, gut.« Rachel dachte mit einem Schaudern an den Stapel mit den neuesten Rechnungen. Die Ampel wurde grün, und sie fuhr weiter.
    Milly und Zak waren unten und spielten mit Bea Monopoly, doch ihr fröhliches Geschrei und Gekicher drangen durch das Treppenhaus bis nach oben. Rachel nutzte die Gelegenheit, die Kartons mit der Weihnachtsdekoration oben aus dem Schlafzimmerschrank zu holen. Im ersten Karton befanden sich die roten und grünen Christbaumkugeln sowie die weißen Lichterketten, die sie jedes Jahr benutzten.
    Als sie den nächsten Karton aufklappte, merkte sie gleich, dass dieser schon seit Jahren nicht mehr geöffnet worden war. Das Erste, was sie daraus hervorholte, war ein kleiner, künstlicher, mit Lametta geschmückter Weihnachtsbaum. Sie musste lächeln – Aiden und sie hatten ihn gekauft, als Zak gerade zur Welt gekommen war. Damals hatten sie zu viel mit nächtlichen Fütterungsaktionen zu tun gehabt, um einen echten Baum zu kaufen. Sie musterte die ausgefransten,

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