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Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221

Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221

Titel: Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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überladenen Kleider auszureden. Sie nähte lose Knöpfe und Rüschen an, besserte kleine Risse aus, erteilte der Haushälterin Anweisungen für die Zeit ihrer Abwesenheit und beaufsichtigte das Stubenmädchen beim Packen der Koffer von Georgiana und Margaret. Mit alldem war sie so beschäftigt, dass ihr kaum Zeit blieb, ihre eigenen Sachen zu ordnen und zu packen.
    Zu ihrer großen Freude wurden die Kleider, die sie bei der Schneiderin bestellt hatte, rechtzeitig vor der Abreise ins Haus geliefert.
    Wie nicht anders zu erwarten, rümpfte Tante Blanche verächtlich die Nase beim Anblick der duftigen Modelle. „Das alles ist doch viel zu jugendlich für dich, Constance, völlig unpassend für eine Anstandsdame. Ich begreife nicht, was du dir dabei gedacht hast. Ich kann nur hoffen, du blamierst uns in Redfields nicht.“
    Zorn kochte in ihr hoch, als sie die Worte ihrer Tante hörte. All die Jahre hatte Constance sich redlich bemüht, ihr immer alles recht zu machen. Sie hatte nicht darauf gehofft, dass Tante Blanche je ihre Interessen teilen würde oder ihr freundschaftlich zugetan wäre, dafür waren sie im Wesen zu verschieden. Aber ihre Tante und deren Familie waren ihre einzigen Verwandten, und sie hätte sich gewünscht, man würde ihr wenigstens ein bisschen Verständnis entgegenbringen. Aber damit war wohl nicht zu rechnen. Constance war, seitdem sie Bekanntschaft mit Lady Haughston geschlossen hatte, klar geworden, dass sie von ihrer Tante nur Zurechtweisung und Kränkung zu erwarten hatte.
    „Ich werde mich bemühen, dir keine Schande zu machen“, sagte sie mit fester Stimme und schaute ihrer Tante in die Augen. „Allerdings musst du endlich einsehen, dass ich keine Gouvernante bin. Ich habe dir mit Margaret und Georgiana geholfen, und dazu bin ich auch in Zukunft bereit. Aber die Erziehung und Aufsicht über deine Töchter liegt bei dir, Tante. Ich wurde von Lady Haughston nach Redfields eingeladen, um mich zu vergnügen, und das werde ich auch tun. Ich werde diese Reise nicht machen, um dort Anweisungen von dir und den Mädchen zu befolgen, oder mich ständig in ihrer Nähe aufhalten.“
    Tante Blanches Augen funkelten zornig. „Dein Benehmen in letzter Zeit ist ungebührlich und anmaßend. Ich fürchte, Lady Haughston übt einen schlechten Einfluss auf dich aus. Sie ist keine gute Gesellschaft für dich.“
    „Tatsächlich? Offenbar bist du der Meinung, Lady Haughston sollte sich aus unserem Leben heraushalten.“ Constance blickte ihre Tante herausfordernd an.
    Tante Blanche holte tief Atem, schien sich aber eines Besseren zu besinnen. Sie schürzte die Lippen und verkündete nach kurzem Überlegen: „Was für eine Dame von Lady Haughstons Rang als Benehmen akzeptabel ist, darf sich eine unverheiratete Frau keineswegs gestatten, noch dazu, wenn sie mittellos ist und keinen angesehenen Namen vorzuweisen hat.“
    „Der Name Woodley ist so gut wie jeder andere“, hielt Constance ihr beherzt entgegen. „Ich fasse es nicht, dass du anders darüber zu denken scheinst. Du trägst schließlich den gleichen Namen.“
    Ihre Tante machte ein verdutztes Gesicht. „So habe ich das nicht gemeint … Natürlich sind die Woodleys eine angesehene Familie.“Verärgert räusperte sie sich.„Wieso stehen wir eigentlich hier herum und reden über nichtige Dinge. Wir sollten uns lieber um unser Gepäck kümmern.“
    Eilig verließ sie das Zimmer.
    Mit einem Seufzer der Erleichterung begann Constance, ihre Koffer zu packen, und bemühte sich, die feindseligen Worte ihrer Tante aus dem Gedächtnis zu streichen. Sie wollte den Besuch in Kent genießen und war fest entschlossen, sich die Freude von ihrer Tante nicht verderben zu lassen.
    Am nächsten Tag, nachdem das Gepäck endlich in der Postkutsche verstaut war, trat die Familie die Reise an, die gottlob nicht übermäßig lange dauerte, obgleich Georgiana das Holpern der Kutsche nicht vertrug und man gezwungen war, immer wieder haltzumachen, bis ihr empfindlicher Magen sich wieder beruhigt hatte. Constance bekam leichte Kopfschmerzen von dem ständigen Gejammer und sehnte das Ende der Reise herbei.
    Am späten Nachmittag erreichte man Redfields, die Kutsche fuhr durch einen schönen Park mit alten ausladenden Kastanienbäumen, die Kiesstraße von blühenden Weißdornsträuchern gesäumt, bis sich der Blick schließlich auf ein prachtvolles Herrenhaus öffnete.
    „Oh, wie schön!“, rief Constance, die den Kopf aus dem Fenster streckte, um besser sehen zu

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