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Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221

Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221

Titel: Ein Kuss Vor Mitternacht - Historical Gold Bd 221 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Carruthers galant an.
    Constance seufzte. „Dann sollte ich wohl ebenfalls bleiben.“
    Es war ärgerlich, auf den Rundblick vom Gipfel verzichten zu müssen, aber Constance fühlte sich verpflichtet, Cousine Margaret nicht mit einem Herrn allein zu lassen, den sie erst vor wenigen Tagen kennengelernt hatte. Es war zwar nicht unschicklich, wenn eine junge Dame nachmittags mit einem jungen Herrn plauderte, vorausgesetzt, dieses Plauderstündchen zog sich nicht allzu sehr in die Länge. Allerdings war Constance sich keineswegs sicher, auf welch dumme Gedanken ihre törichte Cousine kommen könnte, zumal sie während des bisherigen Ausflugs geradezu aufreizend mit Mr. Carruthers geflirtet hatte. Nein, sie durfte es nicht zulassen, dass Margaret ihren Ruf aufs Spiel setzen könnte.
    Calandras Blick flog zwischen Margaret und Constance hin und her. „Kommt gar nicht infrage“, protestierte sie. „Ich bleibe hier. Ich bin etwas müde und war schon oft auf dem Gipfel. Sie aber kennen die Aussicht noch nicht.“
    Constance lächelte ihr dankbar zu. „Sind Sie sicher, dass es Ihnen nichts ausmacht, hierzubleiben?“
    „Nicht im Geringsten“, antwortete Calandra entschieden. „Ich bin ohnehin nur mitgekommen, da ich nicht im Sommerhaus auf die Rückkehr von Muriel und Francesca warten wollte.“
    Schließlich entschied sich auch Mr. Willoughby gegen den Aufstieg, da er sich ein wenig ausruhen wollte. Also machten Dominic und Constance sich allein auf den Weg, führten die Pferde am Zügel und tauchten alsbald in den Wald ein. Der Pfad stieg nun steil bergan, sie liefen schweigend weiter, da sie die Luft zum Atmen brauchten.
    Der Weg führte an einer strohgedeckten Hütte und einem windschiefen Schuppen vorbei, der sich an eine senkrecht aufragende Felswand schmiegte. Ein Bild wie aus einem wildromantischen Märchen.
    „Wohnt hier jemand?“, fragte Constance.
    „Nein. Die Hütte steht schon seit vielen Jahren leer“, antwortete Dominic. „Am besten, wir lassen die Pferde hier.“ Er band die Tiere an den tief hängenden Zweigen eines Nadelbaumes vor der Hütte fest.
    „Man nennt es das Franzosenhaus“, erklärte er. „Keine Ahnung, wieso. Es werden zahllose Geschichten um diesen verwunschenen Ort gesponnen. Einige behaupten, vor Jahrhunderten wurde ein verrückt gewordener Vorfahre der Fitz Alan hierher verbannt.“
    „Ich finde eher, die Hütte sieht aus, als hätten sich hier romantische, vielleicht auch tragische Dinge zugetragen“, widersprach Constance.
    Dominic lachte leise. „Wahrscheinlich hat sich hier nur ein alter Diener in die Einsamkeit zurückgezogen.“
    „Das erscheint mir wiederum zu alltäglich und profan“, meinte sie.
    Er lächelte, und plötzlich war Constance sich ihres klopfenden Herzens und ihrer Atemlosigkeit bewusst. Sie fühlte sich erhitzt von der Kletterpartie und empfand den kühlen Windhauch, der hier oben wehte, an ihren Schläfen wie ein zärtliches Streicheln.
    Und sie war sich natürlich auch bewusst, dass sie allein mit Dominic war. Er sah sie lange an und streichelte mit dem Daumen sanft über ihre Wange. Diese zarte Geste brachte jede Faser ihres Körpers zum Vibrieren, und ein Zittern durchlief sie.
    „Ist Ihnen kalt?“, fragte er.
    „Nein, ganz und gar nicht.“ Ihr war klar, dass er den Grund ihres Zitterns kannte, genau wie ihr klar war, dass die Hitze, unter der sie litt, nur zum Teil von der körperlichen Anstrengung herrührte.
    Constance spürte, dass er sie küssen wollte, und wünschte sich, er würde es tun. Und sie sehnte sich nach noch mehr, nach der Berührung seiner Hände, wollte seine Lippen an ihrer Haut fühlen, seinen Mund auf ihren Brüsten. Bei dem Gedanken an diese Wonnen begannen ihre Brustspitzen sich prickelnd aufzurichten.
    Dominic trat einen Schritt näher. Er weiß, was ich empfinde, dachte sie. Er wusste, wonach sie sich sehnte, und sehnte sich gleichfalls danach. Einen Moment standen sie reglos da, sahen einander stumm an, und die Luft zwischen ihnen schien vor Spannung zu knistern.
    Jäh drehte er sich um. „Wir müssen weiter und wollen die anderen nicht zu lange warten lassen.“
    Constance nickte stumm und folgte ihm. Der Weg wurde steiniger, der Baumbewuchs spärlicher. Hin und wieder reichte er ihr die Hand, um ihr über eine besonders steile Stelle hinwegzuhelfen, und bei jeder Berührung durchfuhr ein Schauer sie.
    Endlich erreichten sie den Gipfel, eine abgeflachte, weit ins Land ragende Felsnase, von der sich eine

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