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Ein Kuss vor Mitternacht

Ein Kuss vor Mitternacht

Titel: Ein Kuss vor Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Viscount.
    Umgehend vergaß Constance die Damen Rutherford und lächelte ihn an. „Lord Leighton. Darf ich Ihnen meine Tante und meinen Onkel vorstellen?“
    Mit seinem charmanten Lächeln deutete er eine Verbeugung in Richtung ihres Onkels an. „Sir Roger. Lady Woodley. Miss Woodley. Miss Woodley. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise.“
    Georgiana und Margaret erröteten heftig und kicherten albern. Auch Tante Blanche konnte sich seinem Charme nicht entziehen. „Aber ja, danke der Nachfrage, Mylord“, antwortete sie geziert. „Wie reizend von Ihnen.“
    „Sie sind gewiss erschöpft“, warf Francesca ein. „Darf ich Ihnen Ihre Zimmer zeigen?“
    Francesca begleitete die Familie aus dem Salon, führte sie die Treppe hinauf und hakte sich freundschaftlich bei Constance unter. „Purlow hätte Sie auf Ihre Zimmer bringen können“, flüsterte sie Constance zu. „Aber ich wollte so rasch wie möglich fliehen. Eine langweiligere Unterhaltung kann man sich kaum vorstellen. Unerträglich. Allerdings habe ich Gewissensbisse, den bedauernswerten Dominic seinem Schicksal zu überlassen.“
    Constance schmunzelte. „Ich vermute, Lord Leighton ist nicht um eine Ausrede verlegen, wenn er den Wunsch hat, sich zurückzuziehen.“
    Francesca lachte. „Bravo. Sie haben ihn rasch durchschaut.“
    Constance stellte erleichtert fest, dass ihr Zimmer an Francescas Zimmer grenzte und die halbe Länge des Flurs entfernt lag von den Unterkünften ihrer Verwandten. Sie dankte Francesca im Stillen dafür, denn dadurch würden die Mädchen nicht ständig bei ihr hereinplatzen und irgendeine Bitte an sie richten.
    Ihr Koffer stand bereits im Zimmer, ein Stubenmädchen packte aus und hängte die Kleider in den Schrank. „Ich bin Nan, Miss“, grüßte sie mit einem artigen Knicks. „Wenn Sie einen Wunsch haben, klingeln Sie bitte.“ Sie wies zur Klingelschnur neben der Tür. „Lady Haughston sagte, Maisie kümmert sich um Ihre Frisur, und ich helfe Ihnen beim Ankleiden. Dinner um acht. Wollen Sie sich vorher ein wenig ausruhen?“
    Während ihrer Erläuterungen nahm Nan Constance Hut, Handschuhe und Pelerine ab, untersuchte sie nach möglichen Flecken, die es auszubürsten galt, und hängte sie in den großen Mahagonischrank. Danach holte sie das Kleid aus dem Koffer, das Constance zum Abendessen tragen wollte, und entschuldigte sich, um es aufzubügeln, während Constance sich den Reisestaub von Gesicht und Händen wusch. Sie löste den Nackenknoten, bürstete ihr Haar und spürte, wie der leichte Kopfschmerz, der sich während der Reise eingestellt hatte, allmählich nachließ.
    Sie streckte sich auf dem Bett aus, schloss die Augen und genoss die erholsame Stille nach dem unaufhörlichen Schnattern der beiden albernen Gänschen, dem leeren Geschwätz ihrer Tante und dem Holpern und Schlingern der Kutsche. Irgendwann erwachte sie vom Klopfen an der Tür. Nan brachte das gebügelte Kleid aus weißer Spitze über einem weißen schmalen Unterkleid und einer rosa-weiß gestreiften Korsage. Der viereckige Ausschnitt war gleichfalls mit weißer Spitze verziert.
    Nan half Constance beim Anziehen, und gerade als das Stubenmädchen es im Rücken zugeknöpft hatte, klopfte es wieder, und Francesca rauschte ins Zimmer gefolgt von ihrer Zofe.
    „O Constance!“, rief Francesca begeistert. „Wie entzückend. Mademoiselle Plessis hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Sie sehen wunderschön aus. Nun setzten Sie sich und lassen sich von Maisie frisieren.“
    Constance gehorchte, und Maisie vollbrachte ein Wunder mit ihren geschickten Händen. Die Zofe steckte ihr die Haare hoch und drehte die Enden ein, bis eine Fülle von Löckchen Constances Gesicht umrahmte. Während Maisie sie frisierte, zog Francesca sich einen Stuhl heran und begann zu erzählen.
    „Zum Dinner erwarten wir einige interessante Gäste“, versprach sie Constance, machte eine Pause und nieste in ihr Taschentuch. „Du liebe Güte. Verzeihung. Cyril Willoughby ist soeben angekommen. Erinnern Sie sich? Sie haben bei Lady Simmingtons Ball mit ihm getanzt. Dann wären da noch Alfred Penrose und Lord Dunborough.“
    Constance hörte nur mit halbem Ohr hin, als Francesca die Gäste beschrieb, mit besonderem Augenmerk auf die Junggesellen, deren Aussehen und charakterliche Vorzüge sie hervorhob. Constances Gedanken drehten sich um den bevorstehenden Abend, vorwiegend um Lord Leighton. Eine unruhige Spannung begann, Besitz von ihr zu ergreifen. Dieses Abenteuer

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