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Ein Kuss vor Mitternacht

Ein Kuss vor Mitternacht

Titel: Ein Kuss vor Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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mit Francesca und einem etwas apathischen jungen Herrn namens Lord Dunborough plauderte, war sie sich ständig bewusst darüber, wo Lord Leighton sich aufhielt, und hatte große Mühe, dem langatmigen Reisebericht von Lord Dunborough zu folgen, den er mit näselnder Stimme von sich gab.
    Sie spürte, dass der Viscount zu ihrer kleinen Gesprächsrunde gestoßen war, bevor sie seine Stimme hörte. „Dunborough. Meine Damen.“
    „Dominic!“ Francesca strahlte ihren Bruder mit dem Ausdruck höchster Erleichterung an.
    Lord Dunborough nickte gravitätisch. „Hallo, Leighton. Habe nicht erwartet, Sie hier zu sehen. Von Lady Rutherford erfuhr ich heute kurz vor der Abreise, dass Sie kommen, aber ich versicherte ihr, sie müsse sich irren. Ich habe erst Samstag vor einer Woche mit ihm gesprochen, sagte ich ihr, als ich auf einen Schwatz bei White’s vorbeischaute, und bin mir sicher, dass er mir anvertraute, dass er nicht kommt. Davon wollte sie allerdings nichts hören und bestand darauf, sie habe von Lady Selbrooke persönlich erfahren, dass Sie kommen, und sie musste es ja wissen, da es Ihr Haus ist und Sie ihr Sohn sind.“
    „Ja, richtig“, unterbrach Lord Leighton diese umständlich vorgetragene und völlig belanglose Geschichte. „Manchmal passiert es, dass ich meine Meinung ändere.“
    „So etwas geschieht in der Tat“, stimmte Dunborough ihm zu. „Erst gestern beschloss ich, mein blaues Jackett auf der Reise zu tragen, und wies meinen Kammerdiener an, es zurechtzulegen, was er auch tat. Aber heute beim Aufstehen dachte ich, nein, ich nehme das braune, da diese Farbe für eine Reise besser geeignet ist, finden Sie nicht auch?“
    „Ich gebe Ihnen völlig recht“, pflichtete Lord Leighton ihm mit ernster Miene bei. „Genau diese Entscheidung hätte ich auch getroffen. Haben Sie sich eigentlich schon mit Mr. Carruthers unterhalten? Er interessiert sich für zwei Grauschimmel als Kutschenpferde. Und soviel ich weiß, haben auch Sie sich die Grauen angesehen, die Winthorpe verkaufen will.“
    „Tatsächlich?“ Lord Dunboroughs Augen leuchteten interessiert auf. „Ich würde Winthorpe allerdings raten, sie ihm nicht zu verkaufen. Nein, auf keinen Fall.“ Er blickte suchend durch den Raum. „Ich sollte ein Wort mit ihm sprechen.“
    „Das sollten Sie zweifellos“, riet Francesca ihm mit Nachdruck.
    Es dauerte noch eine Weile, bis er sich gebührend entschuldigt hatte und sich endlich auf die Suche nach Mr. Carruthers machte.
    Francesca seufzte erleichtert auf. „Danke, Dominic, du bist unser Retter.“
    „Hat Dunborough die Damen mit der spannenden Geschichte seines gebrochenen Wagenrads gepeinigt?“ Lord Leightons Augen funkelten amüsiert.
    „O ja, obgleich er den spannenden Höhepunkt noch nicht erreicht hatte“, erklärte Constance.
    „Genau“, bestätigte Francesca. „Wir mussten uns geschlagene zehn Minuten anhören, wie das Verladen seines Gepäcks vonstattenging.“
    „Was ist nur in dich gefahren, diesen Langweiler Miss Woodley aufzuhalsen?“, fragte Lord Leighton.
    „Ich habe seine Gesellschaft so oft gemieden, dass ich vergessen hatte, wie grässlich langatmig er ist“, gestand Francesca. „Bitte verzeihen Sie, Constance. Wir streichen ihn von der Liste.“ Sie warf einen Blick zur Tür. „Ah, Ihre Verwandten sind im Anmarsch. Ich muss mich darum kümmern, sie mit den anderen Gästen bekannt zu machen. Bist du so nett und leistest Miss Woodley Gesellschaft, Dominic?“
    „Mit dem größten Vergnügen“, erwiderte der Viscount.
    Als Francesca weg war, schaute Lord Leighton Constance neugierig an. „Eine Liste? Welche Liste haben Francesca und Sie denn aufgestellt?“
    Constance errötete unter seinem forschenden Blick. „Ach nichts. Lady Haughston hat sich nur in den Kopf gesetzt, einen Ehemann für mich zu finden.“
    „Suchen Sie denn einen Ehemann?“ Er hob eine Braue.
    Constance schüttelte den Kopf. „Nein. Keine Sorge, ich reihe mich nicht in die Schar Ihrer Verehrerinnen ein. Ich bin nicht daran interessiert, den Bund fürs Leben zu schließen.“
    „Sie ziehen es vor, gar nicht zu heiraten?“
    „Das würde ich nicht behaupten. Mir steht lediglich nicht der Sinn nach einer Vernunftehe. Aber eine Frau ohne nennenswerte Mitgift hat in dieser Hinsicht keine große Auswahl.“ Sie lächelte mit einem leichten Achselzucken, um ihren Worten die Bitterkeit zu nehmen.
    „Aha, das macht uns zu Leidensgefährten, Miss Woodley“,sagte er schmunzelnd.„Beide sind wir

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