Ein letztes Mal ... (German Edition)
gab. Sie war nicht mehr die schusselige, verrückte Achtzehnjährige, die er geheiratet hatte. „Das vergesse ich bestimmt nicht. Schließlich hast du mir gestern jede Menge Anweisungen gegeben.“
Sebastian beugte sich vor, um ihrem Bauch näher zu sein. „Deine Mama wird richtig kess, also muss es ihr gut gehen.“
„Ehrlich gesagt, hab ich immer noch Hunger.“ Was womöglich der Grund für ihre Gereiztheit war. Gesund zu essen, war lästig, wenn ihr Körper nach anderer Kost verlangte – essbarer als auch sexueller. „Kannst du überhaupt verstehen, wie es ist, wenn man östrogengesteuerte Gelüste hat?“
„Wie der Zufall so spielt, hab ich dir ein Dessert mitgebracht.“
„Danke, aber ich habe bereits gegessen, und ich möchte unbedingt darauf achten, gesund zu essen“, erklärte sie, während die Naschkatze in ihr die Oberhand gewann.
„Lady, ich kenne dich seit neun Jahren und damit auch die Nahrungsmittel, die du bevorzugst. Um ehrlich zu sein, ist die Art und Weise, wie du dein Essen genießt, mehr als heiß.“
Ein wohliges Kribbeln zog ihr von den Fußsohlen die Beine hinauf, und das ausgerechnet jetzt, wo ihre erotischen Träume der vergangenen Nacht ihr immer noch viel zu gegenwärtig waren. „Dir gefällt es also, wie ich beim Essen zugreife.“
„Leg die Füße wieder hoch, und ich überrasche dich mit einem Brunch, den du nicht so schnell vergisst.“
Damit griff er hinter das Sofa und holte aus einem einen Einkaufsbeutel nach und nach ein ganzes Sortiment Plastikdosen mit Erdbeeren, Kiwis und Birnenstückchen hervor. Marianna presste die Lippen zusammen, um keine negativen Bemerkungen zu machen.
Die Früchte sahen wunderbar aus, aber sie hätte viel lieber einen Karamellriegel gehabt. Oder, hey, vielleicht ein Milky Way. Klang das nicht wenigstens gesund, da es das Wort Milch enthielt?
Da Sebastian sich offensichtlich bemüht hatte, ihr etwas Köstliches mitzubringen, zwang sie sich zu einem Lächeln und dachte dabei an die Packung Minipralinés in ihrer Schreibtischschublade. Sie enthielten Nüsse, und die standen für Eiweiß. „Das ist wirklich sehr aufmerksam von dir.“
Er hatte sorgfältig darauf geachtet, dass das Baby genau das bekam, was es brauchte.
„Und zu guter Letzt haben wir hier …“ Er zog ein Glas aus dem Einkaufsbeutel.
„Nussnugatcreme?“ Sie war ziemlich enttäuscht. Hätte er ihr nicht wenigstens ein paar Nugattrüffel besorgen können?
„Meine Liebe, das ist eine Schokocreme aus weißer Schokolade mit einem Hauch von Himbeeren.“
Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, und ihr wurde es beängstigend weich ums Herz, weil die romantische Geste der Aufmerksamkeit ihr galt. „Wirklich?“
Er holte ein weiteres Glas hervor. „Und eine Schokocreme mit Café-Mokka-Geschmack. Und als krönender Abschluss noch eine mit Kokos-Bananen-Aroma.“ Er zwinkerte ihr zu. „Wenn du weiterhin nett zu mir bist, bringe ich dir die ganze Auswahl an Gourmet-Schokocremes aus dem Laden vorbei, wo ich diese hier entdeckt habe, damit du sie dir auf dein Obst streichen kannst.“
Plötzlich erschienen Marianna die Erdbeeren sehr viel verlockender. Sie nahm die Plastikdose. „Gib mir ganz schnell die weiße Schokocreme.“
Er entzog das Glas ihrem Zugriff und öffnete es mit dieser gewissen männlichen Leichtigkeit. Eine so einfache alltägliche Sache – nach dem Motto, kannst du bitte dieses Glas für mich aufmachen? –, aber sie ging ihr erneut ans Herz. Dann strich Sebastian mit einem silbernen Buttermesser etwas von der Schokocreme mit Himbeeraroma auf eine große saftige Erdbeere.
Einen Moment lang dachte Marianna, er würde versuchen, sie damit zu füttern, und sie würde ihn in die Schranken verweisen müssen, weil sie wirklich nur den Augenblick genießen wollte. Doch dann spießte er die Erdbeere auf einen Zahnstocher und reichte sie ihr.
Marianna biss die Hälfte ab, und die Geschmackskombination von saftiger Frucht und Schokolade begeisterte sie vollkommen. Sie schloss die Augen, damit sie durch nichts abgelenkt wurde und sich ganz auf den herrlich intensiven Geschmack konzentrieren konnte. Die Trüffel, die sie sich gewünscht hätte, interessierten sie nun überhaupt nicht mehr.
Dann wollte sie sich den Rest der Erdbeere in den Mund stecken, doch er blieb am Zahnstocher hängen und wäre fast heruntergefallen. Sebastian wollte die halbe Beere im gleichen Moment auffangen wie sie, und ihre Finger berührten sich kurz vor Mariannas Mund.
Sie hielt
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