Ein letztes Mal ... (German Edition)
die Wagen setzen und reden.“
„Reden?“ Mit zusammengekniffenen Augen wandte Sebastian sich ihr zu. „Das denke ich nicht, aber ich halte es für eine gute Idee, wenn du den Raum verlassen würdest.“
„Ross?“ Noch einmal versuchte sie zu vermitteln. „Bitte verlassen Sie mein Büro.“
Ihr Chef trat näher. „Auf keinen Fall bleiben Sie mit ihm allein, nicht, wenn er in diesem Zustand ist.“
Sebastian löste sich aus ihrem Griff und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf Ross. „Wollen Sie damit etwa andeuten, ich würde Marianna etwas antun? Sie sind derjenige, der ihr etwas antut, indem Sie sich am Arbeitsplatz an sie heranmachen.“
Sie trat zwischen die zwei Männer, sicher, dass sie von keinem der beiden etwas zu befürchten hatte. „Würdet ihr beide euch bitte wieder abregen.“
Doch keiner der beiden hörte auf sie.
Sebastian schob sie sacht beiseite, was absolut nicht zu seiner wütenden Miene passen wollte. Dann wirbelte er zu Ross herum. „Ich sage das nur ein einziges Mal. Halten Sie sich von meiner Frau fern.“
Ross ging nicht zum Angriff über, gab aber auch nicht klein bei. „Sie ist nicht mehr Ihre Frau.“
„Von wegen. Sie ist mit meinem Baby schwanger.“
Die verdutzte Miene von Ross hätte Marianna vielleicht in schallendes Gelächter ausbrechen lassen – wenn sie nicht so unglaublich wütend auf den sturen Vater ihres Kindes gewesen wäre, weil er die Schwangerschaft ausposaunt hatte. Selbst wenn er recht damit gehabt hatte, dass Ross Gefühle für sie hegte, war sie immer noch der Meinung, Sebastian sollte wissen, dass er ihr vertrauen konnte.
Wie viel besser wäre die Situation zu meistern gewesen, wenn er einfach den Arm um sie gelegt und gesagt hätte, dass sie dabei waren, ihre Probleme zu lösen. Anscheinend konnte Sebastian sich nur allmählich ändern. Sie wollte Ross schon auffordern, sich dafür zu entschuldigen, dass er zu weit gegangen war.
Und in dem Moment holte ihr Exmann mit der Faust aus und verpasste ihrem baldigen Exboss einen Kinnhaken.
Sebastian hätte vielleicht darüber lachen können, wie schnell
Ross rückwärts aufs Sofa fiel.
Hätte.
Doch er war viel zu wütend. Der Mistkerl verlor tatsächlich keine Zeit, sich an Marianna heranzumachen. All seine eifersüchtigen Verdächtigungen bestätigt zu finden, ließ ihn nur noch wütender werden.
Er schüttelte seine Faust aus und drehte sich zu Marianna um, die zweifellos vom Benehmen ihres Chefs erschüttert sein musste. Aus dem Augenwinkel nahm er eine hastige Bewegung wahr. Ross Ward sprang auf, packte ihn an der Taille. Was zum Teufel …?
Sebastian flog gegen die Wand, sodass das Glas des Bilderrahmens neben seinem Kopf heftig klirrte. Auge in Auge mit dem Objekt allzu vieler ehelicher Streitereien konnte Sebastian seinen Zorn nicht länger zügeln.
Wie durch einen Nebelschleier nahm er wahr, dass sich an der offenen Bürotür Leute versammelten, und Marianna schrie: „Hört auf!“
Er warf ihr einen kurzen Blick zu, um sich zu vergewissern, dass sie in sicherer Entfernung blieb. Ward versetzte ihm einen Schlag gegen den Kiefer.
Verdammt, das tat richtig weh. Sebastian legte seine ganze Kraft in seinen nächsten Schlag, mit dem er den Fiesling rückwärts auf den Gobelin-Stuhl schickte.
Ganz offensichtlich vom Kampfgeist verlassen, sackte Ward auf dem Sitz zusammen. „Baby?“
Marianna nickte, und ihr Ärger war ihr deutlich anzusehen. „Stimmt. Ich bin schwanger.“
Ärger? Wenn jemand ein Recht dazu hatte, wütend zu sein, dann er, Sebastian. Ward hatte Marianna angegrapscht. Allein der Gedanke, dass dieser Kerl ihr so nah gewesen war, ließ Sebastian rotsehen. Er wandte keinen Blick von Ward für den Fall, dass dieser einen Überraschungsangriff plante.
Heftig atmend, rieb sich Ross, der immer noch auf dem Stuhl verharrte, den Kiefer. „Ich werde Sie wegen Körperverletzung verklagen.“ Er warf einen Blick zur Tür, wo drei Leute standen – die Empfangsdame und zwei Fremde, anscheinend Kunden. „Sie alle sind Zeugen dessen, was hier vorgefallen ist.“
Sebastian trat näher und sah seinen Widersacher dabei herausfordernd an. „Nur zu, versuchen Sie es. Ich erhebe so schnell eine Gegenklage, dass sich Ihnen Ihr geschniegelter Bart sträubt. Selbst für einen Jurastudenten im ersten Semester ist klar, dass Ihr Benehmen eindeutig sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz darstellt.“
Mariannas Miene verfinsterte sich zusehends, als sie ihr Büro durchquerte, um den nun
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