Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich
resigniert. „Wir sind nicht wieder zusammen. Ich habe ihm nur geholfen, nach Ransom zu suchen, das ist alles.“
„Ransom? Der Hengst?“
„Ja.“
„Den gibt es wirklich?“
„Ich habe ihn mit meinen eigenen Augen gesehen.“
„Du wolltest mitten in einem Schneesturm ein Wildpferd aufspüren?“
„Als wir aufgebrochen sind, hat es noch nicht geschneit“, verteidigte sie sich.
„Weißt du, was ich glaube?“
„Nein, aber du wirst es mir bestimmt trotzdem erzählen.“
Keegan lächelte. „Du wolltest mit Brad schlafen und er mit dir. Ihr wusstet beide, dass es im Hochland jederzeit schneien kann, und praktischerweise gibt es dort oben die alte Schutzhütte.“
„Wie gesagt, das geht dich nichts an. Und für wen hältst du dich, einen Sexualberater?“
Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. „Es wird dich wahrscheinlich nicht trösten, aber wenn wir gewusst hätten, dass wir bei einem Schäferstündchen stören, wären wir zu Hause geblieben.“
„Wir haben Gin Rummy gespielt .“
„Ja, sicher …“
Meg verschränkte die Arme. „Keegan, ich muss dich nicht überzeugen. Und vor allem muss ich mich nicht vor dir rechtfertigen.“
„Da hast du vollkommen recht. Das musst du nicht.“
Inzwischen hatten sie den Schneesturm hinter sich gelassen und schwebten durch einen goldenen Herbstnachmittag. Sie flogen über Stone Creek hinweg und weiter nach Indian Rock.
Meg sprach kein Wort mehr, bis Keegan auf der Weide hinter der Scheune landete. Um den Hubschrauber herum kräuselte sich das hohe Gras wie eine zuckende Wasseroberfläche.
„Danke für den Flug“, sagte sie und wartete, bis der Rotor sich langsamer drehte und sie aussteigen konnte, ohne dabei geköpft zu werden. „Ich würde dich ja hereinbitten, aber ich bin stinksauer – je weniger ich von meinen männlichen Angehörigen sehe, desto besser für alle.“
Keegan reckte den Daumen nach oben. „Wenn du meinst. Und nur fürs Protokoll – dass du stinksauer auf mich bist, ist mir schnurzpiepegal.“
Meg beugte sich hinüber und schlug ihm gegen den Unterarm, aber sie lachte dabei. „Mach’s gut!“, rief sie und warf den Kopfhörer auf seinen Schoß.
Keegan bedeutete ihr, den Kopf einzuziehen, und sah ihr nach, als sie aus dem Hubschrauber sprang und zum Haus rannte.
Sie zog sich rasch um, rief wie versprochen Olivia an und hinterließ eine Nachricht. Danach setzte sie Kaffee auf und ging in die Scheune, um nach den Pferden zu sehen.
Zurück in der Küche, wusch sie die Hände und goss sich einen Becher Kaffee ein. Sie dachte kurz daran, einen kräftigen Schuss Whiskey hineinzugeben, um schneller warm zu werden, ließ es jedoch und stellte die Flasche wieder weg.
Wenn Jesse und Brad nicht nach Hause kamen, sollte Keegan nicht allein aufbrechen, um die beiden zu suchen.
Sie griff nach dem Telefon und wählte Cheyennes Handynummer.
„Es tut mir leid“, sagte Cheyenne sofort. „Als ich Jesse ausgerichtet habe, dass er deine Pferde versorgen soll, wenn du dich vor Anbruch der Dunkelheit nicht meldest, wollte er wissen, wo du bist.“ Sie zögerte. „Und ich habe es ihm erzählt.“
Meg legte eine Hand an die Stirn und schloss die Augen. „Im Hochland wütet ein Schneesturm, und Jesse und Brad reiten zurück. Sag mir Bescheid, sobald Jesse auftaucht, ja?“
„Oh mein Gott“, flüsterte Cheyenne. „Sie reiten in einem Schneesturm ?“
„Jesse wird damit fertig“, versicherte sie, „und Brad auch. Trotzdem schlafe ich ruhiger, wenn ich weiß, dass sie zu Hause angekommen sind.“
Es dauerte einen Moment, bis Cheyenne antwortete. „Ich rufe dich an!“, versprach sie und klang äußerst besorgt.
Meg gab sich alle Mühe, sie ein wenig aufzumuntern, aber es gelang ihr nicht recht. Um sich selbst abzulenken, las sie eine Weile, gönnte sich ein heißes Bad, ging wieder nach unten und schaltete den Fernseher ein. Sie versuchte gerade, sich auf eine Wiederholung von Dog – der Kopfgeldjäger zu konzentrieren, als sie vor dem Haus eine Wagentür hörte.
Stiefelabsätze polterten die Verandastufen hinauf.
Und dann hämmerte jemand gegen die Tür.
„Meg!“, rief Brad. „Mach auf! Sofort!“
5. KAPITEL
Mit wildem Blick stand Brad vor der Haustür. Meg wollte zur Seite gehen, um ihn zu sich einzulassen, doch bevor sie das tun konnte, drängte er sich an ihr vorbei. Dann stieß er die Tür mit dem Absatz zu.
Er hatte sich nach dem beschwerlichen langen Ritt durch die Kälte nicht umgezogen und war durchnässt
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