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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Ihnen, ich sah Ihre Tochter gestern zum letzten Mal. Was genau wollen Sie mir sagen? Wird sie vermisst?“
    „Was heißt vermisst! Eher gestorben an gebrochenem Herzen und in Ihrem Keller vergraben! Sie Blaubart! Ach, was ich ertragen muss! Meine arme Clarissa, entehrt! Von Ihnen, Sir! Und nun ist sie verschwunden, und Sie sind dafür verantwortlich! Was soll ich nur Lady Constance sagen?“ Heftig aufschluchzend rang sie die Hände.
    „Madam, Sie müssen sich deutlicher ausdrücken. Bitte erklären Sie doch, was geschehen ist, sonst kann ich Ihnen nicht helfen.“
    „Sie narren mich nicht! Sie wissen, wo sie ist! Mein armes Lämmchen, entführt und unter Ihren üblen Ein fl uss geraten! Sie Ungeheuer!“
    „Herrgott, beruhigen Sie sich endlich, und sagen Sie, was passiert ist!“ Während er noch versuchte, die aufgelöste Dame zu beruhigen, trat Hodges abermals ein.
    „Sir, verzeihen Sie die Störung, doch gerade kam ein Brief für Sie. Ich dachte, es könnte wichtig sein.“
    „Ja, danke. Und nun schenken Sie einen Schluck Brandy für Lady Maria ein, vielleicht können wir so einen hysterischen Anfall abwenden.“ Er nahm das gefaltete, gesiegelte Blatt entgegen und riss es auf. Kaum dass er es über fl ogen hatte, ließ er sich schwer auf einen Stuhl fallen. Robert Walden, Marquis of Alchester, grüßte ergebenst und erklärte, dass er in Anbetracht der Beziehung zu Clarissa Warrington ihn fairerweise wissen lassen wolle, dass die junge Dame eingewilligt habe, sich von nun an unter seinen, Alchesters Schutz zu begeben. Miss Warrington wünsche, dass er angesichts der neuen Umstände jeden Versuch unterlassen möge, mit ihr in Kontakt zu treten. Er sei mit seiner charmanten Begleiterin gerade bei der Abreise, um dem Trubel der Stadt zu entkommen und eine Zeit lang in Ruhe die Früchte dieser Liaison zu genießen.
    Wie vor den Kopf geschlagen, starrte Kit das Blatt an, dessen Inhalt ihm höhnisch entgegensprang. Als ihm schließlich die volle Bedeutung einleuchtete, wurde ihm ganz bange. Alchester hatte in Clarissa endlich ein Mittel zur Rache gefunden. Natürlich war sie nicht freiwillig mit ihm gegangen. Dieser Brief war in der Absicht geschrieben worden, ihn, Kit, zu verletzen, seine Gefühle zu treffen.
    Clarissa war in Gefahr. Seinetwegen. Aufstöhnend fuhr er sich mit allen zehn Fingern durchs Haar. Offensichtlich ereilte ihn jetzt die Strafe für seinen lockeren Lebenswandel!
    Doch seine Verzwei fl ung währte nur kurz. Er würde Clarissa fi nden! Sie gehörte ihm! Er würde sie retten. Es musste noch Hoffung geben. Er musste nur einen Moment in Ruhe nachdenken.
    Ein gurgelndes Geräusch, gefolgt von einem Hustenanfall erinnerte ihn daran, dass Lady Maria noch da war. Anscheinend erzielte der Brandy, den Hodges ihr verabreicht hatte, zumindest eine Wirkung. Sie schnappte nach Luft und stieß dann ein paar unzusammenhängende Worte aus, hörte jedoch auf zu weinen.
    „Lady Maria, hören Sie mir gut zu! Dieser Brief ist vom Marquis of Alchester. Dieses Mal wurde Clarissa wirklich entführt – von ihm. Überlegen Sie! Wissen Sie irgendeinen Grund, warum sie sich mit ihm getroffen haben sollte?“
    Der Brandy schien ihre Hysterie ein wenig gedämpft zu haben, und Kits drängende Worte taten ein Übriges. Sich aufrichtend sagte sie: „Alchester? Nein. Diesen Namen hat sie nie … oder? Aber das ist nicht möglich. Halt, warten Sie. Ah, doch. Oh, mein Gott! Aber er würde nicht … Oder doch?“
    „Beim Himmel, Madam, drücken Sie sich klar aus! Immerhin wurde Ihre Tochter entführt! Wollen Sie sie nicht fi nden?“
    „Ja, sicher doch, Mylord. Genauso dringend wie beim letzten Mal, als Sie sie entführten – wenn Sie sich erinnern wollen“, entgegnete sie verblüffend giftig.
    „Ich hatte sie nicht entführt, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Hören Sie, mit Alchester ist nicht zu spaßen! Sagen Sie mir endlich, was Sie wissen!“
    „Ach, du je, was habe ich nur getan? Also, wenn es der Alchester ist, dem ich eine grässliche Menge Geld schulde … ich lieh mir beim Spiel etwas, und dieser nette Herr, von dem ich borgte, gab den Schuldschein an einen anderen am Spieltisch weiter. Und der nun wollte viel früher ausgezahlt werden. Ich dachte schon, ich müsste ins Schuldgefängnis, aber Clarissa sagte, sie würde sich darum kümmern, und da sie sich immer um alles kümmert, habe ich mich eben nicht weiter gesorgt. Und dann erfuhr ich gestern von Constance – Clarissas Tante, wissen Sie? – dass

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