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Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme

Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme

Titel: Ein Lottogewinn und 8 Millionen andere Probleme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keren David
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meine Firma in eine Schieflage, aber ich hatte so viel zu tun, ich war so damit beschäftigt, neue Filialen zu eröffnen, Kleider zu entwerfen, durch die Welt zu reisen …«
    »Mit deinen Promifreunden Partys zu feiern, das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster zu werfen …« Jasper war wieder da. Er hatte ein Kleinkind auf dem Arm. Der Junge hatte Rafs dunkle Haare, Nicks geschwungene Augenbrauen und das leicht schiefe Lächeln, das offenbar in der Familie lag. In der Hand hielt er einen roten Bauklotz. Jetzt holte er weit aus und …
    »Achtung!«, brüllte Jasper. Der Bauklotz verfehlte meinen Kopf um Haaresbreite.
    »Lass das, George! Nein!«
    Der Kleine lachte sich kaputt.
    Nick betrachtete ihn voller Argwohn. »Ich weiß, du willst das nicht hören, Jasper, aber ich finde wirklich, du solltest ihn untersuchen lassen! Ich glaube zwar nicht, dass mein Enkel etwas Schlimmes hat, aber normal ist das nicht. Seit er Raf damals den Bauklotz ins Auge geworfen hat, ist er nicht mehr zu bändigen!«
    »Ach was«, sagte Jasper. »Er ist bloß sauer, weil du das Babyfon überhört hast. Wo ist eigentlich Rafael? Mein Vater hat dich um Geld angehauen, stimmt’s, Lia? Dabei darf er noch mindestens ein Jahr lang keine Firma mehr gründen. Er musste Insolvenz anmelden und muss erst seine Schuldner bedienen – vor allem das Finanzamt.«
    Nick sah ein bisschen verlegen aus, fasste sich abergleich wieder. »Das Finanzamt! Das sind die wahren Blutsauger! Rauben uns brave Bürger aus, um irgendwelchen kriminellen Gören eine Schulbildung zu ermöglichen … stecken dem Pöbel die Sozialhilfe vorn und hinten …«
    »Er spricht von dir, George.« Jasper stellte den kleinen Jungen auf den Boden und George warf sich gegen Nicks Knie. »Dein Enkel lebt nämlich von Sozialhilfe. Bei der exklusiven Privatschule deines Sohnes hast du auch noch Schulden. Wo steckt Raf eigentlich? Das Café ist nicht besetzt. Er hat schon die zweite Schicht geschwänzt. Die Polizei hat nach ihm gefragt – ich mache mir Sorgen!«
    Da war er nicht der Einzige. »Heute Morgen war er bei uns zu Hause«, sagte ich. »Meine kleine Schwester war verschwunden, aber Raf hat sie auf der Straße entdeckt. Die Polizisten wollten ihn befragen. Das Büro über dem Café kam ihnen irgendwie verdächtig vor.«
    Jasper wiegte den Kopf. »Das klingt gar nicht gut. Ist dir an Raf irgendwas aufgefallen?«
    »Keine Ahnung. Er war ja gleich wieder weg.«
    »Glaubst du, er ist in deine Wohnung gegangen, Dad?«
    »Er besucht mich nie«, erwiderte Nick mit finsterer Miene. »Das ist deine Schuld. Du hast mir meinen Sohn weggenommen.«
    »Red keinen Unsinn, Dad. Der arme Junge ist schließlich mein Bruder, auch wenn du jahrelang dein Bestes getan hast, uns voneinander fernzuhalten.« Jasper drehte sich zu mir um. »Raf hat dir bestimmt erzählt, dass Dad das Au-pair-Mädchen geschwängert hat, oder? Erhat sie nach Spanien zurückgeschickt und niemandem gesagt – schon gar nicht meiner Mutter –, dass er ihr und dem Kind Unterhalt zahlt. Als Raf sieben war, ist seine Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen und da hat Dad ihn nach England geholt.«
    »Äh … das hat mir Raf noch gar nicht …«, setzte ich an, aber Jasper war so in Fahrt, dass er mich überhörte.
    »Dad nimmt Mum immer noch übel, dass sie daraufhin das einzig Vernünftige getan und die Scheidung eingereicht hat. Dieses Haus gehört ihr.«
    Ach so! Die »verbitterte, rachsüchtige Frau«, »lange, lange her« …
    »Als Dad dann pleite war und ich arbeitslos, hatten Sylvie, ich und unser Kleiner das Glück, dass Mum nach der Scheidung nach oben gezogen ist und wir unten wohnen konnten. Und zum Glück hatte sie auch nichts dagegen, dass wir Rafael zu uns genommen haben. Ich weiß, dass das für ihn nicht einfach ist. Für uns aber auch nicht, denn George schläft so schlecht …«
    George stieß einen Jubelschrei aus und fuhr mit seinem Roller über Jaspers Fuß.
    »Aua! Trotzdem hat Raf es bei uns besser als in Dads Einzimmerwohnung, wo er sich jeden Tag anhören müsste, wie schlecht es Dad geht und wie ungerecht er sich behandelt fühlt. Kein Wunder, dass Raf Panikattacken hat. Kein Wunder, dass er versucht hat, sich umzubringen.«
    Raf hatte was ? War es das, wovon Olivia gesprochen hatte?
    Ich stand auf. »Und wo ist Raf jetzt?«

34
    Du musst herausfinden,
wann du deinem Instinkt trauen kannst.
    Nick und Jasper waren keine Hilfe. Sie riefen das Polizeirevier an. Der Beamte meinte, sie hätten

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